IAA TRANSPORTATION: E-Truck für den Fernverkehr von Mercedes-Benz Trucks

Ein Messehighlight von Daimler Truck auf der IAA TRANSPORTATION ist in diesem Jahr der vollelektrische Fernverkehrs-Lkw „eActros LongHaul“. Die Kundenerprobung des Fahrzeugs startet 2023.

Der vollelektrische Fernverkehrs-Lkw eActros LongHaul soll auf der IAA TRANSPORTATION präsentiert werden. | Bild: Daimler Truck
Der vollelektrische Fernverkehrs-Lkw eActros LongHaul soll auf der IAA TRANSPORTATION präsentiert werden. | Bild: Daimler Truck
Nadine Bradl
(erschienen bei LOGISTRA von Tobias Schweikl)

Angekündigt im Jahr 2020 präsentiert der Lkw-Hersteller Daimler Truck AG in diesem Jahr auf der IAA TRANSPORTATION 2022 (20. bis 25. September, Hannover) seinen batterieelektrischen Fernverkehrs-Lkw „eActros LongHaul“ der Öffentlichkeit. Der auf der Messe gezeigte „Konzept-Prototyp“ soll einen Ausblick auf die Designsprache des Serienfahrzeugs geben. Die Sattelzugmaschine ist zudem Teil der Testflotte, mit der im kommenden Jahr die Kundenerprobung startet. Die Serienreife ist für das Jahr 2024 geplant.

Der eActros LongHaul soll mit einer Batterieaufladung über eine Reichweite von etwa 500 Kilometer verfügen. Zur Minimierung der Ladezeiten unterstützt das Fahrzeug das Hochleistungsladen (Megawatt-Charging).

„Die Elektrifizierung des schweren Fernverkehrs ist der nächste Meilenstein auf dem Weg zum CO2-neutralen Transport. Der eActros LongHaul soll für unsere Kunden als batterieelektrisches Fahrzeug wirtschaftlich sein. Mein Team und ich freuen uns darauf, diesen innovativen Lkw unseren Kunden und der Öffentlichkeit im September zu präsentieren“, so Karin Rådström, CEO Mercedes-Benz Trucks.

Vorab hat Mercedes-Benz Trucks erste Bilder des gezeigten Konzept-Prototyps veröffentlicht und weitere für das Serienfahrzeug geplante technische Spezifikationen bekanntgegeben. So sollen Batterien mit Lithium-Eisenphosphat-Zelltechnologie (LFP) zum Einsatz kommen. Diese zeichneten sich durch eine hohe Lebensdauer aus und ließen sich an einer Ladesäule mit etwa einem Megawatt Leistung in unter 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufladen. Die Reichweite des Fahrzeugs mit einer Batterie-Aufladung in Verbindung mit dem Megawatt-Laden ermögliche Gesamtreichweiten auf dem Niveau konventioneller Lkw und damit den Einsatz im Zweischichtbetrieb, heißt es beim Hersteller.

Ein großer Teil der Fernverkehrs­Anwendungen in der Betriebspraxis von Transporteuren erfordere laut Mercedes-Benz Trucks aufgrund der Strecke keine größere Reichweite als die etwa 500 km, die der eActros LongHaul mit einer Aufladung ermöglichen soll. Zusätzlich beschränkten gesetzliche Vorgaben bei den Lenkzeiten von Lkw-Fahrern je nach Fall die Notwendigkeit größerer Reichweiten. So müssen beispielsweise Lkw-Fahrer in der EU nach spätestens 4,5 Stunden Lenkzeit mindestens 45 Minuten Pause einlegen. In dieser Zeit könne die Energie für die Weiterfahrt nachgeladen werden.

Zusätzlich zum eActros LongHaul will Mercedes-Benz Trucks weitere batterieelektrische Lkw-Neuheiten auf der IAA präsentieren. Bereits seit Oktober 2021 läuft der eActros für den schweren Verteilerverkehr im Werk Wörth in Serie vom Band. Im Juli folgt der eEconic für den Kommunaleinsatz.

Engagement für Ladeinfrastruktur

Beim öffentlichen Laden für den Fernverkehr haben Daimler Truck, TRATON GROUP und Volvo Group eine verbindliche Vereinbarung zur Gründung eines Joint Ventures unterzeichnet. Diese sieht den Aufbau und Betrieb eines öffentlichen Hochleistungs-Ladenetzes für batterieelektrische schwere Fernverkehrs-Lkw und Reisebusse in Europa vor. Das Ladenetz der drei Parteien soll Flottenbetreibern in Europa markenunabhängig zur Verfügung stehen. In Sachen Depotladen arbeitet Mercedes-Benz Trucks mit Siemens Smart Infrastructure und ENGIE zusammen.

Darüber hinaus beteiligt sich Daimler Truck am Projekt „Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr“ (HoLa). Ziel des Projekts unter der Schirmherrschaft des VDA sind Planung, Errichtung und Betrieb einer ausgewählten Hochleistungs-Ladeinfrastruktur für den batterie-elektrischen Lkw-Fernverkehr. Dabei sollen an vier Standorten in Deutschland je zwei Hochleistungsladepunkte mit dem Megawatt Charging System (MCS) aufgebaut und im realen Praxiseinsatz getestet werden. Am Projekt sind verschiedene weitere Konsortialpartner aus Industrie und Forschung beteiligt.

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