Halbjahresbilanz: Containerlogistik der HHLA mit leichtem Wachstum

Das Logistikunternehmen meldet Zuwächse sowohl beim Containerumschlag als auch bei den Containertransporten. Strategischer Fokus liegt auf nachhaltigen, digitalisierten und vernetzten Logistiklösungen in Europa.

Das Umschlagvolumen an den Hamburger Containerterminals der HHA lag mit 2,811 Millionen TEU um 1,7 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. (Foto:HHLA/Thies Rätzke)
Das Umschlagvolumen an den Hamburger Containerterminals der HHA lag mit 2,811 Millionen TEU um 1,7 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. (Foto:HHLA/Thies Rätzke)
Christine Harttmann

Für das erste Halbjahr 2024 zieht die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) eine positive Bilanz. Der Containerumschlag stieg im Vergleich zum Vorjahreswert um 2,2 Prozent auf 2,940 Millionen TEU. Der Containertransport erhöhte sich um 1,8 Prozent auf 0,833 Millionen TEU.

Auch der Konzernumsatz nahm um 4,6 Prozent auf 760,3 Millionen Euro zu. Beim Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) verzeichnete die HHLA einen Zugewinn von 16,8 Prozent auf 58,9 Millionen Euro. Die EBIT-Marge lag bei 7,7 Prozent nach 6,9 Prozent im Vorjahr. Das Konzernergebnis nach Anteilen Dritter betrug 13,2 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 8,2 Millionen Euro.

Zuwächse im herausfordernden Umfeld

„Die HHLA bewegte sich auch im ersten Halbjahr in einem herausfordernden Marktumfeld. Trotz der erforderlichen Anpassungen durch die Störungen in den Lieferketten konnte die HHLA einen Zuwachs im Containerumschlag und -transport verzeichnen“, zieht die Angela Titzrath Bilanz.

Der Vorstandsvorsitzende zeigte sich überzeugt, dass die HHLA mit ihrer strategischen Ausrichtung gut aufgestellt ist - auch wenn die Aussichten angesichts der schwachen Konjunktur, der aktuellen Krisen und der Marktveränderungen herausfordernd bleiben.

„So investieren wir weiter in unser europäisches Netzwerk, die Modernisierung unserer Terminals, die Qualifizierung unserer Beschäftigten sowie die Entwicklung nachhaltiger Logistiklösungen“, erklärt Titzrath. Weiter führt sie aus: „Wir arbeiten weiter intensiv daran, die HHLA zu einem führenden Anbieter nachhaltiger, digitalisierter und vernetzter Logistiklösungen in Europa zu entwickeln.“

Teilkonzern Hafenlogistik

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik verzeichnete in den ersten sechs Monaten einen moderaten Umsatzanstieg auf 742,5 Millionen Euro gegenüber 707,7 Millionen Euro im Vorjahr. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 27,5 Prozent auf 51,7 Millionen Euro. Die EBIT-Marge übertraf mit 7,0 Prozent den Vorjahreswert um 1,3 Prozentpunkte.

Mehr Containertransporte

Das Segment Container meldet ein Umschlagplus von 2,2 Prozent auf 2,940 Millionen TEU an den Containerterminals. In Hamburg lag das Volumen mit 2,811 Millionen TEU um 1,7 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres.

Volumenzuwachs bei Überseeverkehren

Zu dieser positiven Mengenentwicklung hätten im Überseeverkehr vor allem die Fahrtgebiete Nord-, Süd- und Mittelamerika beigetragen, innerhalb derer insbesondere die Ladungsmengen mit den USA ein starkes Wachstum verzeichneten, teilte das Logistikunternehmen mit. Vor dem Hintergrund temporärer Routenänderungen aufgrund des militärischen Konflikts im Roten Meer entwickelten sich auch die Ladungsmengen mit anderen europäischen Seehäfen positiv. Moderat rückläufig waren dagegen die Umschlagsmengen in den Fahrtgebieten Fernost und Mittlerer Osten. Bei den Zubringerverkehren (Feeder) entwickelte sich das Aufkommen leicht über dem Vorjahresniveau. Der Feederanteil am wasserseitigen Umschlag betrug 18,7 Prozent gegenüber 18,4 Prozent im Vorjahr.

Umroutungen im Roten Meer

Die internationalen Containerterminals verbuchten einen Umschlagzuwachs von 13,5 Prozent auf 0,129 Millionen TEU nach 0,113 Millionen TEU im Vorjahreszeitraum. Ausschlaggebend dafür war nach Angaben der HHLA der starke Anstieg am Multifunktionsterminal TK Estonia. Damit hätten die Umschlagsrückgänge am Terminal Triest durch Schiffsumleitungen und Ausfälle aufgrund des militärischen Konflikts im Roten Meer mehr als ausgeglichen werden können. Am Container Terminal Odessa (CTO) blieb der seeseitige Umschlag im ersten Halbjahr aufgrund des russischen Angriffskrieges auf behördliche Anordnung weiterhin aus.

Intermodale Verkehre

Im Segment Intermodal vermeldete die HHLA ein leichtes Mengenwachstum. Mit 0,833 Millionen TEU fiel das Transportvolumen im Containerverkehr insgesamt um 1,8 Prozent höher aus als im Vorjahr. Auf der Schiene wurden 0,719 Millionen TEU transportiert, ein Plus von 4 Prozent.

Der starke Anstieg der Transportmengen in der DACH-Region habe den Rückgang der Verkehre mit den Adriahäfen sowie der Polenverkehre mehr als ausgeglichen, hieß es. Zudem habe sich der Mehrheitserwerb an der Roland Spedition im zweiten Quartal günstig ausgewirkt. Die Straßentransporte verzeichneten dagegen einen deutlichen Rückgang um 10,0 Prozent auf 0,115 Millionen TEU gegenüber 0,128 Millionen TEU im Vorjahr.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024

Die konjunkturelle Entwicklung in den für den Teilkonzern Hafenlogistik relevanten Märkten verlief im laufenden Geschäftsjahr uneinheitlich. Der im ersten Quartal konjunkturbedingt zu verzeichnende moderate Anstieg der Umschlagsmengen hat sich im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres leicht eingetrübt.

Vor diesem Hintergrund wird für den Teilkonzern Hafenlogistik nunmehr mit einem moderaten Anstieg des Containerumschlags gegenüber dem Vorjahr gerechnet, nachdem zuvor ein deutlicher Anstieg erwartet wurde. Der im zweiten Quartal erfolgte Mehrheitserwerb der Roland Spedition wirkt sich positiv auf die Containertransporte aus, so dass statt eines moderaten nun ein deutlicher Anstieg der Containertransporte prognostiziert wird.

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