Hafen Lübeck: Regelbetrieb für neuen Anleger 5

Nach dem Probetrieb startete für den neuen Anleger 5 am Skandinavienkai in Lübeck-Travemünde der reguläre Betrieb. Schiffe mit bis zu 250 Metern Länge und 38,5 Meter Breite können dort abgefertigt werden.

Der Anleger soll vor allem der Abwicklung von RoRo-Verkehren der Reedereien Finnlines und Walllenius SOL dienen. (Foto: LHG)
Der Anleger soll vor allem der Abwicklung von RoRo-Verkehren der Reedereien Finnlines und Walllenius SOL dienen. (Foto: LHG)
Anna Barbara Brüggmann

Im Mai 2020 hat die Hansestadt Lübeck mit dem Beschluss des Hafenentwicklungsplans 2030 (HEP2030) die Leitlinien für die zukünftige Hafenentwicklung festgelegt. Entsprechend dem Trend größer und breiter werdender Schiffe, um mehr Ladung in gleicher Zeit in den Hafen transportieren zu können, seien infrastrukturelle Anpassungen im Port of Lübeck nötig.

Dazu zählt auch die Umstrukturierung oder der Neubau von Hafenanlagen und Anlegern, beispielsweise am Anleger 5. Für diesen begannen im Oktober 2021 die Bauarbeiten, die Fertigstellung erfolgte im Juni 2023.

Nach Abschluss des Probebetriebs wurde nun am 22. September 2023 der Regelbetrieb aufgenommen, heißt es von Seiten des Hafens. Ermöglicht werden soll es Schiffen mit bis zu 250 Metern Länge und 38,5 Metern Breite, am Skandinavienkai in Lübeck-Travemünde anzulegen. Dort können sie dann im RollOn/RollOff-Verfahren abgefertigt werden.

„Mit dem Neubau des Anleger 5 am Skandinavienkai setzt die Hansestadt Lübeck einen weiteren großen Meilenstein aus dem Hafenentwicklungsplan 2030 um, so dass wir im Port of Lübeck für die in Zukunft zu erwartenden Schiffsklassen gerüstet sind“, sagte Bürgermeister Jan Lindenau.

Der Anleger verfügt über eine feste Rampe und soll vor allem der Abwicklung von RoRo-Verkehren der Reedereien Finnlines und Walllenius SOL dienen.

„Der Anleger 5 hat nach den ersten Probeanläufen von besonders großen RoRo-Schiffen bereits erfolgreich seine Leistungsfähigkeit bewiesen. Das ist ein wichtiges Signal für unsere Reederkunden“, erklärt Ortwin Harms, Geschäftsführer der Lübecker Hafen-Gesellschaft.

Zusammen mit der Erweiterung von Baltic Rail Gate sei der Hafen seinen Angaben zufolge optimal für die Zukunft aufgestellt, zugleich wolle man die Position als Hafendienstleister an der Ostseeküste weiter ausbauen.

Partnerschaftliches Baumodell

Die Baumaßnahmen wurden im Zuge einer Innovationspartnerschaft realisiert. Die Entwurfsplanung wurde mit der Arbeitsgemeinschaft Skandinavienkai, die aus der Ed. Züblin AG und dem Unternehmen Depenbrock Ingenieurwasserbau besteht, optimiert und durch technische Innovationen verbessert, heißt es.

Diese seien im Anschluss gemeinsam umgesetzt wurden. Nach Angaben des Hafens sollte das partnerschaftliche Modell eine kooperative, effiziente und transparente Zusammenarbeit über den gesamten Projektzeitraum ermöglichen.

Der Neubau des Anleger 5 wurde den Angaben gemäß vom Land Schleswig-Holstein mit rund 13,3 Millionen Euro aus dem Landesprogramm Wirtschaft (2014-2020) im Rahmen der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) gefördert. Die gesamten Investitionskosten belaufen sich auf rund 25 Millionen Euro, so die Lübecker Hafen-Gesellschaft. 

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