Seit dem gestrigen Donnerstag arbeitet der Rostocker Hafen mit einem neuen Kran. Die nicht schienengebundene Umschlagmaschine LH 110 des Herstellers Liebherr zeichne sich durch hohe Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit beim Umschlag von Stück- und Schüttgütern aller Art aus, hieß es.
Hergestellt wurde die Umschlagmaschine im Liebherr-Werk in Kirchdorf an der Iller in Baden-Württemberg. Zu den Auswahlkriterien in einer europaweiten Ausschreibung für die Investition gehörten unter anderem eine emissionsreduzierte Motorentechnik und ein hoher Lärmschutz. Sven Köppen, Leiter Hafenwirtschaft des RFH:
„Mit dem inzwischen zweiten Liebherr-Kran vom Typ LH 110 ist der Rostocker Fracht- und Fischereihafen sehr gut aufgestellt, um die vielfältigen Aufgaben im Güterumschlag an der Kaikante effizient bewältigen und flexibel auf wechselnde Anforderungen des Marktes reagieren zu können.“
Der neue Kran ersetzt ein Modell eines anderen Herstellers, das seit 2011 mehr als 20.000 Betriebsstunden im zweitgrößten Rostocker Hafen absolviert hat. Der RFH verfügt insgesamt über drei Hafenkräne, mit denen vorrangig Rundholz, Düngemittel und Baustoffe umgeschlagen werden.
Die neue mobile Umschlagmaschine besitzt eine Ausleger-Reichweite von bis zu 27 Metern und kann Lasten bis zu 20 Tonnen bewältigen. Hannes Konieczny, Leiter Technik im RFH-Bereich Hafenwirtschaft:
„Gegenüber dem ausrangierten Vorgänger sparen wir mit dem LH 110 bis zu 20 Prozent an Kraftstoff ein.“
Erreicht werden soll dies unter anderem durch ein Energierückgewinnungs-System. Die Lärmemission konnte laut dem RFH in der neuesten LH-110-Variante weiter deutlich gesenkt werden.
Die Investition von rund 1,3 Millionen Euro in den neuen Kran sei ein weiterer Schritt in der langfristig angelegten Strategie, die Öko-Bilanz des Hafens entscheidend zu verbessern. Neben der effizienteren und nachhaltigen Nutzung von Energie beispielsweise durch die inzwischen erfolgte Umrüstung sämtlicher Straßen- und Platzbeleuchtungen auf dem rund 60 Hektar großen RFH-Gelände auf energiesparende LED-Technik zähle die Anschaffung umweltschonender Transport- und Umschlaggeräte dazu, hieß es.
Der Hafen will zudem durch eine enge datentechnische Vernetzung die Unternehmensprozesse in allen Geschäftsbereichen effizienter gestalten und zusätzliche Dienstleistungen für die Kunden erschließen. Ziel sei es, den RFH zu einem technologie-basierten Hafen zu entwickeln, so Hafenwirtschafts-Leiter Sven Köppen. Eine Voraussetzung dafür sei in den zurückliegenden Monaten in Zusammenarbeit mit der Stadtwerke Rostock AG geschaffen worden.
So wurde das Hafengelände mit einem Glasfasernetz ausgestattet. Zu den Vorhaben der weiteren Digitalisierung des Hafens gehört unter anderem der vielfältige Einsatz von Sensortechnik, um zum Beispiel Echtzeitdaten in der Lagerlogistik, Wetter- und Lärmdaten sowie individuelle Verbrauchsdaten für Strom und Wasser zu erfassen, zu analysieren und daraus optimierte Betriebsprozesse abzuleiten
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