Hafen Antwerpen-Brügge: Weniger Containerumschlag in den ersten drei Quartalen
Eigenen Angaben zufolge kann der Port of Antwerp-Bruges nach den vergangenen neun Monaten im Jahr 2023 einen Gesamtgüterumschlag von 204,4 Millionen Tonnen verbuchen. Dies entspricht einem Rückgang des Containerumschlags in Tonnen um 6,5 und in TEU um 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Die nach wie vor instabile geopolitische und wirtschaftliche Lage führe weltweit zu einer geringeren Nachfrage nach Containertransporten, weiterhin wechselhaft würden sich die anderen Güterströme zeigen. Jedoch steige der Marktanteil des Containersegments im Vergleich zu anderen Häfen der Hamburg-Le-Havre-Range.
Stückgutverkehr
Trotz schwachem wirtschaftlichen Umfeld hält sich der Stückgutverkehr nach Angaben des Hafens relativ gut, das Umschlagsvolumen entspreche dem der Zeit vor der Covid-Krise. Der vergleichbare Zeitraum im Jahr 2022 habe eine starke Erholung nach der Covid-Krise gezeigt, verglichen dazu ist der Umschlag um 18,6 Prozent zurückgegangen.
Eine um 17,6 Prozent geringere Nachfrage zeichnete sich im Stahlumschlag ab – wohl zurückzuführen auf den Rückgang der europäischen Stahlproduktion.
Trockene Massengüter
Das Segment der trockenen Massengüter ist um 14,6 Prozent zurückgegangen, so der Hafen. Bei der größten Produktgruppe, dem Düngemittelumschlag, kam es nach neun Monaten zu einem Rückgang um 24,2 Prozent, allerdings zeige sich seit dem Sommer ein Aufwärtstrend.
Der Kohleumschlag zeigte sich rückläufig (minus 36 Prozent), der Umschlag von Sand und Kies stieg um 7,4 Prozent, die Mengen von Eisenerz, Schrott und Nichteisenerzen gingen um 70 Prozent, 5 Prozent beziehungsweise 2 Prozent zurück.
Flüssige Massengüter
Ein Rückgang von 2,9 Prozent wurde bei den flüssigen Massengütern verzeichnet. Der Umschlag von Flüssigbrennstoffen stieg um 8,7 Prozent, dies sei auf ein starkes Wachstum von 42,7 Prozent beim Umschlag von Dieselkraftstoff zurückzuführen.
Benzin wurde hingegen um 3,7 Prozent weniger und Naphtha um 22,7 Prozent weniger umgeschlagen. Rückläufig seien auch der LNG-Umschlag (minus 6,7 Prozent) sowie der Gesamtumschlag von Chemikalien (minus 11,5 Prozent).
Roll-on-/Roll-off-Verkehr
Auf gleichem Niveau scheint der Roll-on-/Roll-off-Verkehr zu bleiben (minus 0,9 Prozent). Der Umschlag von Transportmitteln wuchs um 8,9 Prozent - dank erhöhtem Neuwagen-Umschlag (plus 12,6 %) - auf 2,67 Millionen Einheiten. Zudem wurden den Angaben zufolge sieben Millionen Tonnen unbegleiteter Verkehr (ohne Container) auf RoRo-Schiffen umgeschlagen (minus 1,4 Prozent).
Seeschiffe
Insgesamt 15.316 Seeschiffe liefen in den ersten neun Monaten 2023 den Hafen von Antwerpen und Zeebrugge an. Dies entspreche einem Rückgang um 3,5 Prozent. Die Gesamtbruttotonnage dieser Schiffe sei um 4,4 Prozent auf 496,3 Millionen BT gestiegen.
Um die Position weiter zu festigen, müssen auch in Zukunft die größten Containerschiffe den Hafen anlaufen können, heißt es. Erforderlich sei ein Tiefgang von 16 Metern bei Einfahrt. Die Vergrößerung des Tiefgangs erhöhe die Ladekapazität der Schiffe erheblich.
Was bringt die Zukunft?
Ziel des Klimaplans sei, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu sein. Zu den Maßnahmen zählt die Ökologisierung der eigenen Flotte sowie die Umsetzung verschiedener Lösungen und Projekte, wie zum Beispiel der Import von Wasserstoff und CCUS (Carbon Capture, Usage & Storage) oder die Abscheidung und der Transport von CO2.
„Die anhaltenden wirtschaftlichen und geopolitischen Sorgen spiegeln sich seit mehreren Quartalen in den Zahlen wider. Die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie steht aufgrund der hohen Kosten für Energierohstoffe und Arbeitskräfte in Verbindung mit der geringen weltweiten Nachfrage unter Druck“, so Jacques Vandermeiren, CEO Port of Antwerp-Bruges.
Laut Vandermeiren würden die Indikatoren noch nicht auf eine baldige Besserung hindeuten, der Containerumschlag wird, so glaubt er, auch im vierten Quartal noch durch gestrichene Abfahrten aus dem Fernen Osten beeinträchtigt werden.
„Wenngleich unser Umschlag weniger als der Durchschnitt in der Hamburg-Le-Havre-Range sinkt und wir Marktanteile gewinnen, müssen wir akzeptieren, dass 2023 kein Spitzenjahr sein wird“, so Vandermeiren.
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