Huntebrücke: Verkehr wieder freigegeben

(dpa/lni) Nach einem Monat Stillstand rollen wieder Züge über die Huntebrücke. Güter können wieder auf der Schiene zu den Häfen Brake und Nordenham transportiert werden.

Ein Binnenschiff war am 23. Juli 2024 gegen die Huntebrücke geprallt. Jetzt ist die Eisenbahnbrücke im Landkreis Wesermarsch wieder für den Verkehr freigegeben. (Foto: Lars Penning/dpa)
Ein Binnenschiff war am 23. Juli 2024 gegen die Huntebrücke geprallt. Jetzt ist die Eisenbahnbrücke im Landkreis Wesermarsch wieder für den Verkehr freigegeben. (Foto: Lars Penning/dpa)
Christine Harttmann

Einen Monat nach dem Schiffsunfall ist die beschädigte Huntebrücke bei Elsfleth im Landkreis Wesermarsch wieder für den Verkehr frei. Zwischen Berne und Nordenham können Züge fahren, wie eine Bahnsprecherin mitteilte.

„Nun ging es schneller als gedacht.“

Ursprünglich war mit der Freigabe erst in der Nacht zu Samstag gerechnet worden. Die Bahnstrecke ist insbesondere für die Häfen links der Weser wichtig, die auf die Anbindung angewiesen sind.

Durchfahrtshöhe falsch eingeschätzt

Am 23. Juli prallte ein Binnenschiff gegen die Eisenbahnbrücke. Dabei wurde das Brückenhaus des Tankschiffes fast komplett abgerissen, auch das Bauwerk und die Oberleitung wurden beschädigt. Der Schiffsführer schätzte die Durchfahrtshöhe falsch ein, gegen ihn wird wegen Gefährdung des Bahn- und Schiffsverkehrs ermittelt.

Der Zugverkehr über die Brücke war seitdem eingestellt. Die Sperrung hat große wirtschaftliche Folgen für die Region. Die Betreiber der Häfen Brake und Nordenham gingen von einem Millionenschaden aus und sahen Arbeitsplätze in Gefahr, weil Güter nicht mehr auf der Bahnstrecke transportiert werden konnten. Bahnreisende mussten auf alternative Verkehrsmittel umsteigen.

Neubau der Brücke noch vor 2030

Es war bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass ein Binnenschiff gegen die Brücke prallte und diese beschädigte. Beim ersten Unfall im Februar wurde das Bauwerk so stark beschädigt, dass eine provisorische Brücke errichtet werden musste. Auch damals soll der Schiffsführer die Durchfahrtshöhe falsch eingeschätzt haben.

Die jüngst beschädigte Behelfsbrücke war seit Ende April in Betrieb. Nach Möglichkeit soll noch vor dem Jahr 2030 ein Neubau für die Behelfsbrücke gebaut werden.

Nach Angaben des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums erstellt derzeit ein Arbeitskreis einen Maßnahmenkatalog für mehr Sicherheit an der Huntebrücke. Unter anderem sollen Pegelstandsbezeichnungen verbessert werden, damit es nicht zu einer weiteren Havarie kommt.

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