Gütertransport: Güterbahnen wollen Klima retten

Die Güterbahnen stellen sich an die Seite von „Fridays for Future“ und fordern die Politik dazu auf, dass sie der Klimakrise energisch begegnen. Unter anderem solle die Steuersubvention von Diese beendet werden.

Die Güterbahen streiken zwar nicht. Dafür sorgen die Züge für klmafreundlichen Gütertransport. (Foto: Pixabay)
Die Güterbahen streiken zwar nicht. Dafür sorgen die Züge für klmafreundlichen Gütertransport. (Foto: Pixabay)
Christine Harttmann

Unter dem Hashtag #AlleFür1komma5 ruft „Fridays for future“ am morgigen Freitag, 19. März 2021, zum Globalen Klimastreik auf und fordert #NoMoreEmptyPromises!. Die Güterbahnen nahmen das zu Anlass und warnen davor, sich wegen Corona zurückzulehnen. Schnell umsetzbar und technologieneutral lass sich das Dieselsteuerprivileg abschaffen, schreibt das NEE Netzwerk Europäischer Eisenbahnen in einer Pressemeldung vom 18. Mär 2021. Darin heißt, es, dass sich die Güterbahnen dem Appell von “Fridays for future” an die Politik anschlössen, der die notwendigen energischen Schritte gegen die weitere Verschärfung der Klimakrise fordert. Ludolf Kerkeling, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Güterbahnen sagte in Berlin:

„Wir streiken zwar nicht, unsere Züge sorgen auch morgen für klimafreundlichen Gütertransport. Aber unsere Sympathie gilt dem ungeduldigen Aufruf, jetzt zu handeln.”

Besorgt zeigte sich der Verband über jüngste Botschaften des Bundesumweltministeriums bei der gestrigen Vorstellung der Klimabilanz für 2020. Die Corona-Pandemie hat nach den Datenquellen der Güterbahnen im Straßengüterverkehr deutlich geringere Einbrüche verursacht als von den Umweltbehörden geschätzt. Statt minus zehn Prozent und vier Millionen Tonnen weniger CO2 im Vergleich zu 2019 liege der Rückgang 2020 vermutlich nur bei drei Prozent und 1,5 Millionen Tonnen. Kerkeling:

„Viele transportrelevante Wirtschaftszweige hatten keine oder nur geringe Einbrüche und der Straßengüterverkehr hat in Phasen schwächerer Auslastung durch preisaggressives Auftreten sogar Marktanteile von Schiene und Binnenschiff gewonnen.”

Für eine Entwarnung gibt es nach Kerkelings Worten keinen Anlass. Corona verdecke den ungebrochenen Trend zu wachsenden CO2-Emissionen aus dem Straßengüterverkehr, der für ein Drittel der verkehrsbedingten Emissionen verantwortlich sei. 94 Prozent dieser Emissionen stammen von Straßenfahrzeugen, die nahezu vollständig mit Diesel betrieben werden.

Damit in der kostenbasierten Verkehrsmittelwahl-Entscheidung der industriellen Verlader die Umweltfolgekosten berücksichtigt werden, muss nach Ansicht der Güterbahnen die besonders niedrige Dieselbesteuerung in der kommenden Legislaturperiode ein Ende haben. Die gestern von 29 CDU-Bundestagsabgeordneten vorgelegten Vorschläge greifen das Problem nach Ansicht der Güterbahnen auf und auch Bundesumweltministerin Schulze habe einen Abbau dieser Subvention befürwortet. Kerkeling:

„Das wäre der erste und wichtigste und vor allem technologieneutrale Schritt auf dem Weg zur Energiewende im Verkehr. Klimafreundliche Antriebe und Transportkonzepte müssen sich im Markt durchsetzen. Die harte Wahrheit ist, dass dies nicht alleine durch Subventionen klimafreundlicher Antriebe oder Energieträger erreichbar ist. Die nächste Bundesregierung muss eine schlüssige Politik mit Priorität für die Schiene und der Finanzierung von Fördermaßnahmen durch höhere Belastungen bei klimabelastenden Antriebsarten machen.“

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