Kombiverkehr: Rückläufiges Sendungsvolumen in 2023

Der Frankfurter Bahnoperateur hat im letzten Jahr 815.000 Lkw-Sendungen auf der klimafreundlichen Schiene transportiert. Insgesamt verzeichnete das Unternehmen einen Rückgang von 15,9 Prozent.

Im Geschäftsjahr 2023 verlagerte die Frankfurter Kombiverkehr KG insgesamt 815.467 Lkw-Sendungen von der Straße auf die klimafreundliche Schiene. Auf die Geschäftsbereiche Nationaler und Internationaler Verkehr entfielen 186.856 Lkw-Sendungen beziehungsweise 628.611 Lkw-Sendungen. Foto: Kombiverkehr
Im Geschäftsjahr 2023 verlagerte die Frankfurter Kombiverkehr KG insgesamt 815.467 Lkw-Sendungen von der Straße auf die klimafreundliche Schiene. Auf die Geschäftsbereiche Nationaler und Internationaler Verkehr entfielen 186.856 Lkw-Sendungen beziehungsweise 628.611 Lkw-Sendungen. Foto: Kombiverkehr
Daniela Sawary-Kohnen

Die Kombiverkehr KG hat das Geschäftsjahr 2023 nach eigenen Angaben mit insgesamt 815.467 Lkw-Sendungen beziehungsweise 1,63 Millionen TEU abgeschlossen, die von der Straße auf die klimafreundliche Schiene verlagert wurden.

Im Vergleich zum Vorjahr wurden damit insgesamt 15,9 Prozent weniger Container, Wechselbehälter und Sattelanhänger transportiert. Innerhalb der beiden Geschäftsbereiche Nationaler und Internationaler Verkehr betrug das Sendungsvolumen 186.856 Lkw-Sendungen, mit einem Minus von 10,1 Prozent, beziehungsweise 628.611 Lkw-Sendungen mit einem Minus von 17,5 Prozent.

Insgesamt wurden 19 Millionen Bruttotonnen Güter klimafreundlich auf der Schiene befördert, so dass im letzten Jahr 1,2 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden konnten.

Nachfragerückgang und Streiks
Nach einer noch leicht positiven Geschäftsentwicklung im Jahr 2022 hätten im abgelaufenen Geschäftsjahr insbesondere der Nachfragerückgang nach nationalen und internationalen Transportleistungen, Qualitätseinbußen aufgrund von Baumaßnahmen auf dem Schienennetz, Streiks in Frankreich und Deutschland, aber auch witterungsbedingte Einflüsse im Alpenverkehr sowie die temporäre Schließung des Gotthard-Basistunnels die Geschäftsergebnisse des Unternehmens beeinträchtigt, hieß es aus dem Frankfurter Unternehmen. Armin Riedl, Geschäftsführer der Kombiverkehr KG:

„Diese negativen Rahmenbedingungen haben sich sogar in Teilen potenziert und gepaart mit einem hohen Kostendruck aufgrund von Umleitungsverkehren und enormen Energiekosten bei den Eisenbahnen zu einer zugespitzten Gesamtlage geführt. Leider hält diese nach dem Jahreswechsel weiterhin an.“

Bereits Anfang 2023 habe man die Transportpreise anpassen und einen zusätzlichen Energiezuschlag erheben müssen, was zu einer weiteren Verschärfung der Wettbewerbsfähigkeit geführt und die Preisschere zwischen Schiene und Straße weiter auseinander gehen habe lassen.

Mangelnde Planungssicherheit für die Unternehmen der Branche und der KV-Nutzer sieht Kombiverkehr auch im Hinblick auf die Trassenpreisförderung. Die derzeitige Situation im Bundeshaushalt mit monetären Kürzungen auch im Schienengüterverkehr lasse die Trassennutzung für Operateure und Spediteure nun wieder teurer werden. Geschäftsführerkollege Heiko Krebs:

„Eine eigentlich zielführende Förderung, um den Marktanteil der Schiene im Hinblick auf CO2-Einsparungen zukünftig deutlich zu erhöhen, ist damit nahezu obsolet und wird es uns als Operateur nicht erleichtern, einen kurz- und mittelfristigen Turnaround in der Geschäftsentwicklung zu erzielen. Zumal auch in diesem Jahr weitreichende Sanierungsmaßnahmen auf wichtigen Streckenabschnitten in Deutschland anstehen, die das Preis-Leistungs-Verhältnis im Kombinierten Verkehr obendrein stark beeinflussen werden.“

Schweden-, Türkei- und Griechenland-Angebot erweitert
Zu Beginn des Jahres hatte die Kombiverkehr auf zwei Verkehrskorridoren ihre Angebotspalette erweitert. Im Südosteuropaverkehr haben Speditions- und Logistikunternehmen seit Anfang Januar eine höhere Flexibilität in der Disposition ihrer intermodalen Verkehre mit der Türkei und Griechenland.

Gleichzeitig wurde die Abfahrtsfrequenz auf der Verbindung zwischen München und Triest v.v. von drei auf fünf wöchentliche Rundläufe erhöht. Ab dem Hafen Triest sind per Fähre in der Türkei die Hafenterminals Pendik, Mersin und Cesme sowie Patras in Griechenland über durchgehende Buchungen im One-Stop-Shop-Verfahren erreichbar. Weitere Anschlussverkehre bestehen ab München-Riem sowohl innerhalb Deutschlands als auch von und nach diversen Terminals in den Niederlanden, Belgien, Großbritannien, Polen, Norwegen und Schweden.

Im Nordeuropaverkehr hat der Frankfurter Operateur den Fahrplan um ein Zwei-Wege-Angebot von und nach Schweden ergänzt. Seit Januar hat das Terminal Lübeck Dänischburg CTL damit eine für jeden Spediteur buchbare Direktzugverbindung über die Feste Querung nach Hallsberg und Stockholm erhalten. Angefahren wird das Terminal Stockholm Norra (Rosersberg), das rund 30 Kilometer nördlich von Stockholm liegt.

Gleiches gilt für eine weitere neue durchgehende innerschwedische Verbindung für Trailer und Container ab Malmö Hafen via Norrköping bis nach Stockholm und retour. Die Kombination aus Fähre ab Lübeck-Skandinavienkai und Bahn ab Malmö kann durchgehend oder einzeln gebucht werden.

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