Hafen Antwerpen: Erste Landstromversorgung für Seeschiffe
Das Antwerp Euroterminal (AET) wird zwei feste Landstromanschlüsse für reine Autotransporter und Con-Ro-Schiffe installieren. HOPaS (High-Voltage Onshore Power-as-a-Service), ein Technologie- und Dienstleistungskonsortium aus Techelec, Yuso und Whitewood, wird die Investition, die Installation und den Betrieb übernehmen. Der Hafen Antwerpen-Brügge fungiert als Vermittler für die Einführung der Landstromversorgung am Terminal.
Die Landstromversorgung ermöglicht es Schiffen an Liegeplätzen, sich über eine „Steckdose“ am Kai mit dem örtlichen Stromnetz zu verbinden. Dadurch sinken die Emissionen von CO2, Stickoxiden, Schwefeloxiden und Feinstaub, während sich die örtliche Luftqualität verbessert und weniger Umgebungslärm entsteht. Annick De Ridder, Vorsitzende des Verwaltungsrats von Port of Antwerp-Bruges:
„Landstrom ist eine sehr effiziente Maßnahme zur Emissionsreduzierung und für unsere nachhaltigen Ziele als Welthafen von großer Bedeutung. Diese erste Landstromanlage für Überseeschiffe wird am Antwerp Euroterminal installiert und ab 2026 in Betrieb sein. Das Projekt wurde durch einen großzügigen Zuschuss der flämischen Agentur für Innovation und Unternehmertum (VLAIO) ermöglicht und ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir als Flanderns Wirtschaftsmotor Nummer Eine Pionierarbeit leisten, innovativ sind und gemeinsam mit der Industrie am Hafen der Zukunft arbeiten. Außerdem ist es ein schönes Beispiel für die Rolle des Vermittlers, die wir übernehmen.“
Grüner Landstrom
Die Anlage sieht zwei Landanschlüsse mit einer Gesamtkapazität von fünf MW vor, die in erster Linie für die neuen Ro-Ro-Schiffe von Grimaldi bestimmt sind. Die in Auftrag gegebenen Projekte haben ein Investitionsvolumen von 25 bis 30 Millionen Euro, das von der flämischen Agentur für Innovation (VLAIO) mit vier Millionen Euro bezuschusst wird.
Die Anlage soll bis 2026 betriebsbereit sein und ist für eine zukunftssichere Erweiterung ausgelegt, damit noch mehr Schiffe angeschlossen werden können. Der zu 100 Prozent grüne Strom wird zunächst von Windkraftanlagen erzeugt, die von „Wind aan de Stroom“ installiert und betrieben werden.
Die darüber hinaus benötigte Kapazität soll durch Sonnenkollektoren und zusätzliche Windkraftanlagen gedeckt und der erzeugte Ökostrom in einem großen Batteriesystem gespeichert werden, um seine Nutzung zu optimieren. Yves De Larivière, CEO von Antwerp Euroterminal:
„Wir haben bereits Steckdosen für E-Bikes, Elektroautos und bald auch Elektrolastwagen. Im nächsten großen Schritt schließen wir unsere Schiffe am Strom an. Mit dieser Lösung stößt der umweltfreundliche Fokus von AET und Grimaldi in eine neue Dimension vor.“
AET ist ein großes Mehrzweckterminal in Europa und eines von 24 Terminals der Grimaldi-Gruppe. Obwohl die europäische Verpflichtung, bis 2030 Landstrom für Containerschiffe zur Verfügung zu stellen, nicht für Ro-Ro-Schiffe und Con-Ro-Schiffe gilt, habe sich AET bewusst anders entschieden, hieß es.
Damit entstehe das erste Terminal des Hafens Antwerpen-Brügge und in Belgien, das eine „zukunftssichere“ feste Landstromanlage für Seeschiffe anbiete, die über die geltenden EU-Vorschriften und -Richtlinien hinausgehe.
Umweltfreundlicherer Hafen
Aus Sicht des Hafens Antwerpen-Brügge trägt die Landstromversorgung wesentlich zur Ökologisierung des Hafens bei. Für Binnenschiffe und Schlepper gibt es bereits zahlreiche Stromanschlüsse an der Kaimauer, und in Zeebrugge wird ab 2026 eine Stromversorgung für Kreuzfahrtschiffe am Kai bereitstehen. Darüber hinaus habe man sich verpflichtet, bis 2028 Landstrom für die größten Containerschiffe bereitzustellen. Nicolas Broos, Partner im HOPaS-Konsortium:
„Grün ist nicht nur die Farbe der Hoffnung, sondern wird auch mit Natur, Wachstum und Erneuerung assoziiert.“
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