Der Gesamtumschlag des Rotterdamer Hafens lag in den ersten drei Monaten dieses Jahres bei 110,1 Millionen Tonnen gegenüber 111,7 Millionen Tonnen im ersten Quartal 2023. Der Rückgang sei hauptsächlich auf den geringeren Umschlag von Kohle, Rohöl und Erdölprodukten zurückzuführen, hieß es von der niederländischen Hafengesellschaft. Der Umschlag von Eisenerz & Schrott sowie LNG sei dagegen angestiegen. Boudewijn Siemons, CEO & COO a. i. Port of Rotterdam Authority:
„Die Umschlagszahlen zeigen, dass die Einfuhren von Rohstoffen und die Ausfuhren von Fertigerzeugnissen begrenzt sind. Dies zeigt uns, dass die europäische Industrieproduktion immer noch unter den hohen Energiepreisen und der geringen Nachfrage in den am stärksten rückläufigen Sektoren wie dem Baugewerbe, der verarbeitenden Industrie und der Automobilindustrie leidet. Am Wachstum des Containerumschlags lassen sich die ersten Anzeichen einer Belebung des Welthandels ablesen. Diese zaghaften Anzeichen bleiben jedoch aufgrund der zunehmenden globalen Spannungen äußerst unsicher.“
Trockenes Massengut
Der Umschlag von trockenem Massengut sei im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres 2023 um 4,5 Prozent zurückgegangen. Hauptgrund für diesen Rückgang ist laut der Hafengesellschaft der starke Rückgang des Kohleumschlags. Aufgrund der geringeren Nachfrage nach Energiekohle für die Stromerzeugung in Kohlekraftwerken wurden zwei Millionen Tonnen weniger Kohle umgeschlagen als im Vorjahr.
Mit dem Anstieg der deutschen Stahlproduktion hat auch der Umschlag von Eisenerz zugenommen. Der starke Anstieg von 93,7 Prozent im Segment des sonstigen trockenen Massenguts sei allerdings durch die Tatsache verzerrt worden, dass es im ersten Quartal 2023 eine Korrektur beim Umschlag gegeben habe. Das Gleiche gelte für den Rückgang von 23,9 Prozent im Segment Agribulk. Ohne die Korrektur weise der Umschlag im Agribulk-Segment einen Rückgang von 10,9 Prozent auf, hieß es.
Sonstiges trockenes Massengut verzeichnete einen Rückgang von 16,8 Prozent. Dazu gehören Rohstoffe, die in energieintensiven Sektoren verwendet werden. Die Produktion in diesen Sektoren sei immer noch gering, da die Energiekosten einen großen Teil der Produktionskosten ausmachten.
Flüssiges Massengut
Der Umschlag an flüssigem Massengut ging um 3,1 Prozent auf 52,6 Millionen Tonnen zurück. Zurückzuführen sei der Rückgang um 1,6 Millionen Tonnen auf einen geringeren Umschlag von Rohöl, Mineralölprodukten und sonstigem flüssigen Massengut.
Die Raffineriemargen in Nordwesteuropa seien gut, was zu einer guten Raffinerieauslastung und einem fast gleichbleibenden Rohölangebot wie im Jahr 2023 geführt habe. Allerdings sei die Nachfrage nach Erdölprodukten in diesem Quartal geringer als im ersten Quartal 2023 gewesen, als viel importiert wurde, um russische Erdölprodukte zu ersetzen.
Der Umschlag von LNG als Erdgasquelle hingegen ist erneut um 3,6 Prozent auf 9,1 Millionen Tonnen gestiegen. Das Segment des sonstigen flüssigen Massenguts verzeichnete einen Rückgang in allen Bereichen, von der Chemie über erneuerbare Energien bis hin zu pflanzlichen & tierischen Produkten. Die verarbeitende Industrie in Europa habe aufgrund der hohen Energiepreise und der mangelnden Nachfrage immer noch zu kämpfen, hieß es von der Hafengesellschaft.
Container und Stückgut
Im Containersegment sei zum ersten Mal seit drei Jahren ein leichter Anstieg des Umschlags zu verzeichnen. So stieg der Containerumschlag in Tonnen um 3,3 Prozent von 31,5 Millionen Tonnen auf 32,5 Millionen Tonnen und in TEU um 2,0 Prozent auf 3,3 Millionen TEU.
Die Situation im Roten Meer führte dazu, dass in den Monaten Januar und Februar aufgrund von Verspätungen und verpassten Abfahrten deutlich weniger Schiffe (24,5 Prozent) und weniger Volumen aus Asien (minus 13,7 Prozent) unterwegs waren. Die Anpassung an die geänderten Fahrpläne hätten zunächst zu den notwendigen Anpassungen in der Lieferkette geführt. Die Gesamtnachfrage nach Gütern sei davon praktisch aber nicht betroffen. Inzwischen sei diese Situation unter Kontrolle, und im März seien deutlich mehr Schiffe angekommen (11,5 Prozent), und auch die Mengen aus Asien hätten sich erholt.
Laut der Hafengesellschaft zeigten die Volumina auf den anderen Schiffsrouten ein positives Ergebnis. Die vorsichtige wirtschaftliche Erholung und der Abbau von Lagerbeständen trage dazu bei. Auch der Feeder-Verkehr von Rotterdam zu den Mittelmeerhäfen verzeichne einen starken Anstieg von 29,0 Prozent). Da die Schiffe über das Kap der Guten Hoffnung umgeleitet und bestimmte Häfen ausgelassen würden, werde die Fracht für diese Region von Rotterdam aus über Feeder-Schiffe zu den Mittelmeerhäfen befördert
Lkw , Lkw-Tests , Newsletter für Transportbranche und Speditionen , Wirtschaftsnachrichten , KEP-Dienste , Container, Paletten , Schienengüterverkehr , Lkw-Maut , Seehäfen , Luftfrachtverkehr , Transport-Recht , Elektromobilität , Europapolitik , Fuhrpark- und Flottenmanagement , Temperaturgeführte Transporte , Fahrzeugbeschaffung (Leasing, Miete, Kauf) , Frachtschifffahrt , Verkehrspolitik, Infrastruktur , Logistik- bzw. Transport-Dienstleistungen , Speditionen , Straßengüterverkehr , Lkw-Fahrer , Trailer (Sattel-Auflieger) , Lkw-Reifen , Kombinierter Verkehr
Mehr als 750 aktuelle Jobangebote aus der Transportbranche, vom Lkw-Fahrer über Fuhrparkmanager bis zu Disposition, Teamleitung und vieles mehr mit individueller Suchfunktion und Kartenansicht bieten wir Ihnen ab sofort in unserem Job-Bereich: Ihr nächster Schritt auf der Karriereleiter?