Ikea: Billy unter Strom

Die Raben Group hat gemeinsam mit Ikea Industry und Volvo Trucks ein zweijähriges Pilotprojekt gestartet. Ab Herbst werden im Werksverkehr Volvo FM Elektro-Lkw eingesetzt. 

Für die Raben Group ist das Projekt der erste Schritt zur Dekarbonisierung der Flotte. (Bild: Raben Group)
Für die Raben Group ist das Projekt der erste Schritt zur Dekarbonisierung der Flotte. (Bild: Raben Group)
Nadine Bradl

Die Raben Group will die Verkehrswende voranbringen und sieht in der E-Mobilität großes Potenzial, teilt das Unternehmen mit. Deshalb hat der europäische Logistikdienstleister gemeinsam mit Ikea Industry und Volvo Trucks in Polen ein Pilotprojekt gestartet, das die CO2-Emissionen senken soll. Ab Herbst kommen im Werksverkehr des schwedischen Möbelherstellers Volvo FM Elektro-Lkw zum Einsatz. Sie verkehren im Pendelverkehr zwischen den zwölf Kilometer voneinander entfernten Fabriken Zbaszynek und Babimost in Westpolen. Im Durchschnitt absolviert ein Lkw 14 Fahrten täglich.

24 Tonnen Gesamtgewicht

Mit der vollelektrischen Sattelzugmaschine transportiert Raben für Ikea Möbelkomponenten, Ersatzteile und Werkstoffe für die Produktion. Der Volvo FM Electric mit 24 Tonnen Zuggesamtgewicht hat eine Batteriekapazität von bis 490 Kilowattstunden und vollbeladen eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern. Ziel des Projektes ist es, die Effizienz des Transportflusses mithilfe der elektrifizierten Lkw zu steigern. Gemeinsame Erkenntnisse über die Herausforderungen und Möglichkeiten bei der Einführung und Umwandlung elektrifizierter Transportvorgänge sollen für die Elektrifizierung des europäischen Raben-Transportnetzes genutzt werden.

„Für die Raben Group ist dieses Projekt der erste Schritt zur Dekarbonisierung der Flotte, um die ehrgeizigen CO2-Reduktionsziele zu erreichen“, sagt Managing-Director Piotr Banasiak.

Das Pilotprojekt ist über zwei Jahre angelegt.

 

80 Tonnen weniger CO2

Leise, emissionsfrei, schnell und wendig: Mit dem vollelektrischen Volvo FM Electric sei Raben jederzeit in der Lage, einen kontinuierlichen und effizienten Warenfluss für Ikea zu gewährleisten. Die Möbelkomponenten können so zum richtigen Zeitpunkt und in der gewünschten Menge jederzeit bereitgestellt werden. Aufgrund ihrer hohen Effizienz und der geringen Wartungskosten im Vergleich zu Dieselfahrzeugen kann Raben nach eigenen Angaben auch die Betriebskosten deutlich senken. Ikea geht von einer Reduzierung der CO2-Emissionen um 80 Tonnen pro Jahr und Lkw aus.

Ikea: Eigene Photovoltaik in Planung

Neben einem geringeren CO2-Fußabdruck auf der Strecke wollen die beteiligten Unternehmen gemeinsam die Herausforderungen und Chancen bei der Einführung und Umstellung elektrifizierter Transportvorgänge im großen Maßstab und deren Abhängigkeiten in einem größeren Verkehrsnetz kennenlernen. Ein weiterer wichtige Faktor sei die verbesserte Effizienz des Transportflusses mithilfe des elektrischen Lkw. Mit Gleichstrom lässt sich die Batterie in nur zwei Stunden bis zu 80 Prozent schnellladen. Um den Gesamtwirkungsgrad des Antriebs zu erhöhen, wird die überschüssige Energie beim Bremsen dazu genutzt, die Batterien wieder aufzuladen. Ikea bezieht den Strom aus erneuerbaren Energien. Zudem sei eine eigene Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 19 Megawatt für den Eigenbedarf des Werks in Planung.

Raben schließt sich SBTi an

Das Pilotprojekt mit Ikea Industry und Volvo Trucks sei ein wichtiger Baustein der Raben Unternehmensstrategie, die CO2-Emissionen des Transports und die durch die Instanthaltung von Gebäuden und Lagerinfrastruktur entstehen, bis 2030 um 38,7 Prozent im Vergleich zu 2020 zu senken. Deshalb hat sich der Logistikdienstleister der internationalen Initiative „Science Based Targets initiative (SBTi)“ angeschlossen. Raben verpflichtet sich mit dem Beitritt dazu, seine kurzfristigen Dekarbonisierungsziele festzulegen. Diese werden dann von SBTi-Experten überprüft. In diesem Zusammengang will Raben auch die regulären Spediteure bis 2026 in den Klimaschutz mit einbeziehen und ihnen Emissionsreduktionsziele setzen.

„Die festgelegte Reduktion auf der Grundlage der SBTi-Methodik ist nur der Anfang. Um unsere Ziele zu erreichen, müssen wir auch all unsere Partner in der gesamten Lieferkette einbeziehen“, sagt Ewelina Jablonska-Gryzenia, Head of Substainability.

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