Huntebrücke im Braker Hafen: Gestrandete Loks per Schiff abtransportiert

(dpa/lni) Weil eine Eisenbahnbrücke über die Hunte nicht mehr befahrbar ist, standen zwei Lokomotiven nutzlos in der Wesermarsch herum. Jetzt wurden die tonnenschweren Fahrzeuge per Schiff geborgen - mit schwerem Gerät.

Eine E-Lok von Rail Cargo Carrier Germany (RCC) wird mit zwei Kränen auf das Binnenschiff „Rolf-Hein“ gehoben und auf dem Seeweg nach Bremen transportiert. Nachdem erneut ein Binnenschiff am 23. Juli gegen die Eisenbahnbrücke bei Elsfleth (Landkreis Wesermarsch) gestoßen ist, sind die Häfen Brake und Nordenham für unbestimmte Zeit vom Schienenverkehr abgeschnitten. (Foto: Lars Penning/dpa)
Eine E-Lok von Rail Cargo Carrier Germany (RCC) wird mit zwei Kränen auf das Binnenschiff „Rolf-Hein“ gehoben und auf dem Seeweg nach Bremen transportiert. Nachdem erneut ein Binnenschiff am 23. Juli gegen die Eisenbahnbrücke bei Elsfleth (Landkreis Wesermarsch) gestoßen ist, sind die Häfen Brake und Nordenham für unbestimmte Zeit vom Schienenverkehr abgeschnitten. (Foto: Lars Penning/dpa)
Christine Harttmann

Nachdem der Schienenverkehr in der Wesermarsch durch den Schiffsunfall an der Huntebrücke unterbrochen ist, sind im Hafen von Brake zwei gestrandete Loks mit einem Binnenschiff abtransportiert worden. Ein Kran hob die tonnenschweren Fahrzeuge vom Niedersachsenkai auf einen Frachter, der die Loks nach Bremen bringen soll.

„Aufgrund der Brückensperrung sind alle Loks und Güterwaggons hier in Brake beziehungsweise in Nordenham abgeschnitten vom Eisenbahnverkehr“, sagte Dennis Ortwein, Teamleiter Hafenbahn in Brake, der Deutschen Presse-Agentur.

Die Verladung sei nötig, da das Eisenbahnunternehmen die Loks wieder im Betrieb benötige. Die fast 100 Tonnen schweren Loks wurden erst an die Kaikante rangiert und dann von zwei Hafenkränen nacheinander an den Haken genommen.

„Die Herausforderung ist hierbei einfach das Gewicht der E-Loks“, sagte Ortwein. Die Fahrzeuge müssten mit Geschirren und Halterungen entsprechend gesichert werden.

Die beschädigte Eisenbahnbrücke bei Elsfleth hat eine große Bedeutung für die Region, da sie die Häfen links der Weser an den Schienengüterverkehr anbindet. Ein Binnenschiff war am 23. Juli gegen die Eisenbahnbrücke geprallt. Dabei wurde das Brückenhaus des Tankschiffes fast komplett abgerissen, auch das Bauwerk und die Oberleitung wurden beschädigt. Der Zugverkehr über die Brücke ist seitdem eingestellt.

Es ist bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass gestrandete Loks im Hafen über den Seeweg abtransportiert werden müssen. Denn schon im Februar hatte es an der regulären Huntebrücke einen Schiffsunfall gegeben. Damals prallte ein Binnenschiff gegen die Brücke und beschädigte das Bauwerk so stark, dass eine provisorische Brücke errichtet werden musste. Man habe daher inzwischen eine gewisse Routine bei der Verladung von Loks entwickelt, sagte Ortwein.

In dieser Woche soll die Reparatur der Behelfsbrücke vorankommen. Heute soll ein Schwimmkran das beschädigte Brückenteil herausheben. Nach Angaben des Verkehrsministeriums in Hannover soll die Reparatur der Brücke voraussichtlich bis zum 25. August abgeschlossen sein.

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