Kombiverkehr: Künstliche Intelligenz soll Bahnverladung beschleunigen

In Berlin ist das IT-Projekt Kiba angelaufen. Ein Team rund um die Kombiverkehr will mit künstlicher Intelligenz die Verladung von Ladeeinheiten auf Bahnwagen optimieren.

Bundesminister für Digitales und Verkehr Volker Wissing überreichte in Berlin den Teilnehmenden im Projekt „Kiba“ die Förderurkunden. (Foto: Kombiverkehr)
Bundesminister für Digitales und Verkehr Volker Wissing überreichte in Berlin den Teilnehmenden im Projekt „Kiba“ die Förderurkunden. (Foto: Kombiverkehr)
Christine Harttmann

Ein neues Digitalisierungsprojekt im Kombinierten Verkehr soll die Zuordnung zwischen intermodalen Ladeeinheiten und Bahnwagen beschleunigen. Mit Hilfe geeigneter Berechnungsverfahren und unter Einsatz von Methoden aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) soll die Verladung der Ladeeinheiten auf die Bahnwagen optimiert werden. Gestartet ist das Projekt „Kiba“, dessen Projekttitel für „Künstliche Intelligenz und diskrete Beladeoptimierungsmodelle zur Auslastungssteigerung im Kombinierten Verkehr“ steht, Anfang September 2022.

Wie die Projektpartner in einer Pressemeldung bekannt gaben, überreichte am vergangenen Freitag Bundesminister Volker Wissing im Bundesverkehrsministerium in Berlin die Förderurkunde. Über die Laufzeit von drei Jahren soll das IT-Projekt im Rahmen der Innovationsoffensive Künstliche Intelligenz in der Mobilität mit insgesamt 2,34 Millionen Euro unterstützt werden. Beteiligt sind neben dem Projektkoordinator Kombiverkehr Deutsche Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr auch die Projektpartner Technische Universität Darmstadt, Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS), Goethe-Universität Frankfurt, VTG Rail Europe, Inform und Kombiconsult.

Der kontinentale Kombinierte Verkehr ist durch eine große Heterogenität der Ladeeinheitentypen und der eingesetzten Bahnwagen gekennzeichnet. Die große Herausforderung besteht deshalb darin, eine gültige und nach verschiedenen Zielgrößen optimierte Zuordnung zwischen den Ladeeinheiten und den Bahnwagen zu ermitteln. Hierbei spielen neben den statisch-technischen Charakteristika der Sattelanhänger, Container und Wechselbehälter in ihren unterschiedlichen Bauarten und Bahnwagen auf der einen Seite, auch veränderliche Parameter, wie das tatsächliche Gewicht und die Art der Zuladung sowie der Fahrplan, auf der anderen Seite eine bedeutende Rolle. Projektziel ist, dass jede Anfrage zur Verladung einer Ladeeinheit innerhalb kürzester Zeit einen Vorschlag für eine optimale Platzierung der Ladeeinheit auf einer eingesetzten Wagengarnitur erhält, und das bereits zu einem Zeitpunkt, bevor alle Informationen darüber vorliegen, welche weiteren Ladeeinheiten für dieselbe Start-/Zielrelation bis zur Abfahrt noch im Versandterminal eintreffen werden. Die durch KI unterstützte Beladeoptimierung soll die Kapazitätssteuerung der Intermodal-Operateure mit ihren umfangreichen Netzwerken weiter voranbringen.

Das Förderprogramm KI

Im Rahmen des Förderprogramms KI unterstützt das BMDV BMDV verkehrsträgerübergreifend die Entwicklung und Erprobung innovativer Technologien, die intelligente Mobilität unterstützen oder ermöglichen. Viele dieser Anwendungen nutzen hierfür die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz. Über Kombiverkehr

Kombiverkehr

Die 1969 gegründete Kombiverkehr Deutsche Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr entwickelt, organisiert und vermarktet ein internationales Schienennetz im intermodalen Verkehr, das Spediteuren und Transportunternehmen die intelligente Kombination der Vorteile von Schiene, Straße und Seeschiff ermöglicht. Für den Transport von Gütern bietet das Unternehmen mehr als 170 Zugabfahrten mit mehr als 15.000 Verbindungen pro Nacht quer durch Europa an. Anteilseigner der Kommanditgesellschaft sind rund 230 nationale und internationale Speditionen und Transportunternehmen sowie die DB Cargo AG. Das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main hat im Jahr 2021 laut eigenen Angaben insgesamt 937.959 Lkw-Sendungen mit zusammen 1,88 Millionen TEU von der Straße auf die Schiene verlagert. Der Umwelt sei damit der Ausstoß von über einer Million Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids erspart geblieben. Die 120 Vollzeitkräfte des Unternehmens erwirtschafteten 2021 einen Umsatz von 421 Millionen Euro.

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