Häfen: Eröffnung des ersten Autolink Terminals in Deutschland

Kürzlich eröffnete im Rostocker Überseehafen das erste Autolink Fahrzeugterminal Deutschlands auf 75.000 Quadratmetern. Bis zu 150.000 Autos sollen hier im Jahr vor allem nach Skandinavien und Osteuropa umgeschlagen werden.

Los geht´s am neuen Autolink Terminal im Rostocker Überseehafen. (Bilder: Autolink/Thomas Häntzschel)
Los geht´s am neuen Autolink Terminal im Rostocker Überseehafen. (Bilder: Autolink/Thomas Häntzschel)
Nadine Bradl

Vor knapp zwei Jahren verkündeten die Autolink Germany GmbH und die Rostock Port GmbH nach erfolgreichen Konzessionsverhandlungen ihre Zusammenarbeit beim Bau des ersten Autoterminals in einem deutschen Ostseehafen. Jetzt war es soweit, das Terminal konnte öffnen. 

„Rostock Port entwickelt sein bereits sehr diversifiziertes Geschäftsmodell stetig weiter und ist bestrebt, diesem Modell weitere stabile Säulen hinzuzufügen. Daher freuen wir uns sehr, Autolink Germany nach erfolgter Ausschreibung als Betreiber des neuen Logistikterminals gewonnen zu haben“, so Rostock Port-Geschäftsführer Dr. Gernot Tesch.

Auf 75.000 Quadratmetern entstand im Herzen des Rostocker Hafens laut Pressemitteilung eines der modernsten Fahrzeugterminals Europas, welches die höchsten Sicherheits- und Qualitätsstandards der Automobilbranche erfüllt. Mit der Baureifmachung der Flächen zwischen Hafeneingang und Hafenbecken A begann Rostock Port bereits 2019. Eines der umfangreichsten Projekte war gleich zu Beginn die Verbindung zweier Teilflächen. Hierfür ließ Rostock Port eine Unterführung unter der vierspurigen Hafenzu- und -ausfahrt bauen. Ebenso gibt es einen direkten Anschluss des neuen Terminals an die Liegeplätze 41 und 51 im Hafenbecken A. Hierfür errichtet Autolink eine eigene Brücke über die Ost-West-Straße. An den bereits modernisierten Liegeplätzen können die größten RoRo-Schiffe aus dem Ostseeraum mit bis zu 14 Meter Tiefgang abgefertigt werden.

Schienenanbindung

Das neue Autoterminal hat zudem eine Eisenbahnanbindung erhalten. So wurde in Kooperation zwischen DB Netz und Rostock Port ein Doppelgleisanschluss (Gleise 601+602) mit jeweils knapp 600 Metern Nutzlänge gebaut. Die Gleisabschlüsse haben durch Autolink zwei Doppelrampen für die Be- und Entladung der Autozüge erhalten. Für Einzel- und Sondertransporte besteht außerdem ein Anschluss zu den Gleisen 504 und 505 der Deutschen Bahn, an denen Züge mittels einer mobilen Rampe entladen werden können.

 

Bis zu 150.000 Autos pro Jahr

Das neue Terminal bietet Platz für etwa 3.200 Fahrzeuge. Autolink und Rostock Port rechnen mit einem Umschlag von bis zu 150.000 Autos pro Jahr. Vorrangig sollen hier Neuwagen nach Skandinavien und Osteuropa exportiert werden.

Vollelektrische Fahrzeuge im Einsatz

Die Vielzahl der Produktionsstandorte der größten Automobilhersteller befinden sich im südlichen und süd-östlichen Europa. Aus diesen Regionen bietet sich ein Umschlag über den Rostocker Hafen aufgrund der kürzeren Transportwege an. Unabhängige Studien haben bei einer Verlagerung der Transportketten von Neufahrzeugen nach Skandinavien ohne den Umweg über die Nordsee bis zu 50 Prozent CO2 Reduzierung errechnet. So werden beim Transport per Schiene als auch per Schiff Zeit, Strom und Treibstoff gespart. Die Autolink Germany GmbH legt dabei auch beim Terminalumschlag großen Wert auf Energie- und CO2-einsparung und wird unter dem Slogan „The green way across the Baltic“ für die eigenen Transporttätigkeiten vollelektrische Fahrzeuge betreiben. Für die Ausleuchtung des Terminals wurde eine LED-Lichtanlage installiert, die eine nutzungsabhängige Steuerung zur Energieeinsparung ermöglicht und gleichzeitig die Anforderungen an den Umschlag auf einem Autoterminal erfüllt.

Arnd Brockmüller, Geschäftsführer der Autolink Germany GmbH, zum Bau des neuen Fahrzeugterminals: „Mit dem neuen Autoterminal in Rostock schließen wir eine Lücke, denn bisher gibt es kein vergleichbares Angebot in einem deutschen Ostseehafen. Bei der Planung, dem Bau und auch beim späteren Betrieb wurden und werden ökologische sowie ökonomische Gesichtspunkte sinnvoll miteinander verbunden. So verkürzen sich zukünftig die Transportwege für die Hersteller aus den Werken in Ost- oder Südosteuropa, wodurch Transporte schneller und günstiger werden und zudem CO2 eingespart werden kann.“

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