Hafen Antwerpen: Besserer Service für Bahnkunden im Hafengebiet
Vor einem Jahr haben Railport und der Port of Antwerp-Bruges die Einführung eines nachhaltigen und effizienten Betriebsmodells für den Einzelwagenverkehr (Single Wagon Load) im Antwerpener Hafengebiet angekündigt. Seit 1. Januar 2024 könnten alle Frachtzahler das System nutzen, heißt es.
Railport und der Port of Antwerp-Bruges hatten sich zum Ziel gesetzt, eine bessere Qualität des Bahntransports zu gewährleisten. Die gemeinsam mit Infrabel erarbeitete Eisenbahnvision enthält nach Angaben der Hafengesellschaft eine Reihe von Maßnahmen. Die Bündelung des Einzelwagenverkehrs (Single Wagon Load) im Hafengebiet sei eine davon. Diese laufe darauf hinaus, dass Railport einen „Gruppenankauf“ für den Transport innerhalb des Hafens – die sogenannte erste/letzte Meile (first/last mile) – organisiere.
Die teilnehmenden Unternehmen könnten die Eisenbahnwagons dann zum vereinbarten Preis abholen und zu einem Rangierbahnhof bringen oder sich von einem Rangierbahnhof liefern lassen.
Erstes Fazit
Nach zehn Monaten der Bündelung stelle man fest, dass die teilnehmenden Frachtzahler von einer Verbesserung der Qualität des Bahntransports im Hafengebiet profitierten, heißt es. Für viele von ihnen sei der Preis für diesen Transportweg zudem niedriger als vorher.
Für die Terminals bedeute die Bündelung eine erhebliche Vereinfachung, denn sie hätten nun einen einzigen Ansprechpartner für den gesamten Bahntransport zwischen Terminal und Rangierbahnhof.
Transparenz als nächster Schritt
Der nächste große Schritt sei die Transparenz. Denn für die Kunden und Bahnbetreiber sei es wichtig, einen besseren Überblick über „ihre“ Eisenbahnwagons zu haben, sowohl im Rangierbahnhof als auch während des Transports im Hafengebiet. An diesem Digitalisierungsprojekt werde derzeit hart gearbeitet.
Und es erfordere die Zusammenarbeit aller Beteiligten. Wenn Frachtzahler ihre Frachtdaten an Railport weitergäben, wisse das System, wo sich ihre Eisenbahnwagons befänden und wohin sie fahren müssten. So könne der Transport mit den Ent- und/oder Beladeeinrichtungen koordiniert werden.
Darüber hinaus würden diese Informationen auch für die Optimierung und Sicherheit des Schienenverkehrs im Hafen benötigt. Nils van Vliet, CEO Railport:
„Die Bündelung der ersten und letzten Meile hat bereits positive Effekte. Wir fordern alle Beteiligten auf, auch die Digitalisierung zum Erfolg zu führen, damit wir allen Unternehmen korrekte Echtzeitinformationen über ihre Transporte zur Verfügung stellen können.“
Investitionen in den Schienenverkehr
In den nächsten Jahren seien mehrere große Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur im Hafengebiet geplant, so die Hafengesellschaft. Dazu gehörten beispielsweise die Verdoppelung und Elektrifizierung der Linie 11, die Bündelung von Oorderen und Schienenarbeiten in Abhängigkeit vom zweiten Ebbe- und Flutbecken am Linkeroever. Je mehr Transporte gebündelt würden, desto einfacher sei es, sie auch während der Bauarbeiten in Betrieb zu halten.
Der Preisvorteil der Teilnahme an der Bündelung angesichts der kurzen Entfernungen im Hafengebiet sei relativ begrenzt. Bei Transporten außerhalb des Hafengebiets seien die Entfernungen viel größer, dort könnte gutes Vergleichen den Frachtzahlern potenziell größere Vorteile bringen, so die Hafengesellschaft abschließend.
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