Grenzkontrollen: Wiedereinführung belastet das deutsche Transportgewerbe

Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) bittet Bundesverkehrsminister Dobrindt, für mehr Flexibilität und Augenmaß bei Kontrollen zu sorgen.
Kontrollen an den EU-Binnengrenzen führen zu kilometerlangen Staus (Foto: HUSS-VERLAG/Redaktion Transport).
Kontrollen an den EU-Binnengrenzen führen zu kilometerlangen Staus (Foto: HUSS-VERLAG/Redaktion Transport).
Torsten Buchholz

Die Wiedereinführung von Grenzkontrollen an den EU-Binnengrenzen stellt laut dem BGL das deutsche Transportgewerbe sowie deren Fahrer Kunden vor große Probleme. Vor allem an Grenzübergängen von und nach Österreich und Frankreich stehen nach Mitteilung des BGL Lkw vermehrt in Staus. Es müssten oft stundenlange Umlaufverzögerungen in Kauf genommen. Ein ähnliches Bild bietet sich nach wie vor im Lkw-Verkehr über oder unter dem Ärmelkanal nach Großbritannien, in Südosteuropa und neuerdings auch in Skandinavien. „Ein Dominoeffekt über alle EU-Grenzen hinweg könnte die mit der Abschaffung der Zollgrenzen innerhalb der EU erreichten Standortvorteile eines gemeinsamen Binnenmarktes schnell wieder auslöschen“, heißt es in einem offiziellen Schreiben des BGL.

Durch Grenzkontrollen komme es immer wieder zu nicht planbaren, oft stundenlangen Verzögerungen bei Lkw-Transporten. Zudem führe bereits eine halb- oder einstündige Wartezeit an der Grenze dazu, dass Fahrer, um ihre Lenkzeiten einzuhalten, ungeplant eine Lenkzeitpause oder eine Ruhezeit einlegen müssen. Dies könne nicht zuletzt dazu führen, dass ein aus dem Ausland kommender Lkw-Fahrer nicht mehr vor Beginn des Sonntagsfahrverbots sein Zuhause erreicht und das Wochenende auf einem Rasthof verbringen muss, so der BGL.

Der Verband richtet sich mit der Bitte an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), bei der Kontrolle und Ahndung von Fahrerverstößen gegen die EU-Sozialvorschriften Augenmaß zu wahren und bei Überschreitungen der erlaubten Lenk- und Schichtzeiten aufgrund von Grenzkontrollen unangemessene Härten zu vermeiden. Die Kontrollen in Deutschland sei zwar weitgehend Ländersache. Aus diesem Grund sollte diese Thematik, so der BGL, mit Unterstützung des Bundesverkehrsministers in Bund-Länder-Gremien thematisiert werden. „Ergebnis dieser Abstimmung sollte es sein, die Fahrer nicht zu den Leidtragenden einer Situation zu machen, die sie selbst nicht verschuldet haben, sie aber dennoch unvermeidlich trifft“, fordert der BGL

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