Kommentar: Ethische Grenzfrage

Transport-Chefredakteur Torsten Buchholz über die seit Herbst 2015 aufgrund des Flüchtlingzustroms wiedereingeführten Kontrollen an deutschen Grenzen, die möglicherweise auf unbestimmte Zeit verlängert werden.
Torsten Buchholz

Regeln für den menschlichen Umgang miteinander sind nötig, um die Welt lebenswert zu gestalten. Die Freiheit des einen hat dort ihre Grenzen, wo sie die Freiheit der anderen beeinträchtigt. Das klingt einfach, ist allerdings nicht einfach zu lösen. Konflikte sind vorprogrammiert, und zwar sowohl ethischer als auch ganz praktischer Natur. Wer die an deutschen Grenzen Kontrollen wieder einführt, um einem ungezügelten Flüchtlingszustrom Herr werden zu können, mag das mit dem Hinweis auf eine Bedrohung unserer freiheitlichen Grundordnung tun. Wer Menschen, die vor Krieg, Schrecken und Hunger fliehen, die Tür vor der Nase zumacht, handelt vielleicht in diesem Sinne ethisch korrekt, moralisch allerdings verwerflich. Dass die Wiedereinführung von Grenzkontrollen auch den freien Warenfluss beeinträchtigt, hat mit diesem moralischen Dilemma nichts zu tun. Die Devise „Helfe erst Dir selbst, dann den anderen“, die wir so ähnlich aus den Sicherheitsmaßnahmen im Flugzeug kennen, hat diesen schalen Beigeschmack ethischer Grenzfragen, für die keiner eine richtige Antwort hat.

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