Kommentar: Verfügbarkeit um jeden Preis

Transport-Chefredakteur Torsten Buchholz über schwarze Schafe, zweifelhafte Subunternehmermodelle und Maßlosigkeit.

Torsten Buchholz

Derzeit wird in den Massenmedien einmal wieder kräftig recherchiert, aufgedeckt und angeprangert. Einer ziemlich erschrockenen breiten Öffentlichkeit werden in der Tat haarsträubende Bedingungen präsentiert, unter denen Menschen in deutschen Unternehmen zumeist über undurchsichtige Subunternehmermodelle beschäftigt sind. Im Dienstleistungsgewerbe, aber auch in Produktionsbetrieben scheint es eine ganze Reihe von schwarzen Schafen zu geben. Es handelt sich dabei um Beschäftigungsverhältnisse, die am Rande der Legalität angesiedelt oder wirklich illegal sind. Derartige Entwicklungen haben ihren Grund. In Deutschland herrscht seit Jahren die Mentalität einer Verfügbarkeit um jeden Preis. Das gilt für Informationen genauso wie für Rohstoffe und Konsumgüter. Den Preis für die maßlose Verfügbarkeit zahlen die schwächsten Glieder in der Wertschöpfungskette, also Menschen, die einfache und gleichsam unattraktive Arbeiten verrichten, weil sie keine andere Wahl haben. Bedürfnisse werden bekanntlich erst geschaffen. Ohne ein zweifelhaftes Angebot gibt aber auch keine Nachfrage. Unsere Gesellschaft muss wieder lernen, Maß zu halten, und das ist nicht zwangsläufig mit Verzicht gleichzusetzen.

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