Hafen Antwerpen: Erste Methanol-Bunkerung mit Hochseeschiff Ane Maersk

Im Hafen von Antwerpen-Brügge im MPET-Terminal wurde die „Ane Maersk“ erstmals mit 4.300 Tonnen grünem Methanol und 1.375 Tonnen Biodiesel bebunkert.

Am vergangenen Dienstag legte das weltweit erste große Containerschiff mit Methanolantrieb, die „Ane Maersk“, am MSC PSA European Terminal (MPET) im Hafen von Antwerpen an. Foto: Hafen Antwerpen
Am vergangenen Dienstag legte das weltweit erste große Containerschiff mit Methanolantrieb, die „Ane Maersk“, am MSC PSA European Terminal (MPET) im Hafen von Antwerpen an. Foto: Hafen Antwerpen
Daniela Sawary-Kohnen

Am vergangenen Dienstag hat das weltweit erste große Hochseeschiff mit Methanolantrieb, die „Ane Maersk“, am MSC PSA European Terminal (MPET) im Hafen von Antwerpen angelegt und absolvierte seine erste Bunkeroperation in europäischen Gewässern.

Bebunkert wurden während des Hafenaufenthalts 4.300 Tonnen grünes Methanol und 1.375 Tonnen Biodiesel (B100). Die erfolgreiche und effiziente Bunkerung ist laut der Hafengesellschaft ein neuer Meilenstein im Bestreben des Hafens, verschiedene Kraftstoffe zur Verfügung zu stellen. Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens Antwerpen-Brügge:

Als fünftgrößter Bunkerhafen der Welt sind wir entschlossen, eine Vorreiterrolle bei der Integration von klimaneutralen Kraftstoffen in den Bunkermarkt zu spielen. Der Hafen Antwerpen-Brügge wird nach Möglichkeit Einrichtungen zur Verfügung stellen, beide Plattformen für den Einsatz mehrerer Kraftstoffe vorbereiten und sich selbst dafür engagieren, seine Flotte durch den Einsatz alternativer Kraftstoffe umweltfreundlicher zu machen.“

Effektives Bunkern im MPET-Terminal

Die Bunkerung fand im MPET-Terminal statt und wurde während des Terminalbetriebs laut der Hafengesellschaft sicher durchgeführt. TankMatch schickte zwei Lastkähne, um 4.300 Tonnen grünes Methanol auf die Ane Maersk zu transferieren. Anschließend lieferte ein Lastkahn der VT-Gruppe 1.375 Tonnen Biodiesel (B100).

Der Bunkervorgang wurde in den Hafenaufenthalt des Schiffes integriert, indem das Bunkern gleichzeitig mit dem Laden und Löschen der Ladung erfolgte. Die sogenannten „simultaneous operations“ (SIMOPS) erhöhten die Effizienz des Hafenaufenthalts, indem sie die zusätzliche Zeit für die Betankung reduzierten, so die Hafengesellschaft.

Das Anlaufen des Antwerpener Hafens ist Teil der Jungfernfahrt der „Ane Maersk“ von Südkorea nach China, bei der das Schiff mit grünem Methanol betrieben wird. Das von Hyundai Heavy Industries in Südkorea gebaute Containerschiff hat eine Nennkapazität von 16.000 Containern (TEU) und ist mit einem Zweistoffmotor ausgestattet, der sowohl mit Methanol als auch mit Biodiesel und herkömmlichen Schwerölen betrieben werden kann.

Die „Ane Maersk“ ist das erste der 18 großen methanolfähigen Schiffe von Maersk, die zwischen 2024 und 2025 ausgeliefert werden sollen, und das zweite methanolfähige Containerschiff der Welt. 

Hafen für unterschiedliche Kraftstoffe

Annick De Ridder, Präsidentin des Verwaltungsrats des Hafens Antwerpen-Brügge:

Die erfolgreiche Bunkerung dieser neuen Generation von Schiffen beweist, dass wir die richtigen Schritte unternehmen, um unseren Hafen bis 2025 in einen Hafen für verschiedene Kraftstoffe umzuwandeln: einen Hafen, in dem zusätzlich zu den traditionellen Kraftstoffen auch nachhaltigere alternative Kraftstoffe wie Methanol angeboten werden. Als ehrgeiziger Pionierhafen will der Hafen Antwerpen-Brügge eine Inspiration für den gesamten maritimen Sektor sein.“

Für den Hafen Antwerpen-Brügge sei dies damit auch ein Meilenstein in seinem Bestreben, ein Hafen für unterschiedliche Kraftstoffe zu werden, in dem eine Vielzahl verschiedener klimaneutraler Kraftstoffe wie Wasserstoff, Ammoniak, Methan und Methanol zum Betanken zur Verfügung stünden, zusätzlich zu den bereits verfügbaren Biokraftstoffen und Schwerölen. Im Juni 2023 fand im Hafen von Antwerpen-Brügge die erste Bunkerung mit Methanol statt, als 475 mT (metrischen Tonnen) Methanol auf dem Tanker Stena Pro Marine gebunkert wurde. 

Der Hafen Antwerpen-Brügge verfügt bereits über Kapazitäten zur Lagerung klimaneutraler Kraftstoffe für die Verwendung in seinem Industriecluster und die Verteilung ins Hinterland. Im Rahmen der allgemeinen Energiewende, bei der Wasserstoffträger wie Methanol, Ammoniak und Methan eine zentrale Rolle spielen werden, haben viele Tanklagerterminals in zusätzliche Kapazitäten investiert oder planen dies. 

Um das Bunkern von klimaneutralen Kraftstoffen an seinen beiden Plattformen zu ermöglichen, hat der Hafen Antwerpen-Brügge Risikobewertungen für alle Kraftstoffarten durchgeführt, erstellt Sicherheitsprotokolle und will durch die Einführung eines Lizenzsystems für Bunkerbetriebe die höchsten Qualifikationen innerhalb seines Bunkersystems sicherstellen. Vincent Clerc, Chief Executive Officer bei A.P. Moller-Maersk:

Der Einsatz des ersten unserer großen methanolfähigen Schiffe auf einer der größten Handelsrouten der Welt, Asien - Europa, ist ein Meilenstein auf dem Weg zu unserem Netto-Null-Ziel. Mit einer Kapazität von 16.000 Containern wird dieses Schiff einen wesentlichen Beitrag zu den Bemühungen unserer Kunden um eine Dekarbonisierung ihrer Lieferketten leisten, und wir freuen uns darauf, im Laufe des Jahres 2024 weitere methanolfähige Schiffe auf dieser und anderen Routen einzusetzen. Mit seinem Bestreben, ein Hafen für unterschiedliche Brennstoffe zu werden, wird der Hafen von Antwerpen-Brügge dabei eine entscheidende Rolle spielen.“ 

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