Hafen Antwerpen: Drohnennetz offiziell gestartet

Die Hafengesellschaft des belgischen Seehafens ist mit sechs autonomen Drohnen gestartet, die täglich Flüge im Hafengebiet von Antwerpen absolvieren sollen.

Die täglichen Drohnenflüge sollen „Live-Feed“ der Hafenaktivitäten liefern. Foto: Port of Antwerp-Bruges
Die täglichen Drohnenflüge sollen „Live-Feed“ der Hafenaktivitäten liefern. Foto: Port of Antwerp-Bruges
Daniela Sawary-Kohnen

Der Port of Antwerp-Bruges und die Partner DroneMatrix, Skeydrone und Proximus haben das „D-Hive drone-in-a-box“-Netz letzte Woche Freitag offiziell gestartet. Das Netz sei eine Weltpremiere und leiste einen wichtigen Beitrag zur allgemeinen Sicherheit in der komplexen Hafenumgebung, hieß es von den Unternehmen.

Sechs zusätzliche Augenpaare 

Das Hafengebiet von Antwerpen umfasst mehr als 120 km². Dieses Gebiet deckt das D-Hive-Netz aus sechs automatisierten Drohnen laut der Hafengesellschaft komplett ab und bietet sechs flexible zusätzliche Paare an Augen, die die Koordinierung reibungsloser, sicherer und nachhaltiger Operationen in diesem komplexen Umfeld unterstützen. 

Drohnen würden eine einzigartige Perspektive aus der Luft vermitteln und es den Hafenbehörden ermöglichen, ein großes Gebiet schnell und sicher zu verwalten, zu inspizieren und zu kontrollieren, hieß es.

Der Hafen will die Drohnen unter anderem für die Verwaltung der Liegeplätze, die Überwachung, die Inspektion der Infrastruktur, die Erkennung von Ölverschmutzungen und Treibgut sowie zur Unterstützung der Sicherheitspartner bei Zwischenfällen einsetzen.

Die insgesamt 18 täglichen und automatischen BVLOS-(Beyond Visual Line of Sight)-Drohnenflüge werden von einem zentral im Hafen gelegenen Command & Control Centre ferngesteuert. Jacques Vandermeiren, CEO des Port of Antwerp-Bruges: 

„Drohnen sind angesichts der enormen Fläche des Hafengebiets ein Hebel, um unsere Kernaufgaben als Hafenbehörde zu erfüllen. Dieses Drohnennetz spielt eine entscheidende Rolle bei der weiteren Einführung des digitalen Zwillings des Hafens, einer digitalen Kopie, die auf der Grundlage von Tausenden von Daten aus einem Netz von Kameras, Sensoren und Drohnen jede Sekunde ein Echtzeitbild des Geschehens im Hafen liefert. Damit sind wir bei der Entwicklung eines vollständig digitalen Nervensystems einen wichtigen Schritt weiter. Das wird uns helfen, unseren Hafen effizienter zu verwalten und den Verkehr noch sicherer und reibungsloser zu gestalten."

Es handele sich um die weltweit erste Implementierung von BVLOS-Flügen dieser Größenordnung in einem komplexen industriellen Umfeld, hieß es. Im Gegensatz zu VLOS-Flügen (Visual Line of Sight) finden diese Flüge außerhalb der Sichtweite des Piloten statt. Anne-Sophie Lotgering, Enterprise Market Lead von Proximus: 

„Wir sind sehr stolz darauf, einen Beitrag zur allgemeinen Sicherheit und betrieblichen Effizienz eines der wichtigsten Wirtschaftsmotoren Belgiens zu leisten. Dieses neue Netz autonomer Drohnen wird die Hafenbehörde bei ihren täglichen Aufgaben unterstützen, indem es beispielsweise die Erkennung von Ölverschmutzungen oder Treibgut erleichtert und bei der Koordinierung von Maßnahmen bei Notfällen und Zwischenfällen hilft. Auch die zahlreichen Unternehmen, die im und um das Antwerpener Hafengebiet tätig sind, werden davon profitieren. Dieses Projekt zeigt, welches Potenzial unser hochmodernes 5G-Netz in Verbindung mit einer breiten Palette von Softwarediensten hat, um die Innovation in unserem Land voranzutreiben.“

Der Port of Antwerp-Bruges arbeitet mit den Partnern DroneMatrix, Skeydrone und Proximus für das D-Hive-Netz zusammen. Vor zwei Monaten erhielten die Partner grünes Licht für den Start des Drohnennetzes. Diese Betriebsgenehmigung basiert auf einem neuen BVLOS-Rahmen (bekannt als Vor-U-Space-Luftraum), der von Skeydrone entwickelt und von der BCAA (Belgischen Zivilluftfahrtbehörde) und der EASA (Europäischen Agentur für Flugsicherheit) als legitimer und sicherer Rahmen für BVLOS-Drohnenflüge genehmigt wurde.

Live-Übertragung der Hafenaktivitäten

Der Port of Antwerp-Bruges wollte laut eigenen Angaben bereits 2019 ein Netz autonomer Drohnen einrichten, da diese im zukünftigen Hafen eine immer wichtigere Rolle spielen würden. In den letzten Jahren fanden mehrere Tests sowie die Teilnahme am SAFIR-Projekt statt, um die Machbarkeit von Drohnen im Hafen zu untersuchen. Das Ziel eines Netzes autonomer Drohnen sei nun erreicht worden. Annick De Ridder, Hafenstadträtin der Stadt Antwerpen und Vorstandsvorsitzende des Port of Antwerp-Bruges: 

„Wir tun alles, damit unser Hafen, der Motor unserer Wirtschaft, so sicher, sauber und reibungslos wie möglich läuft. Dank dieses Drohnennetzes behalten wir ein besseres Gespür für das Geschehen im Hafen und arbeiten gemeinsam mit unseren innovativen Partnern an einem sicheren, effizienten und intelligenten Hafen: dem Hafen der Zukunft.“

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