Hafen Antwerpen: Positive Halbjahresbilanz 2021

Der belgische Seehafen verzeichnet für das erste Halbjahr 2021 ein Umschlagswachstum bei Containern von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Trotz Brexit steigt der Warenumschlag mit Großbritannien.

Erfreuliche Aussichten: Der Antwerpener Hafen konnte mit einem positiven Ergebnis durch das erste Halbjahr 2021 steuern. Foto: Port of Antwerp
Erfreuliche Aussichten: Der Antwerpener Hafen konnte mit einem positiven Ergebnis durch das erste Halbjahr 2021 steuern. Foto: Port of Antwerp
Daniela Sawary-Kohnen

Am Hafen Antwerpen konnten in den ersten sechs Monaten 2021 120 Millionen Tonnen umgeschlagen werden, so die Hafengesellschaft. Das sind fünf Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 2020 und ein Status quo im Vergleich zu 2019. Trotz der Auswirkungen der Corona-Krise und des Brexits hätten zahlreiche Ladungsströme Zuwächse verzeichnet. Positive Zahlen habe es zudem beim Umschlag mit dem Vereinigten Königreich und Irland gegeben. Die erweiterten Shortsea-Verbindungen als Reaktion auf den Brexit würden damit die Erwartungen erfüllen, hieß es. Annick De Ridder, Hafenschöffin:

„Trotz der schwierigen Umstände, unter denen wir in das Jahr 2021 gestartet sind, können wir zeigen, dass sich der Hafen behauptet und sogar ein Wachstum beim Containerumschlag verzeichnet. Die wirtschaftliche Dringlichkeit für zusätzliche Containerkapazitäten wird damit erneut und mehr denn je deutlich. Die Zahlen sind eine Bestätigung für die Widerstandsfähigkeit unseres Hafens und für die Flexibilität aller Mitarbeiter, die dafür sorgen, dass alles weiterhin am Laufen bleibt.“

Stückgut und trockenes Massengut im Plus

Kontinuierlich gewachsen seit 2014 seien als einzige Frachtart Schiffscontainer in Tonnen. So erzielten diese im ersten Halbjahr ein Plus von 4,3 Prozent im Vergleich zu 2020 und von 3,9 Prozent im Vergleich zu 2019. Das konventionelle Stückgut wuchs um 41,2 Prozent im Vergleich zu 2020 und entspricht damit dem Umschlag der ersten sechs Monate von 2019. Der Umschlag von Eisen und Stahl, der Hauptwarengruppe in diesem Segment, stieg um 37,8 Prozent, was laut der Hafengesellschaft auf einen Spitzenwert bei der Lieferung von Stahl zurückzuführen sei. RoRo entwickelte sich 2021 demzufolge ebenfalls gut und stieg im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 um 22 Prozent.

Der Umschlag von trockenem Massengut wuchs um 7,5 Prozent, schwankte allerdings stärker, da einige Produkte, wie beispielsweise Düngemittel saisonabhängig sind. Flüssiges Massengut wuchs leicht um 1,2 Prozent im Vergleich zu 2020, sank aber um 6,1 Prozent im Vergleich zu 2019. Im Mai war die Menge an Kraftstoffen die höchste seit Oktober letzten Jahres, während der Umschlag von Chemikalien im Vergleich zu 2020 um 8,9 Prozent stieg. Insgesamt boomt die Nachfrage nach Chemikalien weltweit aufgrund der Erholung der Industrieproduktion und liegt damit über dem Niveau vor der Pandemie.

Wachstum trotz Brexit-Auswirkungen

Infolge des Brexits gingen die Warenströme zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich im ersten Halbjahr 2021 zurück. Trotz der schwierigen Bedingungen verzeichnete der Hafen von Antwerpen in diesem Zeitraum ein Wachstum von 11,1 Prozent beim Gesamtumschlag mit dem Vereinigten Königreich und 12,1 Prozent mit Irland im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2020. Für den belgischen Seehafen ist das Vereinigte Königreich der drittgrößte Seehandelspartner mit einem jährlichen Frachtaufkommen von rund 15 Millionen Tonnen.

In Vorbereitung auf den Brexit habe der Hafen von Antwerpen alles daran gesetzt, die Kurzstreckenseeverbindunge mit Großbritannien und Irland weiter auszubauen, um die Verkehrsverlagerung von der Fähre auf den Containertransport zu erreichen, erklärte die Hafengesellschaft. Fünf Jahre nach dem Brexit-Referendum sei der Hafen von Antwerpen nun mit zwölf britischen und irischen Häfen verbunden. Es sei zu beobachten, dass irische Importeure und Exporteure zunehmend zugunsten einer direkten Seeverbindung auf die Landbrücke über Großbritannien verzichteten. Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens von Antwerpen:

„Wir wussten, dass der Brexit große Auswirkungen auf den Güterverkehr zwischen Europa und dem Vereinigten Königreich haben würde. Indem wir uns gut vorbereiten und uns auf Shortsea-Verbindungen und LoLo-Ladung konzentrieren, können wir Herausforderungen in Chancen verwandeln. Die positiven Halbjahreszahlen für den Umschlag mit dem Vereinigten Königreich und Irland bestätigen dies. Antwerpen will nach dem Brexit mehr denn je das Tor zwischen Europa und dem Vereinigten Königreich und Irland sein.“

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