Hafen Rotterdam: Mehr See-, weniger Binnenschiffe im Jahr

Insgesamt 29.029 Seeschiffe und damit etwas mehr als im Jahr zuvor liefen 2022 in Rotterdam ein, dafür etwas weniger Binnenschiffe.

(Foto: Eric Bakker / Port of Rotterdam)
(Foto: Eric Bakker / Port of Rotterdam)
Anna Barbara Brüggmann

Der Hafenbetrieb Rotterdam veröffentlichte die Jahreszahlen für 2022: Es liefen etwas mehr Seeschiffe in Rotterdam ein als im Jahr 2021 (29.029 gegenüber 28.876), im Bereich der Binnenschifffahrt wurde hingegen ein leichter Rückgang (97.459 gegenüber 98.469 im Jahr 2021) verzeichnet.

Mit insgesamt 137 Unfällen im Jahr 2022 verbuchte der Hafenbetrieb einen leichten Rückgang gegenüber den 141 Unfällen im Vorjahr. Bei den meisten der 137 Unfälle handle es sich um Parkschäden. Nach einem tödlichen Unfall im Hafen mit einem Wassertaxi warte man noch auf die Ergebnisse und Empfehlungen, die der Sicherheitsuntersuchungsrat nach Abschluss seiner Untersuchung vorlegen werde.

Nach Angaben des Hafenmeisters stelle man jedoch fest, dass sich das Verkehrsaufkommen auf den Wasserwegen in der städtischen Region stetig erhöht und versuche deshalb, das Fahrverhalten in der Freizeit- und Fahrgastschifffahrt positiv zu beeinflussen. So wurde dem Hafenbetrieb zufolge die Aufsicht über das Fahrverhalten in der Freizeit- und Fahrgastschifffahrt intensiviert.

Gefahrensituationen bannen

Gefahrensituationen würden regelmäßig besprochen, die Abteilung Hafenmeister habe das Verkehrsmanagement nun versuchsweise um Kameraüberwachungspersonal erweitert. Das von der Seehafenpolizei, der Zollbehörde und dem Hafenbetrieb genutzte Kameranetzwerk im Hafen- und Industriegebiet soll von 220 auf 280 Kameras erweitert werden.

Insgesamt könne ein Rückgang der Unfallzahlen in der Freizeitschifffahrt verbucht werden, im Jahr 2018 wurden 14 derartige, 2002 insgesamt sechs derartige Unfälle verzeichnet wurde. Es handle sich dabei um eine besonders verletzliche Gruppe von Wasserstraßennutzern.

„Darum führen wir mehr Inspektionen durch, verhängen mehr Bußgelder und sorgen für umfassende Aufklärung. So setzen wir weiterhin Wasserstewards ein, die den Besatzungen passierender Freizeitschiffe Informationen erteilen. Außerdem führen wir Themenwochen durch. Wir organisieren Webinare und beteiligen uns aktiv am Projekt Zusammen auf dem Wasser“, so der Hafenbetrieb.

Es handelt sich dabei um einen Kooperationsverbund, dem unter anderem Hafenbetriebe, die Polizei, Vertreter der Binnenschifffahrt und der Freizeitschifffahrt sowie der Touringclub ANWB angehören, mit dem Ziel, alle Wasserstraßennutzer zu einer sicheren gemeinsamen Nutzung der Schifffahrtswege und Gewässer anzuhalten.

Anstehende Planungen

Für das Jahr 2023 sind laut Angaben des Hafenmeisters folgende Entwicklungen geplant:

  • Es soll eine Untersuchung zur Erweiterung des Generator-Verbots für stillliegende Binnenschiffe durchgeführt werden. Aktuell seien Generatoren innerhalb der Stadt verboten, man intendiere, dieses Generatorverbot auf die anderen Hafenbereiche zu erweitern. Die 32 Landstromstationen mit 116 Anschlüssen, die derzeit in den Bereichen ohne Generatorverbot zur Verfügung stehen, würden kaum genutzt, so die Aussage des Hafenmeisters.
  • Ab Juli 2023 soll regelmäßig Methanol gebunkert werden. Die entsprechenden Rahmenbedingungen für einen sicheren Verlauf der Bunkerung seien bereits mit den beteiligten Akteuren abgestimmt worden.
  • Ende 2022 gab der Hafenbetrieb bekannt, dass Bunkerschiffe künftig zur Verwendung eines Bunkermesssystems an Bord verpflichtet werden, um genau festzustellen, wie viel Treibstoff den Seeschiffen geliefert wird. Der Hafenmeister werde 2023 beschließen, welche Bunkermesssysteme für den Rotterdamer Hafen geeignet sind und wann die Verpflichtung in Kraft tritt.
  • Ein sogenanntes Airspace Centre soll Erkenntnisse darüber liefern, was zur Gewährleistung der Sicherheit des Drohnen-Luftraums benötigt wird, welche Auswirkungen das Drohnen-Verkehrsmanagement auf die Hafen-Organisation hat und welche Rolle der Hafenbetrieb künftig in diesem Zusammenhang spielen kann.
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