Hamburger Hafenlogistik: HHLA mit positiver Zwischenbilanz
Eine positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung verzeichnet die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) in den ersten neun Monaten des Jahres 2024. Neben einem deutlichen Anstieg der Transportmengen hätten sich höhere Lagergeldeinnahmen an den Hamburger Containerterminals positiv ausgewirkt, teilt das Unternehmen mit. Letzteres sei unter anderem auf eine vorübergehende Verlängerung der Liegezeiten sowie den Ausbau des europäischen Netzwerks zurückzuführen.
Wie aus der jetzt veröffentlichten Bilanz hervorgeht, stieg der Konzernumsatz von 1.090,0 Millionen Euro im Vorjahr um 8,5 Prozent auf 1.182,9 Millionen Euro. Das Konzernbetriebsergebnis (EBIT) stieg um 23,2 Prozent auf 93,2 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 75,6 Millionen Euro gewesen. Die EBIT-Marge lag bei 7,9 Prozent nach 6,9 Prozent im Vorjahr.
Verschiedene Krisen und Risikofaktoren hätten die Entwicklung der Weltwirtschaft und des Welthandels in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 beeinflusst, so die HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath. Trotz dieser anhaltenden Herausforderungen weist die HHLA nach neun Monaten eine positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung aus.
„Dabei wirkte sich insbesondere der Ausbau nachhaltiger und vernetzter Logistiklösungen auf europäischer Ebene aus und führte zu einer deutlichen Steigerung des Transportvolumens im Intermodal-Segment bei unseren Tochtergesellschaften Metrans und Roland Spedition.“
Teilkonzern Hafenlogistik
Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik verzeichnete in den ersten neun Monaten einen deutlichen Umsatzanstieg von 1.061,3 Millionen Euro auf 1.155,9 Millionen Euro. Das EBIT stieg deutlich um 31,8 Prozent auf 81,5 Millionen Euro. Die EBIT-Marge stieg gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozentpunkte auf 7,1 Prozent.
Im Segment Container stieg der Containerumschlag an den HHLA Containerterminals im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,9 Prozent auf 4,496 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer). An den Hamburger Containerterminals lag der Umschlag mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 4,292 Millionen TEU nahezu auf Vorjahresniveau.
Während sich im Überseeverkehr die Mengen in den Fahrtgebieten Fernost und Mittlerer Osten rückläufig entwickelten, stiegen die Mengen in den Fahrtgebieten Nord- und Südamerika, insbesondere USA, deutlich an. Darüber hinaus entwickelten sich die Ladungsmengen mit anderen europäischen Hochseehäfen vor dem Hintergrund temporärer Routenänderungen aufgrund des militärischen Konflikts im Roten Meer positiv.
Bei den Zubringerverkehren (Feeder) verzeichneten neben den schwedischen und polnischen Verkehren insbesondere der Containerumschlag aus Litauen sowie der innerdeutsche Umschlag starke Zuwächse. Rückläufig entwickelten sich dagegen die Ladungsmengen aus Finnland und Dänemark. Der Feederanteil am wasserseitigen Umschlag lag mit 19,0 Prozent leicht über dem Vorjahresniveau.
Die internationalen Containerterminals verzeichneten ein kräftiges Umschlagsplus von 20,2 Prozent auf 0,203 Millionen TEU. Treiber waren ein starkes Mengenwachstum am Multifunktionsterminal HHLA TK Estonia und die Wiederaufnahme des wasserseitigen Umschlags am Container Terminal Odessa im dritten Quartal 2024.
Die Umsatzerlöse stiegen in den ersten neun Monaten deutlich um 8,2 Prozent auf 578,1 Millionen Euro. Dies sei im Wesentlichen auf die längere Verweildauer der umgeschlagenen Container an den Hamburger Terminals zurückzuführen, die sich weiterhin positiv auf die Lagergelderlöse auswirkte, so das Unternehmen. Darüber hinaus trug die positive Entwicklung auf den internationalen Containerterminals der HHLA zum Umsatzanstieg bei. Das EBIT stieg im Wesentlichen umsatzbedingt um 87,1 Prozent auf 51,0 Millionen Euro. Die EBIT-Marge erhöhte sich von 5,1 Prozent im Vorjahr auf 8,8 Prozent.
Segment Intermodal
Das Segment Intermodal verzeichnete in den ersten neun Monaten ein deutliches Mengenwachstum. Die Containertransporte stiegen insgesamt um 8,1 Prozent auf 1,321 Millionen TEU.
Die Bahntransporte legten um 10,2 Prozent auf 1,144 Millionen TEU zu, wobei der starke Anstieg der Transportmengen in der DACH-Region den Rückgang der Verkehre mit den Adriahäfen sowie der Polenverkehre mehr als ausgleichen konnte. Darüber hinaus trug der Mehrheitserwerb an der Roland Spedition im zweiten Quartal zum Anstieg bei. Die Straßentransporte verzeichneten einen moderaten Rückgang um 4,1 Prozent auf 0,178 Millionen TEU.
Der Umsatz lag mit 521,9 Millionen Euro um 12,0 Prozent über dem Vorjahreswert und stieg damit stärker als die Transportmenge. Dies führt die HHLA neben den üblichen Preisanpassungen vor allem auf den höheren Bahnanteil am Transportaufkommen zurück, der gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozentpunkte auf 86,6 Prozent gestiegen ist.
Das EBIT lag im Berichtszeitraum mit 62,7 Millionen Euro um 2,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Die EBIT-Marge verringerte sich um 1,2 Prozentpunkte auf 12,0 Prozent. Neben Verschiebungen im Ladungsmix und Ratenerhöhungen wirkten sich die Kosten für die Streikmaßnahmen an den Hamburger Terminals im dritten Quartal, die Auswirkungen der großflächigen Überschwemmungen in Osteuropa sowie die Geschäftsausweitung bei den Bahntransporten belastend aus.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024
Für das Geschäftsjahr 2024 wird im Teilkonzern Hafenlogistik nunmehr mit einem leichten Anstieg des Containerumschlags gegenüber dem Vorjahr sowie mit einem deutlichen Anstieg der Containertransporte gerechnet. Bei den Umsatzerlösen wird von einem starken Anstieg ausgegangen. Dies ist nach Angaben des Unternehmens im Wesentlichen auf einen Anstieg der Erlöse aus Bahnverkehren zurückzuführen. Vor dem Hintergrund eines höheren Erlösniveaus aufgrund einer vorübergehend längeren Verweildauer der Container an den Hamburger Terminals wurde auch die Erwartung für das operative Ergebnis angehoben und liegt nun in einer Bandbreite von 110 bis 130 Millionen Euro. Innerhalb dieser Spanne wird sowohl für das Segment Container als auch für das Segment Intermodal eine deutliche Steigerung des jeweiligen Segment-EBIT gegenüber dem Vorjahr erwartet.
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