Klimaschutz: Neues Tool soll Lieferketten begrünen

Carbon Visibility heißt die neue Plattformneutrale Lösung von Transporeon. Akteure innerhalb von Lieferketten sollen damit die CO2-Bilanz von Transporten messen und steuern können.

(Symbolbild: Pixabay)
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Christine Harttmann

Vorerst noch in der Beta-Version bringt der Transportmanagement-Plattform Transporeon seine Carbon Visibility Dashboards auf den Markt. Verladern und Spediteuren soll es hlefen, ihre Treibhausgasemissionen bei Transporten „präzise, transparent und effizient“ zu messen. Die Berechnungsmethode entspreche dem GLEC-Rahmen (Global Logistics Emissions Council), teilt Transporeon mit. Es sei der höchste und neueste Standard für die Berechnung von Treibhausgasemissionen in der Logistikbranche.

Wie der Plattformbetreiber erklärt, wächst die Nachfrage nach genauer, unkomplizierter und transparenter Emissionsmessung rasant. Viele Unternehmen legten daher Wert auf eine nachhaltige Berichterstattung gemäß der EU-Richtlinie CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive). Bis 2023 soll diese für Unternehmen mit 250 oder mehr Mitarbeitern zur Pflicht werden. Etwa 55.000 Unternehmen sind davon insgesamt betroffen. Darüber hinaus wird die Klimapolitik der Europäischen Union „Fit for 55“ im Jahr 2026 den Emissionshandel auf den Verkehrssektor ausweiten.

Das Transporeon Carbon Visibility Dashboard ermögliche es den Unternehmen schon jetzt, ihre Emissionen vorherzusagen und zu verbessern, so Transporeon. Verlader und Logistikdienstleister sollen für gleiche Transporte die gleichen Treibhausgasemissionen melden können. Transporeon spricht in Bezug auf Carbon Visibility von der ersten Lösung, die zugleich Echtzeit- und Primärdaten enthält. Nutzern sollen demnach die Standardwerte überschreiben und die gemeldeten Emissionen auf die tatsächlichen Werte beschränken können.

Als Alpha-Version hatte Transporeon das Tool im Dezember 2021 präsentiert. Es war damals aus dem Technologie-Inkubator Transporeon4Future hervorgegangen, mit dem Innovationen im Bereich Nachhaltigkeit gefördert werden sollten. In die Beta-Version sind alle Rückmeldungen aus der vorherigen Version eingeflossen. Sie enthält daher einige wichtige Verbesserungen.

So sind künftig alle Transporte innerhalb des Transporeon Netzwerks sichtbar. Die neue Upload-Funktion ermöglicht außerdem die Berechnung von Transporten auch außerhalb des Transporeon Netzwerkes. Die Dashboards für die Berichterstattung will der Plattformbetreiber ebenfalls in Zusammenarbeit mit den Nutzern entwickelt und einen einfachen Zugang über das Bedienfeld haben. Integriert wurden darüber hinaus Real-Time Visibility und primär datengesteuerten Berechnungen.

Stephan Sieber, CEO von Transporeon, kommentiert:

„Wir freuen uns, einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Veröffentlichung der innovativsten Real-Time-Lösung für Carbon Visibility erreicht zu haben. Sie verspricht, der Goldstandard für die Berechnung von Treibhausgasemissionen zu werden. Wir sind unseren Kunden dankbar, dass sie sich bereit erklärt haben, das Produkt während der Alpha- und Beta-Phase zu validieren.“

Chris Daly, Chief Sustainability Officer bei PepsiCo Europe, fügt hinzu:

„Technologie wird unseren Ansatz zur Nachhaltigkeit ‚pep Positive‘ entscheidend vorantreiben und uns dabei helfen, Visibility bei unserem CO2-Fußabdruck zu erhalten - ein entscheidender Schritt auf unserem Weg zur Netto-Null bis 2040. Durch die Zusammenarbeit mit digitalen Plattformen wie Transporeon hoffen wir, Möglichkeiten zur Emissionsreduzierung innerhalb unseres Vertriebsnetzes zu erkennen und zu identifizieren. Das kann ein Potenzial für mehr Effizienz und Flexibilität in unseren betrieblichen Abläufen freisetzen, auf unserem Weg hin zu einer grüneren Wertschöpfungskette.“

Treibhausgasemissionen ist im Logistiksektor präzise und standardisiert messen, ist im Logistiksektor eine große Herausforderung. Die Datenquellen sind stark fragmentiert sind. Hinzu kommt, dass die Datensätze und ihre Verfügbarkeit uneinheitlich sind. Carbon Visibility diesen Prozess nun vereinfachen und standardisieren. Indem sie die durch die Transporte verursachten Bottom-Up Scope-1-Emissionen messen, können Spediteure die Genauigkeit der Scope-3-Transportemissionen von Verladern verbessern. Carbon Visibility ermöglicht Transporeon zufolge die Berechnung von Emissionen für alle Verkehrsträger (Straße, Schiene, Luft, See und intermodal) auf globaler Ebene und unter Einbeziehung aller beteiligten Akteure. Mithilfe des Real-Time-Visibility-Anbieters Sixfold wird eine genauere Datengrundlage für die Berechnung geschaffen.

Insgesamt werden 100 Transporeon Kunden (Verlader, Spediteure und Logistikdienstleister) Zugang zur Beta-Version von Carbon Visibility erhalten. Die finale Version des Tools wird sich an ihrem Feedback orientieren. Unternehmen wie Pepsico, Sipro, Trane, Evonik, Rewe und DS Smith haben sich bereit erklärt, bei der Validierung der Beta-Version zu helfen. Die Freigabe der finalen Produktversion ist für den Sommer 2022 geplant. Sie wird für alle Transporeon Kunden verfügbar sein.

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