Hafen Antwerpen: Kooperation für eine CO2-Infrastruktur

Die Antwerp Port Authority will ihre CO2-Emissionen stärker reduzieren und hat dazu eine Kooperationsvereinbarung mit Unternehmen aus dem Bereich Chemie und Energie unterzeichnet.

Die Hafenbetreibergesellschaft Antwerpen will die Emissionen am Hafen durch intelligente Techniken wie eine CO2-Speicherung reduzieren. Foto: Hafen Antwerpen
Die Hafenbetreibergesellschaft Antwerpen will die Emissionen am Hafen durch intelligente Techniken wie eine CO2-Speicherung reduzieren. Foto: Hafen Antwerpen
Daniela Sawary-Kohnen

Der Betreibergesellschaft des Hafen Antwerpen hat eine Kooperationsvereinbarung mit acht Akteuren im Hafengebiet unterzeichnet. Dazu gehören die Unternehmen Air Liquide, BASF, Borealis, INEOS, ExxonMobil, Fluxys und Total.

Ziel ist ein nachhaltigerer und emissionsärmerer Hafen durch eine mögliche Entwicklung einer Carbon Capture, Utilisation & Storage (CCUS)-Infrastruktur. Laut eigenen Angaben wird das Konsortium eine Machbarkeitsstudie über die wirtschaftliche und technische Machbarkeit solcher Anlagen zur Abscheidung, Nutzung und Speicherung von CO2 im Hafen (CCUS) durchführen. Diese Anlagen sollen laut der Antwerp Port Authority dem Prinzip des "Open Access" folgen und stünden damit der gesamten Industrie im Hafen zur Verfügung.

Die CO2-Abscheidung und -Speicherung (Carbon Capture & Storage, CCS) sowie die Verwendung von CO2 als Rohstoff für unterschiedliche industrielle Anwendungen (Carbon Capture & Utilisation, CCU) gelten als wichtige Instrumente für den Übergang zu einem emissionsärmeren Hafen.

Die Projektpartner sind der Ansicht, dass beide Anwendungen langfristig erhebliche Wirkung zeigen und einen nützlichen Beitrag zur Erreichung der Energie- und Klimaziele auf flämischer, belgischer und europäischer Ebene leisten können. Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens Antwerpen:

„Neben der Nutzung nachhaltiger Energiequellen und der Steigerung der Energieeffizienz von Produktionsunternehmen können CCUS einen wichtigen Beitrag zum Übergang zu einer nachhaltigen, emissionsarmen Kreislaufwirtschaft im Hafen leisten. In unserer Rolle als Community Builder wollen wir einen wesentlichen Teil dazu beitragen. Wenn eine solche gemeinsame Infrastruktur realisiert werden kann, dann wird sie der gesamten Industrie im Hafen zugutekommen.“

Wenn sich die Vorschläge als technisch und wirtschaftlich machbar erweisen, kann die Entwicklung solcher Anlagen laut der Betreibergesellschaft zu einer Verringerung der CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 führen.

Bezüglich der CO2-Speicherung verfügt Belgien nicht über eine geeignete geologische Bodenbeschaffenheit für die unterirdische Speicherung von CO2. Daher werde eine internationale Zusammenarbeit erforderlich sein, so die Betreibergesellschaft.

Um diese Zusammenarbeit auf internationaler Ebene zu unterstützen, haben der Hafen Antwerpen und weiterer Partner Anfang 2019 bei der Europäischen Kommission zwei Anträge auf Anerkennung als "Projects of Common Interest“ eingereicht.

Beide Projekte würden die Möglichkeit bieten, die Entwicklung einer grenzüberschreitenden CO2-Verkehrsinfrastruktur zu untersuchen, die eine Anbindung an Rotterdam als CO2TransPorts-Projekt und Norwegen als Northern Lights-Projekt beinhalte. Eine Entscheidung über beide Anträge wird bis Ende des Jahres erwartet.

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