Hafen Hamburg: Politische Lage schlägt sich auf Jahresergebnis nieder

Ein Minus von 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr vermeldet der Hamburger Hafen für den Seegüterumschlag im Jahr 2022. Positiv entwickelte sich das konventionelle Stückgut.

(Foto: HHM / Hasenpusch Productions)
(Foto: HHM / Hasenpusch Productions)
Anna Barbara Brüggmann

In seiner Jahrespressekonferenz gab der Hamburger Hafen die Zahlen für 2022 bekannt: Insgesamt wurden 119,9 Millionen Tonnen Seegüter umgeschlagen – dies entspreche einem Minus von 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Beim konventionellen Stückgut konnte nach Angaben des Hafens ein Plus von 11,2 Prozent und damit ein Anstieg auf 1,4 Millionen Tonnen verbucht werden.

Der Umschlag von Stückgut fiel jedoch auf 83,7 Millionen Tonnen (-5,8 Prozent). Es gingen 36,2 Millionen Tonnen (-8,9 Prozent) Massengut über die Kaikanten. Die geringeren Mengen seien direkt und auch indirekt auf verschärfte Sanktionen gegenüber Russland zurückzuführen.

„Der Krieg in der Ukraine mit den damit verbundenen Sanktionen gegenüber Russland als auch die weltweiten Probleme in den Lieferketten aufgrund der Corona-Pandemie wirkten sich im Jahresverlauf auf den Umschlag des Hamburger Hafens aus. Hinzu kamen zu Beginn der zweiten Jahreshälfte Arbeitskämpfe im Hafen und im Verlauf des Herbstes eine sehr hohe Inflation, die die Kauflaune der Konsumenten auf einen Tiefpunkt fallen ließ“, so Axel Mattern, Vorstand bei Hafen Hamburg Marketing e.V..

Doch der Hamburger Hafen bereitet nach eigenen Angaben neue Produkte vor. So soll auf dem Gelände der Oiltanking Deutschland ein großes Importterminal für grünen Wasserstoff entstehen und der Bau von Landstromanlagen dem Konzept eines klimaneutralen Hafen zuträglich sein.

Jahresverlauf

Im Hamburger Hafen gingen im vergangenen Jahr 8,3 Millionen TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) über die Kaikanten - ein Minus von 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so die Angaben von Hafen Hamburg Marketing. Der Umschlag ging im zweiten Halbjahr, vor allem aber im vierten Quartal stark zurück.

„Normalerweise sehen wir im letzten Quartal eines Jahres aufgrund des nahen Weihnachtsfests einen Anstieg der Umschlagzahlen. Das blieb im vergangenen Jahr aus. Die Gründe dafür waren vor allem die gestiegenen Energiekosten und hohe Lagerbestände der Industrie“, erläutert Mattern.

Was bringt die Zukunft?

Sowohl beim Import als auch beim Export von Seecontainern war im Vergleich zum Vorjahr ein Minus zu verzeichnen. Die weiterhin unsichere Lage auf den Weltmärkten erschwere eine Prognose für das Jahr 2023.

„Wir hoffen, dass sich die globale Wirtschaft wieder fängt. Das wird auch den Umschlag des Hamburger Hafens unterstützen und steigern“, so das Resümee von HHM-Vorstand Mattern.

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