Hafen Antwerpen: Erster Seehafen mit GDP-Leitlinien
Der Hafen Antwerpen hat die GDP-Leitlinien für den Life-Sciences- und Healthcare-Sektor jetzt auf das maritime Umfeld übertragen und ist damit laut eigenen Angaben der erste Seehafen weltweit, der entlang der gesamten Logistikkette nach dem Standard der europäischen GDP-Regeln agieren kann. Jacques Vandermeiren, CEO Hafen Antwerpen:
„Der Transport von Milliarden von Impfstoffen stellt eine nie gekannte logistische Herausforderung dar und wird die Grenzen der Logistikketten verschieben. Als Hafen Antwerpen arbeiten wir schon heute mit einer Reihe von Partnern im Rahmen des Weltwirtschaftsforums zusammen, um Antworten auf die zahlreichen Fragen zu finden, die diese enorme Logistikoperation aufwirft. Nicht zuletzt, um auch die Menschen in weniger entwickelten Ländern zu erreichen und ihnen den Zugang zum Impfstoff zu sichern.“
Mit einer Lagerfläche von 63.000 Quadratmeter, die den GDP-Leitlinien entsprechen, mit 8.000 Anschlüssen für Kühlcontainer und einer weltweiten Anbindung an mehr als 1.000 Bestimmungsorte könne der Hafen dabei eine wichtige Rolle übernehmen. Aus diesem Grund habe man GDP-Leitlinien für die Seefracht und Hafenlogistik dieser temperaturempfindlichen Produkte aufgestellt, hieß es. Damit sei Antwerpen der erste Seehafen der Welt, der in allen Teilen der Logistikkette, einschließlich der Containerterminals, gemäß den europäischen GDP-Regeln operieren könne.
Life-Sciences- und Healthcare-Produkte erfordern bei der Distribution eine spezifische Behandlung, die in den GDP-Leitlinien festgelegt ist. Das Qualitätssicherungssystem GDP sorgt dafür, dass die Qualität von Produkten wie Medikamenten, Blutplasma, Impfstoffen und medizinischen Geräten während des gesamten Distributionsprozesses aufrechterhalten wird. Obwohl dieser Sektor hauptsächlich mit Luftfracht in Verbindung gebracht wird, gibt es eine steigende Nachfrage nach Seetransporten per Kühlcontainer.
Belgien ist eine wichtige Drehscheibe für den Life-Sciences- und Healthcare-Sektor. Gleichzeitig haben dort viele internationale Unternehmen aus diesem Bereich ihren Sitz. Eines von sechs Arzneimitteln, die aus Europa exportiert werden, nimmt seinen Weg über Belgien und die Hälfte dieser Arzneimittel wird dort auch hergestellt. Annick De Ridder, Hafenschöffin:
„Die GDP-Leitlinien sorgen dafür, dass der Seetransport per Kühlcontainer zu einer vollwertigen Alternative zur Luftfracht wird. Dank der strategischen Lage unseres Hafens, der mehr als 1.000 festen Verbindungen, unserer Kühlcontainerkapazität sowie des Fachwissens und Know-hows in unserem Hafen können wir unseren Teil zur Lösung beitragen. Wir sind stolz darauf, als erster Hafen weltweit hier eine Vorreiterrolle einzunehmen, sodass wir unserer sozialen Verantwortung gerecht werden können. Vielen Dank an alle Partner, die dies möglich gemacht haben.“
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