GTP: Markenstudie zu Kommunikation und Digitalisierung in der Logistikbranche

Zum zehnten und letzten Jahr in Folge veröffentlichte die Kölner Agentur Get the Point (GTP) ihre Markenstudie zum Thema Marken- und Kommunikationsarbeit in Logistikunternehmen. Die aktuelle Studie kontrastiert Trends und Tendenzen der Branche zu Pandemie-Zeiten und soll ein zeitgemäßes Stimmungsbild liefern.

Ein allgemeines Stimmungsbild der Logistikbranche zu Pandemie-Zeiten. (Foto: Get The Point)
Ein allgemeines Stimmungsbild der Logistikbranche zu Pandemie-Zeiten. (Foto: Get The Point)
Radosveta Angelova

Wenn die Covid-19-Pandemie eines deutlich herausgestellt hat, dann die Wichtigkeit und Relevanz der Logistikbranche. Aber hat die Pandemie einen unmittelbaren Einfluss auf die Marken- und Kommunikationsarbeit in den Logistikunternehmen ausgeübt? Unter dieser in Frage gestellten Prämisse wurden bundesweit 500 Logistikunternehmen mit einem jährlichen Mindestumsatz von 50 Millionen Euro sowie 400 Großunternehmen aus Industrie und Handel zu den Themen Marketing, Kommunikation und Markenführung befragt.

„Wir freuen uns auf und über jeden, der nicht mehr abwartend den Kopf in die Impfdose steckt, sondern seine Zukunft und die seines Unternehmens kreativ gestaltet. Marke hat die Kraft, Menschen zu begeistern und zu bewegen. Und genau diese Menschen sind es dann, die den Unterschied ausmachen und den Wettbewerbsvorteil bringen“, regen Clemens Meiß und Wieland Schmoll, Geschäftsführer der Get the Point GmbH, den Diskurs über Innovation und Kreativität in der Logistikbranche an.

Über die letzten zehn Jahre habe sich grundsätzlich das Markenbewusstsein geschärft und die Arbeit am Image intensiviert, beobachtet Clemens Meiß. Auch die Ergebnisse der Studie scheinen diesem Punkt zuzustimmen: 95 Prozent der Befragten stimmen darüber ein, dass Marke und Image für den Markterfolg in Zeiten von Corona wichtig seien. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) glaubt sogar, dass sich das Image der Logistikbranche durch die Corona-Pandemie verbessert habe. Auch 96 Prozent der Verlader bestätigen die Notwendigkeit von Markenarbeit für Logistikunternehmen. Welche Relevanz tragen Marke und Image und auf welche Marketing- und Kommunikationsaufgaben wird – bedingt durch die Pandemie – besonderen Wert gelegt? Die Studie verrät es uns.

Aus der Befragung geht hervor, dass 79 Prozent der Logistiker Markenarbeit als strategische Aufgabe ihres Unternehmens anerkennen. Des Weiteren können 64 Prozent bestätigen, dass sich ihre Markenarbeit durch die Pandemie verändert habe. Zeitgleich sehen 73 Prozent der befragten Logistikunternehmen keinen Anlass in Zeiten der Corona-Pandemie ihre Positionierung als Unternehmen bzw. als Marke neu auszurichten. Auf Nachfrage ergaben sich drei Kriterien, auf die bei der Auswahl eines Logistikdienstleisters besonders geachtet würde: 84 Prozent der Befragten wählten Qualität als wichtigstes Kriterium aus, darauf folgten Leistungsfähigkeit (78 Prozent) und Preis (73 Prozent).

„Qualität und Innovationsfähigkeit sind Begriffe, die für die Markenarbeit mittlerweile zentrale Bedeutung gewonnen haben und in der Kommunikation von Unternehmen entsprechend stärker fokussiert werden müssen“, kommentiert Meiß das Ergebnis.

Ebenso beobachtbar sei der wachsende Zuspruch der Digitalisierung: Während im Vorjahr 26 Prozent der Studienteilnehmer die Digitalisierung als wichtiges Auswahlkriterium betrachteten, legen dieses Jahr 63 Prozent der befragten Industrie- und Handelsunternehmen hohen Wert auf den Digitalisierungsgrad ihres Logistikpartners. Zusätzlich hätten auch Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein an Popularität gewonnen: 76 Prozent der Verlader wertschätzten nachhaltige Prozesse und fast die Hälfte der befragten Kunden (48 Prozent) legten Wert auf die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung durch ihre Dienstleister – ein großer Sprung von den 13 Prozent Zuspruch für CSR-Maßnahmen aus dem Vorjahr. Neben oben genannten Kriterien gaben 64 Prozent der befragten Verlader an, sich durch die gute Außendarstellung eines Logistikunternehmens beeinflussen zu lassen; ein starkes Indiz für die Relevanz des Unternehmens-Image. Ob und wie nachhaltig Logistikunternehmen zur positiven Entwicklung ihres Images beitragen können, ist allerdings nicht zuletzt eine Frage des Geldes: 44 Prozent hätten ihr Marketingbudget im Zeichen der Corona-Pandemie gekürzt, nur 14 Prozent hätten mehr Geld darin investiert.

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Keiner dieser Faktoren lässt sich jedoch ohne die eigenen Mitarbeiter implementieren. Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen investierten in die Messbarkeit des eigenen Kommunikationserfolges. Dabei würde hauptsächlich das Ziel verfolgt, Informationen und Motivation in Zeiten der Krise zu vermitteln. 84 Prozent der Befragten gaben an, verstärkt auf die interne Kommunikation zu achten; 79 Prozent stimmten für die Digitalisierung unternehmerischer Prozesse und nicht zuletzt stehe auf Platz drei die externe Kommunikation mit 76 Prozent.

Laut Geschäftsführer Clemens Meiß zeigten die Ergebnisse der Studie zwar auf, dass das Bewusstsein für die Bedeutung einer starken Unternehmensmarke durch die Covid-Pandemie gestärkt wurde. Jedoch hätten sich die Logistikunternehmen aus Sicht der GTP-Geschäftsführung entgegen der selbstbewussten Antworten eben nicht durch eine intensivere, interne Kommunikation hervorgetan. An dieser Stelle sieht die GTP Handlungs- und Innovationsbedarf für die Zukunft.

Clemens Meiß und Wieland Schmoll abschließend zum Potenzial von Markenarbeit :

„Viel zu oft ging es ums Weitermachen und Abwickeln, anstatt darum, miteinander zu kommunizieren und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorausschauend in Planungen und Entwicklungen einzubeziehen. Auch bleibt es ein Manko, dass Markenarbeit in den Logistikunternehmen noch viel zu selten als strategische Aufgabe verstanden wird. Denn der erste Reflex in dieser Krise war wieder einmal, alle Marken-, Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen erst einmal zu stoppen und die äußere Entwicklung zu beobachten. Dabei bietet Markenarbeit die beste Gelegenheit, sich als Unternehmen für die Zukunft aufzustellen und Menschen im positiven Sinne mitzunehmen.“

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