Impfen: BG Verkehr fordert hohe Priorität für Verkehrswirtschaft

Beschäftigte aus Verkehrswirtschaft, Post-Logistik und Telekommunikation gehören bisher nicht zu den Berufsgruppen, die bei der Covid-19-Impfung höchste Priorität haben. Das müsse sich schnellstens ändern, fordert die Vertreterversammlung der BG Verkehr.

Höchste Priorisierung beim Impfen – das fordert die BG Verkehr für Arbeitende in der Verkehrswirtschaft. (Foto: Pixabay)
Höchste Priorisierung beim Impfen – das fordert die BG Verkehr für Arbeitende in der Verkehrswirtschaft. (Foto: Pixabay)
Christine Harttmann

Die Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter der Verkehrswirtschaft verweisen auf das erhöhte Infektionsrisiko und die hohe Systemrelevanz der Berufsgruppen. Sie sehen die Beschäftigten in Verkehrswirtschaft, Post-Logistik und Telekommunikation gegenüber anderen Berufsgruppen bei der Impfung gegen Covid-19 unangemessen benachteiligt. Die paritätisch mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern besetzte Vertreterversammlung der Berufsgenossenschaft verabschiedete auf ihrer Sitzung 12. Mai 2021 einen Appell an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, zumindest die mobilen Berufe innerhalb der Prioritätsgruppe 3 vorzuziehen. Dazu gehören unter anderem das Fahrpersonal von Lkw, Bussen und Taxis, Zusteller und Zustellerinnen, Servicetechniker und -technikerinnen, Schiffbesatzungen, Müllwerker und Müllwerkerinnen sowie die Besatzung von Flugzeugen.

In Verkehrsberufen gibt es keine Chance auf Homeoffice

„Ein erheblicher Teil unserer Versicherten hat nicht die Möglichkeit, ihre Arbeit vom Homeoffice aus zu machen. Sie sind im Lkw, Bus, Taxi, Transporter, Schiff und Flugzeug unterwegs. Dabei sind Kontakte zu zahlreichen Menschen unvermeidbar. Wir fordern den Bundesgesundheitsminister auf, diesen Beschäftigten höchste Priorität bei der Impfung gegen Covid-19 einzuräumen. Durch ihre hohe Mobilität und hohe Kontaktrate haben sie ein vergleichsweise hohes Infektionsrisiko und können ihrerseits bei einer Infektion mehr Menschen anstecken als beispielsweise Beschäftigte im Büro“, sagt Klaus Peter Röskes, Vorsitzender des Vorstandes der BG Verkehr.

Schnelle Impfung statt warmer Dankesworte der Politik

Röskes und der Vorsitzender der Vertreterversammlung auf Arbeitnehmerseite, Wolfgang Witzke, verweisen auf die Systemrelevanz der in der BG Verkehr versicherten Wirtschaftszweige.

„Unsere Mitgliedsunternehmen haben während der Lockdowns und zeitweisen Grenzschließungen die Versorgung der deutschen Unternehmen und Verbraucher jederzeit sicherstellen können“, betont Röskes.

Trotz Einhaltung der von der BG Verkehr verabschiedeten Regeln zum Gesundheitsschutz gäbe es für die Beschäftigen eine beträchtliche Gefahr, sich mit Covid-19 anzustecken.

„Da mittlerweile Impfstoff in erheblichem Maße zur Verfügung steht, wollen wir das nicht mehr hinnehmen. Wir erwarten von der Politik jetzt mehr als warme Dankesworte“, betonen Röskes und Witzke.

Eine Lösung könnte sein, in den betroffenen Mitgliedsunternehmen zügig über die Betriebsärzte und -ärztinnen impfen zu lassen.

In der BG Verkehr sind rund 1,7 Millionen Beschäftigte gesetzlich unfallversichert. Davon sind deutlich mehr als eine Million in mobilen Berufen aktiv.

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