Hafen Hamburg: Umschlag im dritten Quartal rückläufig

Der Seehafen verzeichnete von Juli bis September 2020 eine negative Umsatzentwicklung bei Containern von minus 4,9 Prozent und dem gesamten Seegüterumschlag von minus acht Prozent mit Tendenz zur Erholung.

Der Rückgang beim Seegüterumschlag in Deutschlands größtem Universalhafen fiel mit acht Prozent im dritten Quartal geringer aus als noch im zweiten Quartal. Foto: Dietmar Hasenpusch/Hafen Hamburg
Der Rückgang beim Seegüterumschlag in Deutschlands größtem Universalhafen fiel mit acht Prozent im dritten Quartal geringer aus als noch im zweiten Quartal. Foto: Dietmar Hasenpusch/Hafen Hamburg
Daniela Sawary-Kohnen

Die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigen sich auch weiter beim Umschlag im Hamburger Hafen. Nach Angaben der Hamburger Hafengesellschaft zeichnet sich jedoch eine Wende ab. Denn der Rückgang beim Seegüterumschlag in Deutschlands größtem Universalhafen falle mit 32 Millionen Tonnen und minus acht Prozent im dritten Quartal 2020 deutlich geringer aus als noch im zweiten Quartal mit einem Minus von 16,2 Prozent.

Das Ergebnis im dritten Quartal gebe nach Einschätzung des Hafen Hamburg Marketing (HHM) Hoffnung, dass der zweistellige Umsatzrückgang gestoppt werden konnte. Er sei insbesondere durch das Runterfahren vieler Wirtschaftsbereiche und eine schwächere Nachfrage beim Konsum entstanden. Im dritten Quartal ist nach Meinung von HHM wieder eine positive Aufwärtsentwicklung zu erkennen. Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing:

„Seit Juli sehen wir eine Stabilisierung in der Umschlagentwicklung und damit einen insgesamt geringeren Rückgang beim Seegüterumschlag des Hamburger Hafens. Die im Sommer gesunkenen Infektionszahlen und die daraufhin gelockerten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sowie das Auffüllen der Läger für das Weihnachtsgeschäft sind als Ursachen zu nennen.“

In den ersten drei Quartalen 2020 wurden im Hamburger Hafen 93,2 Millionen Tonnen Seegüter an den Terminals geladen oder gelöscht. Das ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang von 10,7 Prozent. Betroffen sind beide Hauptumschlagsegmente. Der Stückgutumschlag mit 65,2 Millionen Tonnen und einem Minus von 9,9 Prozent sowie der Massengutumschlag mit 28 Millionen Tonnen und einem Minus von 12,4 Prozent blieben beide deutlich unter dem Vorjahresergebnis.

Im Segment Containerumschlag wurden in den ersten drei Quartalen insgesamt 6,3 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) über die Kaikanten gehoben. Das ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang von 9,9 Prozent. Im dritten Quartal lag der Umschlag bei 2,3 Millionen TEU (-4,9 Prozent).

Beim Containerumschlag der zehn wichtigsten Handelspartner des Hamburger Hafens verlief die Entwicklung in den ersten drei Quartalen unterschiedlich. Vor allem der Mengenrückgang im seeseitigen Containerumschlag mit China um minus 11,3 Prozent, Hamburgs mit Abstand wichtigstem Handelspartner, konnte nicht durch positive Entwicklungen mit anderen Ländern ausgeglichen werden. Hinzu kommt, dass neben China auch Russland mit minus 15,1 Prozent, Schweden mit minus 11,8 Prozent, Südkorea mit minus 11,8 Prozent, Dänemark mit minus 3,4 Prozent und Polen mit minus 9,6 Prozent zum Teil zweistellige Rückgänge im seeseitigen Containerumschlag aufweisen.

Zu den Handelspartnern mit einem Zuwachs im Containerverkehr zählen laut dem Hamburger Hafenmarketing unter den Top Ten des Hamburger Hafens neben den USA mit plus 0,1 Prozent auch Singapur mit plus 7,1 Prozent, das Vereinigte Königreich mit plus 41,0 Prozent und Malaysia mit plus 5,5 Prozent. Für die im Ranking der Containerpartner Hamburgs an Position zwei folgenden USA konnte in den ersten drei Quartalen mit insgesamt 439.000 TEU noch ein Wachstum verzeichnet werden.

Die unverändert positive Containerverkehrsentwicklung mit den USA überrasche laut Ingo Egloff, Vorstandskollege von Axel Mattern, vor dem Hintergrund der dort durch Corona beeinträchtigten Wirtschaftsleistung und einer sinkenden Nachfrage. Die positive Entwicklung im Containerverkehr mit Großbritannien hingegen sei auf vermehrt durchgeführte Transporte von Leercontainern für den deutschen Markt und auf verstärkt stattfindende Lieferungen nach Großbritannien vor dem anstehenden Brexit zurückzuführen.

Der Rückgang beim Import fiel mit 14,4 Prozent insgesamt stärker aus als der Rückgang beim Export mit minus 5,5 Prozent. Auf der Importseite hatte vor allem die gesunkene Stahlproduktion zu weniger Umschlag von Erz und Kohle geführt. Dagegen entwickelte sich in den ersten drei Quartalen der Umschlag von Agribulk im Segment Sauggut positiv und erreichte ein Volumen von 5,6 Millionen Tonnen und damit Plus 20,1 Prozent. Deutlich mehr Exporte von Getreide und Düngemittel seien hierbei vor allem die Ursache für die sehr gute Umschlagentwicklung gewesen. Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing:

„Wir werden das starke Vorjahresergebnis trotz der Erholung seit der Jahresmitte nicht mehr erreichen. Aber die Entwicklung ab Juli lässt hoffen, dass wir am Jahresende nur Verluste im einstelligen Bereich haben werden.“

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