Güterverkehrsleistung: Lkw gewinnt Boden

Im Landverkehr ist die Güterverkehrsleistung im Corona-Jahr 2020 leicht gesunken. Zu knapp drei Viertel hat sie der Lkw erbracht, der seinen Marktanteil damit weiter steigert.

Christine Harttmann

In dem von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 lag die Güterverkehrsleistung der drei Landverkehrsträger Lkw, Eisenbahn und Binnenschifffahrt um 3,7 Prozent unter dem Jahr 2019. Insgesamt 653,5 Milliarden Tonnenkilometer wurden transportiert. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Statistischen Bundesamtes (Destatis). Demnach entfiel im Jahr 2020 mit 25,4 Prozent etwas mehr als ein Viertel der Güterverkehrsleistung auf die Verkehrsmittel Eisenbahn (18,3 Prozent) und Binnenschiff (7,1 Prozent). Per Lkw wurde knapp drei Viertel, also 74,6 Prozent, der Güterverkehrsleistung erbracht. Etwa 487,4 Milliarden Tonnenkilometer fuhren auf der Straße.

Die Corona-Krise habe die Verkehrsträger unterschiedlich getroffen, teilt Destatis weiter mit. Auf der Straße geht die Güterverkehrsleistung um 2,3 Prozent gegenüber 2019 zurück – moderat im Vergleich zu den beiden anderen Verkehrsträgern. Auf der Schiene beträgt das Minus 7,3 Prozent. Die Binnenschifffahrt büßt sogar 9,0 Prozent ein.

Im langfristigen Vergleich mit dem Jahr 2005 lag die jährliche Güterverkehrsleistung der drei Landverkehrsträger im Vor-Corona-Jahr 2019 um rund ein Fünftel höher, exakt 20,7 Prozent. Dabei erzielten die Eisenbahn mit einem Plus von 35,4 Prozent und der Lkw-Verkehr mit einem Zuwachs um 23,8 Prozent überdurchschnittliche Zugewinne, während für die Binnenschifffahrt ein Rückgang der jährlichen Güterverkehrsleistung um 20,5 Prozent zu verzeichnen war.

Während also die Ziele der Bundesregierung in der Theorie eine Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die umweltfreundlicheren Verkehrsträger Schiene und Binnenschifffahrt vorsehen, haben sich die Anteile der Verkehrsträger am Güterverkehr in der Realität seit 2005 kontinuierlich zugunsten der Straße entwickelt. Die bisherige Entwicklung des „Modal Split“ zeigt seit dem Jahr 2005 wachsende Marktanteile für die Straße und die Schiene bei einem Rückgang des Anteils der Binnenschifffahrt. Lag der Anteil der Straße 2005 noch bei 71,6 Prozent, so ist er seitdem um drei Prozentpunkte gewachsen auf 74,6 Prozent im Jahr 2020. Im selben Zeitraum konnte die Schiene ihren Marktanteil um 1,3 Prozentpunkte auf 18,3 Prozent moderat erhöhen, während der Anteil der Binnenschifffahrt von 11,4 Prozent im Jahr 2005 auf 7,1 Prozent im Jahr 2020 deutlich zurückgegangen ist.

Der hier dargestellte Modal Split bezeichnet den Anteil der einzelnen Landverkehrsträger an der gesamten inländischen Beförderungsleistung. Zu den Landverkehrsträgern zählen der Straßengüterverkehr sowie die Gütertransporte mit der Eisenbahn und in der Binnenschifffahrt. Nicht berücksichtigt sind damit die Verkehrsträger Seeschifffahrt, Luftverkehr und der Transport mit Rohöl-Rohrleitungen.

Die Daten zum Straßengüterverkehr umfassen ausschließlich Lkw über 3,5 Tonnen Nutzlast (inklusive Sattelzugmaschinen) und stammen aus einer Veröffentlichung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr.

Die Daten zum Schienengüterverkehr für den Modal Split stammen aus der Jahreserhebung der Schienen-Güterverkehrsstatistik. Die Daten zur Binnenschifffahrt stammen aus der Güterverkehrsstatistik der Binnenschifffahrt.

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