Knorr-Bremse: Lkw fährt autonom zur Rampe

Der Hersteller von Systemkomponenten für Nutzfahrzeuge Knorr-Bremse zeigt auf der IAA Nutzfahrzeuge (22. - 29. September, Hannover) einen vollautomatisiert fahrenden Lkw, der sich abseits öffentlicher Straßen bewegen kann.
Der „gläserne“ Truck zeigt das erweiterte Systemangebot von Knorr-Bremse auf der IAA Nutzfahrzeuge. (Foto: Knorr-Bremse)
Der „gläserne“ Truck zeigt das erweiterte Systemangebot von Knorr-Bremse auf der IAA Nutzfahrzeuge. (Foto: Knorr-Bremse)
Redaktion (allg.)

Ein Sattelzug, der selbstständig zu seiner Verladerampe zum Be- und Entladen fährt, steht im Mittelpunkt des Messeauftritts des Münchner Herstellers von Nutzfahrzeug-Fahrwerken Knorr-Bremse. Mit Hilfe von Umfelderkennung, der Nutzung verschiedener Sensordaten und der intelligenten Vernetzung von Brems-, Antriebs- und Lenkungssteuerung stoppt der Lkw selbsttätig bei Gefahr und rangiert zielgenau zur Laderampe und wieder zurück. Derweil wird der Fahrer über eine Smartphone-App über den Fortgang der Be- und Entladung informiert. Er muss laut Hersteller erst wieder das Steuer übernehmen, wenn der Lkw das Betriebsgelände verlassen soll. „Autonomes Yard Maneuvering“ nennt Knorr-Bremse diese Funktion.

Ein weiterer Höhepunkt aus dem Bereich der Fahrerassistenzsysteme ist der neue Abbiegeassistent. Dank einer Kombination aus Kamera- und Radarüberwachung des Seitenraums erkennt dieser Abbiegeassistent andere Verkehrsteilnehmer und warnt den Fahrer im Falle einer potenziellen Kollisionsgefahr - insbesondere bei rechts abbiegenden Lkw.

Fahrerassistenzsysteme und automatisierte Fahrfunktionen erfordern ein intelligentes Zusammenspiel aller Fahrzeugsysteme. Hier spielt die Bremssteuerung eine wichtige Rolle. Mit der neu entwickelten „Global Scalable Brake Control“ bringt Knorr-Bremse eine integrierte und individuell skalierbare Bremssteuerung auf den Markt, die der Bremsenspezialist als eine Basis für die kommenden Stufen der Fahrerassistenz und des automatisierten Fahrens sieht. Die Integration von Beschleunigungs- und Drehratensensoren eröffne dabei zudem die Möglichkeit zum Einbau am Fahrzeugrahmen, was zu Kosteneinsparungen führen soll.

Außerdem haben die Ingenieure von Knorr-Bremse eine neue Scheibenbremsen-Generation entwickelt, die zur IAA 2016 ihren offiziellen Namen erhält: „Synact“. Dank neuem Topologie-optimiertem Design von Bremssattel und -träger, neuartigem Aufbau der inneren Mechanik sowie verbessertem Materialmix ist die Synact-Scheibenbremse leichter geworden: Im Vergleich zur aktuellen Serienbremse „SN7“ konnte laut Knorr-Bremse das verfügbare Bremsmoment um elf Prozent gesteigert und gleichzeitig das Gewicht um rund zehn Prozent gesenkt werden. Hinzu kommen weitere Kostenvorteile dank eines neuen Nachstellmechanismus, der über ein enges Toleranzband ein definiertes Lüftspiel sicherstellt, was Belagverschleiß und Restschleifmoment zu minimieren soll.

(tpi)
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