Kooperation: Open Logistics Foundation und Lkw Walter fördern Zero-Emission-Logistik
Güterverkehr und Logistik verursachen bis zu zehn Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen. Zudem prognostiziert das Weltverkehrsforum, dass sich die die Nachfrage in beiden Sektoren bis 2050 verdreifacht. Logistiker beschäftigen sich daher intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit und den steigenden gesetzlichen Anforderungen.
Die Open Logistics Foundation hat nun die Arbeitsgruppe Enabling Logistics Decarbonisation gegründet, um der Branche eine unternehmensübergreifende Lösung zu bieten. Die Stiftung fördert die gemeinschaftliche Entwicklung und kommerzielle Nutzung von Open-Source-Logistiksoftware und -hardware mit Hilfe einer sogenannten Innovation Community. Dazu betreibt sie das Open Logistics Repository, eine offene und neutrale Plattform, über die alle Komponenten entwickelt und allen interessierten Unternehmen zur Verfügung gestellt werden.
Open-Source-Standard für den Austausch
Die neu gegründete Arbeitsgruppe, die Logistikdienstleister bei der Dekarbonisierung unterstützen soll, wird von Lkw Walter geleitet. In ihrem ersten Projekt beschäftigt sie sich mit einem Open-Source-Standard für den Austausch von Emissionsdaten.
Um die Pariser Klimaziele zu erreichen und Wettbewerbsvorteile sowie neue Geschäftsmodelle zu erschließen, würden Logistikdienstleister Standards für eine grünere Zero-Emission-Logistik vorantreiben, erklärt die Stiftung. Bisher fehle jedoch ein Standard für den Austausch von Emissionsdaten zwischen Spediteuren, Logistikdienstleistern, Verladern und Kunden, den Unternehmen entlang der Lieferkette nutzen könnten.
Zusammenarbeit von nationalen und internationalen Unternehmen
Entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung eines solchen Standards ist die Zusammenarbeit von nationalen und internationalen Unternehmen. Bei dessen Entwicklung will die Stiftung als Mittler fungieren. Die Stiftungsmitglieder erarbeiten dafür gemeinsam auf internationaler Ebene Open-Source-Lösungen, die den Datenaustausch in der Branche vereinfachen sollen. Bei der Umsetzung eben jener Nachhaltigkeitsstandards soll die Arbeitsgruppe Enabling Logistics Decarbonisation diese Aufgabe übernehmen.
„Die Working Group setzt sich nicht nur für die Förderung der Dekarbonisierung in der Logistikbranche ein, sondern legt auch einen besonderen Fokus auf die Umsetzung von De-facto-Standards sowie die gemeinsame, für alle nutzbare Open-Source-Implementierung“, erklärt Andreas Nettsträter, CEO der Open Logistics Foundation.
Standardisierung der Nachhaltigkeitsdaten
Die neue Arbeitsgruppe hat neben Lkw Walter zwölf weitere Mitglieder. Ihr erstes Projekt heißt Emissions Data Exchange und soll, dies teilt die Stiftung mit, ab sofort umgesetzt werden. Ziel ist die Validierung und Implementierung des vom Smart Freight Centre und der Sine Foundation entwickelten iLeap-Datenmodells für den Austausch von Nachhaltigkeitsdaten entlang der Lieferkette in verschiedenen Anwendungsfällen.
Das Smart Freight Centre ist ein Netzwerkpartner der Open Logistics Foundation und eine internationale gemeinnützige Organisation, die sich auf die Reduzierung von Treibhausgasemissionen im Güterverkehr konzentriert.
Non-Profit-Organisationen
Die Sine Foundation ist ebenfalls eine Non-Profit-Organisation, die innovative Forschungsergebnisse in den Bereichen Kryptographie und Wirtschaft entwickelt und umsetzt. Mit dem iLeap-Datenmodell wollen die Projektbeteiligten einen Standard für nahtlose Konnektivität in der Transparenz von Logistikemissionen etablieren. Das Modell basiert auf dem bereits weltweit anerkannten GLEC-Framework und der damit verbundenen ISO-Norm 14083, einer Berechnungsmethode für Treibhausgasemissionen in der Logistik.
„Die neue Working Group wird sich der Etablierung von harmonisierten Lösungen entlang der gesamten Lieferkette widmen“, erklärt Justin Lemmens, Manager für Safety, Health, Environment und Quality bei Lkw Walter. „Denn Lösungen für mehr Nachhaltigkeit entstehen heute im Netzwerk: Durch die Zusammenarbeit von Unternehmen und den Einsatz von Open-Source-Software schaffen wir eine grünere Logistik.“
Wer noch dabei ist
Beteiligte der Working Group sind: Lkw Walter (Leitung), BLG, Cargo Sign, Contargo, Dachser, DB Schenker, DHL, Fraunhofer IML, Gryn, Iteratec, Rhenus, Transporeon und Zufall.
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