H2 Mobility: Neue Wasserstofftankstelle in Mannheim

H2 Mobility und die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) haben eine öffentliche Wasserstofftankstelle in Mannheim in Betrieb genommen. An einer Kombi-Zapfsäule können Lkw mit 350 bar und kleine Nutzfahrzeuge mit 700 bar tanken.

Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht beim Wasserstofftanken an der neuen Wasserstofftankstelle am RNV-Betriebshof an der Schlachthofstraße. Foto: H2 Mobility
Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht beim Wasserstofftanken an der neuen Wasserstofftankstelle am RNV-Betriebshof an der Schlachthofstraße. Foto: H2 Mobility
Daniela Sawary-Kohnen

Ab sofort ist in Mannheim die neue Wasserstofftankstelle am RNV-Betriebshof an der Schlachthofstraße für die Öffentlichkeit und für neue Busse der RNV geöffnet. Die 13 Gelenkbusse vom Typ H2-eCitaro, die die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH im Rahmen des Förderprojekts H2Rhein-Neckar in Mannheim beschafft hatte, sollen dort den benötigten Wasserstoff tanken können.

An einer Kombi-Zapfsäule können auch Lkw bei 350 bar, sowie Müllsammler sowie kleine Nutzfahrzeuge und Wasserstoff-Pkw mit 700 bar tanken. Martin Eggstein, Ministerialdirigent und Abteilungsleiter Energiewirtschaft im Umweltministerium Baden-Württemberg:

„Der Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in Baden-Württemberg ist notwendig, um insbesondere auch schwere Fahrzeuge mit alternativen nichtfossilen Antrieben für die tägliche Praxis nutzbar zu machen. Das landesgeförderte Projekt H2Rhein-Neckar zeigt, wie der Umstieg auf kommunaler Ebene im ÖPNV angegangen werden kann. So werden hier unmittelbar Emissionen eingespart.“

Die Tankstelle liegt unweit des Autobahnkreuzes Mannheim (A6) und ist damit für den Logistikverkehr attraktiv. Die Tankstelle ist wesentlicher Teil des durch das Land Baden-Württemberg geförderten Projektes H2Rhein-Neckar, das zusammen mit dem Bundesförderprojekt H2Rivers die Metropolregion Rhein-Neckar zu einem der größten Schaufenster für Wasserstoff-Technologie wandeln möchte. Neben der Wasserstofferzeugung konzentrieren sich die Projekte auf den Wasserstoffeinsatz im ÖPNV und im Schwerlastverkehr. 

Regionale Wasserstoff-Infrastruktur ausbauen
Christian Specht, Oberbürgermeister der Stadt Mannheim und Aufsichtsratsvorsitzender der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv):

„Die neue Wasserstofftankstelle am Mannheimer Betriebshof der rnv ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der regionalen Wasserstoff-Infrastruktur. Gemeinsam mit den H2-Bussen, den H2-Abfallsammelfahrzeugen der Stadt Mannheim, können hier im öffentlichen Teil auch private PKW tanken. Die Tankstelle ist damit ein weiterer Schritt hin zur Klimaneutralität. Dafür ist es wichtig, dass wir Themen wie Energiewende, Dekarbonisierung und den Aufbau einer klimaneutralen und leistungsfähigen Wirtschaft regional vernetzt angehen. Die Kooperationsprojekte auf Ebene der Metropolregion Rhein-Neckar wie H2Rhein-Neckar und H2Rivers sind daher zentral, um Mannheim und die Region zukunftsfähig und unabhängig von fossilen Energieträgern zu machen.“

Weitere in Ludwigshafen geplant
Verantwortlich für den Bau und Betrieb der Tankstelle ist H2 Mobility. Das Unternehmen hatte in Heidelberg auf dem neuen Betriebshof für alternative Antriebe der RNV bereits im April eine Wasserstofftankstelle eröffnet. Eine weitere Tankstelle soll zusammen mit der RNV bis nächstes Jahr in Ludwigshafen entstehen, hieß es. Die neue Gelenkbusflotte mit insgesamt 48 Bussen vom Typ H2-eCitaro werde zukünftig an den AFIR-konformen Standorten Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen Wasserstoff tanken. Martin in der Beek, technischer Geschäftsführer der RNV:

„Wir freuen uns, nun auch in unserem Mannheimer Verkehrsgebiet Gelenkbusse mit Wasserstoffbrennstoffzelle auf Linie schicken zu können. Die ersten Erfahrungen, die wir in den letzten Monaten in Heidelberg gesammelt haben, bestätigen uns, dass diese Fahrzeuge eine ideale Ergänzung zu unseren regulären E-Bussen sind und insbesondere auf anspruchsvollen längeren Linien ihre Vorteile ausspielen. Da wir unsere gesamte Busflotte bis 2032 auf lokal emissionslose Antriebe umstellen wollen, brauchen wir diesen Technologie- und Fahrzeugmix.”

Auch kommunale Unternehmen und umliegende Logistikfirmen profitierten von den neuen Standorten, denn alle Tankstellen sind öffentlich zugänglich und können wasserstoffbetriebe Brennstoffzellen-Fahrzeuge bei einem Druckniveau von 350 und 700 bar betanken. Martin Jüngel, Geschäftsführer und CFO von H2 Mobility:

„In der Region Rhein-Neckar steigt mit jeder neuen Tankstelleneröffnung die Wasserstoff-Versorgungssicherheit und die Attraktivität von Wasserstoff in der Mobilität. In der Region kommt Wasserstoff bereits im ÖPNV und bei kommunalen Unternehmen zum Einsatz. Busse und Müllsammelfahrzeuge fahren im Regelbetrieb und zeigen, dass Wasserstoff ein fester Bestandteil des Betriebsalltags geworden ist. In der Rhein-Neckar Region ist es besonders attraktiv in die H2-Mobilität einzusteigen. Die bestehende öffentliche H2-Infrastruktur kann einfach mitgenutzt werden.“

Pilotprojekt für Wasserstoff-Mobilität
In der Metropolregion Rhein-Neckar soll mit einem der größten Demonstrationsprojekte für H2-Mobilität im Südwesten Deutschlands ein Wasserstoff-Ökosystem entstehen. Die Projekte H2Rhein-Neckar und H2Rivers erproben die Nutzung neuer Wasserstofftechnologien und liefern neue Erkenntnisse für den Aufbau einer regionalen Wertschöpfungskette. Isabell Knüttgen, Leiterin Wasserstofftechnologien bei der Landesagentur e-mobil BW, Konsortialführer im Projekt H2Rhein-Neckar:

„Diese Vorreiterprojekte zeigen die Herausforderungen und Chancen in der Praxis, die der Einsatz von Wasserstoff mit sich bringt. Eine wissenschaftliche Begleitforschung wertet aus, welche Auswirkungen neue Antriebe auf den ÖPNV-Betrieb haben. Davon können auch andere Kommunen und ÖPNV-Betreiber profitieren, Die große Herausforderung ist es, Infrastruktur und H2-Anwendungen zeitgleich aufzubauen."

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