Kombiverkehr: Mega-Hub in Lehrte wächst weiter

Die ersten Züge aus Duisburg und Ludwigshafen sind in aller Früh am 7. April 2021 in der erweiterten Schnellumschlaganlage angekommen.

Die Frankfurter Kombiverkehr KG hat in der Nacht den Schnellumschlag zwischen Schiene und Schiene im MegaHub Hannover-Lehrte verwirklicht. (Foto: Kombverkehr)
Die Frankfurter Kombiverkehr KG hat in der Nacht den Schnellumschlag zwischen Schiene und Schiene im MegaHub Hannover-Lehrte verwirklicht. (Foto: Kombverkehr)
Christine Harttmann

Mit vier nationalen Verbindungen hat die Kombiverkehr KG ihr neues Verkehrssystem von und nach Hannover Lehrte gestartet. Damit ist die neue Schnellumschlaganlage in das nationale und internationale Netzwerk des Operateurs integriert. Nach Ankunft der ersten Züge aus Duisburg und Ludwigshafen wurden die eingehenden Ladeeinheiten in der Anlage zwischen 3 Uhr und 5 Uhr für ihre Zieldestinationen Lübeck Dänischburg CTL und Lübeck Skandinavienkai neu zugeordnet und auf die zielreinen Ausgangszüge verladen, die das Mega-Hub gegen 6:30 Uhr verlassen haben. Armin Riedl, Geschäftsführer von Kombiverkehr, kommentiert die Verkehrsaufnahme:

„Zusammen mit DB Cargo und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Umschlaganlage haben wir den Schiene-Schiene-Umschlag in Hannover Lehrte und damit die grundlegende Systemidee des Mega-Hubs Wirklichkeit werden lassen. Der einzigartige Vorteil der Anlage – der schnelle Wechsel der Ladeeinheiten zwischen den Zügen in besonders kurzer Zeit – wird jetzt sichtbar“,

In der Startphase hat der Frankfurter Intermodal-Anbieter zunächst die Terminals Ludwigshafen KTL, Duisburg Ruhrort Hafen DUSS, Lübeck Dänischburg CTL und das Baltic Rail Gate am Lübecker Skandinavienkai im direkten Zugverkehr mit Hannover Lehrte verbunden. Über das Terminal CTL sind kontinentale Intermodalverkehre mit Kombiverkehr bis nach Stockholm und Gävle möglich. Die Lübecker Kais dienen insbesondere als intermodale Durchgangsstationen für Verkehre von und nach Schweden, Finnland, Norwegen und ins Baltikum via Fähre oder per Bahn über die Öresund-Brücke. Am 26. April 2021 werdenden Angaben zufolge München-Riem und Verona Interterminal als weitere Versand- und Empfangsbahnhöfe folgen.

Über das Mega-Hub als zentrale Drehscheibe seien alle angebundenen Terminals miteinander verknüpfbar. Die Verbindungen seien so konzipiert, teilt das Unternehmen mit, dass die Züge zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens eintreffen und nur kurze Standzeiten haben. Geschäftsführer Alexander Ochs erklärt dazu:

„Unsere Speditionskunden profitieren ab sofort von neuen durchgehend buchbaren und schnellen Routings, die wir zukünftig in einer zweiten Ausbaustufe erweitern wollen. Zudem haben wir mit dem nun erfolgten Verkehrsstart die Wirtschaftsregion Hannover an unser Gesamtnetzwerk angeschlossen.“

Für die Planung des zukünftigen Ausbaus des Verkehrssystems sei, so Ochs weiter, das Unternehmen bereits in Gesprächen. Straßen- und schienenseitig liege das Mega-Hub an einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt in Deutschland. Geographisch sei die Verkehrslage also sehr gut. Mit dem Anschluss des Mega-Hubs an die Netzwerke werde der Logistikstandort Hannover nun weiter gestärkt.

Das zeigt sich auch an dem Ausbau der Verbindungen in andere Regionen. Zu der bisher im Fahrplan enthaltenen Verbindung nach Verona in Norditalien soll nun ein bunter Strauß an nationalen und internationalen Verbindungen hinzukommen. Hannover ist nicht nur mit den direkten Zielterminals verbunden, sondern im Gatewayverkehr auch unter anderem mit Madrid, Triest, Pendik bei Istanbul, Wien, Budapest oder Hallsberg und Stockholm in Schweden.

Die Schnellumschlaganlage Mega-Hub Lehrte, an deren Betreibergesellschaft die Kombiverkehr KG neben der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS) zu 16,67 Prozent beteiligt ist, ist nach rund zweijähriger Bauzeit mit dem Güterumschlag zwischen Lkw und Zügen im Juni 2020 gestartet. Seit dem Spatenstich im Mai 2018 wurden auf dem rund 120.000 Quadratmeter großen Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs Lehrte unter anderem sechs, jeweils rund 700 Meter lange Umschlaggleise und drei Portalkräne errichtet. Ein spezielles Betriebsleitsystem steuert das Zusammenspiel zwischen Kran, Längsförderanlage und Ressourcen. Damit wird eine überaus effektive Umschlag-Maximierung mit Berücksichtigung der einzuhaltenden Zeitfenster erreicht. Warte- und Stillstandzeiten werden vermieden, Energieverbrauch und Verschleiß auf ein Minimum reduziert. So genannte Automated Guided Vehicles, führerlose komplett elektrisch betriebene Fahrzeuge, befördern Ladeeinheiten in Längsrichtung zwischen den Portalkranen.

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