Goodyear: Nachhaltigkeits-Zertifikat für Lkw-Flotten
Eine nachhaltige Reifenwahl kann zur Dekarbonisierung des Transportmarkts beitragen, ist sich Reifenhersteller Goodyear sicher und verweist auf die Europäischen Green Deals - den Fahrplan der Europäischen Kommission für ein klimaneutrales Europa bis 2050. Nun bietet das Unternehmen Flottenkunden ein neues Nachhaltigkeits-Zertifikat an.
„Mit unserem neuen Nachhaltigkeits-Zertifikat können sich Transportflotten bei ihren Kunden als besonders nachhaltige Dienstleister positionieren und dadurch die eigene Wettbewerbsfähigkeit steigern“, erklärt Klaus Delatron, Manager Truck Fleet Operations DACH bei Goodyear.
Drei verschiedene Varianten
Das Zertifikat werde in drei Varianten vergeben: für Flottenkunden, die entweder zu mindestens zwei Dritteln rollwiderstandsoptimierte Reifen mit Kraftstoffeffizienzlabel B einsetzen oder die zu mindestens 50 Prozent runderneuerte Reifen nutzen oder die zu mindestens zwei Dritteln kraftstoffeffiziente oder runderneuerte Produkte verwenden.
Für die Auszeichnung infrage kämen ausschließlich Kunden, deren Reifenbestand zu insgesamt 80 Prozent oder mehr aus Reifen von Goodyear besteht.
Tip Group und Ernst Derfeser GmbH
Einer der ersten zertifizierten Kunden: die TIP Group in Deutschland - sie setzt Unternehmensangaben zufolge bei der Reifenwahl zu rund 75 Prozent auf runderneuerte Produkte.
Nach Aussage von Oliver Bange, Geschäftsführer Central Region, TIP Group, sehe man sich in der Verantwortung, einen Anteil für eine nachhaltige Zukunft zu leisten.
„Die Nutzung von runderneuerten Reifen ist eine Möglichkeit, die wir umgesetzt haben, um wertvolle Ressourcen zu schonen und unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren“, so Bange.
Ebenfalls ein Zertifikat erhält die Ernst Derfeser GmbH mit Sitz in Vomp, Österreich. Das Unternehmen setzt eigenen Angaben gemäß zu 60 Prozent runderneuerte Produkte ein.
Laut Geschäftsführer Ernst Derfeser sei ein ressourcenschonender Umgang mit Rohstoffen nicht nur als Beitrag zum aktiven Umweltschutz, sondern auch als eine Verpflichtung gegenüber den nachkommenden Generationen zu sehen.
„Auch bei der Reifenwahl handeln wir nach diesem Grundsatz. Außer dem Einsatz emissionsarmer Lkw gehört auch die Runderneuerung für uns dazu, denn wir sparen dadurch wertvolle Rohstoffe ein, vermeiden Abfall und reduzieren unseren CO2-Fußabdruck. Gleichzeitig senken wir durch Erst- und Zweitrunderneuerung unsere Reifengesamtkosten“, sagte Derfeser.
Welche Einsparungen möglich?
Doch wie viel kann durch eine entsprechende Reifenwahl tatsächlich eingespart werden? Ein Sattelzug mit zwölf Reifen mit B-Label für Kraftstoffeffizienz verbrauche bis zu 4,5 Prozent weniger Diesel als ein Lkw mit C-Label-Reifen auf allen Positionen, rechnet Goodyear beispielhaft vor.
Die jährliche Ersparnis könne bei einem Lkw bis zu 1.270 Liter Diesel und bis zu 3,3 Tonnen CO2 betragen - und bei einer Flotte mit 100 Lkw dementsprechend bis zu 127.000 Liter Diesel und bis zu 330 Tonnen CO2.
Die Runderneuerung trage wiederum dazu bei, natürliche Ressourcen zu schonen und den CO2-Fußabdruck der Transportbranche sinken zu lassen. Im Vergleich zur Neureifen-Produktion werde bei der Runderneuerung von Lkw-Reifen weniger Rohöl verbraucht, auch der Energieverbrauch sei geringer.
Zudem müssten weniger Reifen entsorgt werden, sodass weniger Abfälle entstünden. Nach Angaben von Goodyear könnten durch Nachschneiden und Runderneuern Flotten das Leben eines Reifens um zusätzliche 150 Prozent auf insgesamt vier Reifenleben verlängern.
Die Reifen würden nach dem ersten Lebenszyklus zunächst nachgeschnitten, dann runderneuert und dann nochmal nachgeschnitten werden.
Für diese vier Reifenleben zahle der Kunde bis zu zehn Prozent weniger als beim Kauf von zwei Sätzen Neureifen, die weder nachgeschnitten noch runderneuert werden, sondern nach dem ersten Lebenszyklus entsorgt.
Mobilitätskonzept
Goodyear Total Mobility heißt ein ganzheitliches Mobilitätskonzept, das der Hersteller für Lkw-Flotten im Angebot hat. Dieses sei auf CO2-, Kraftstoff- und Kosteneffizienz, die Verringerung der Ausfallzeiten in der Flotte und Senkung der Gesamtbetriebskosten ausgerichtet, heißt es.
Bestehen soll das Angebot aus einem Sortiment an neuen und runderneuerten Reifen, Lösungen wie dem prädiktiven Reifendruckkontrollsystem TPMS und dem TruckForce-Servicenetzwerk mit europaweit über 2.000 Partnern.
Netto-Null?
Doch auch die eigene CO2-Emissionsbilanz möchte Goodyear schnell verringern. Zu diesem Zweck sei in den internationalen Produktionsstätten der Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien von drei Prozent im Jahre 2019 auf 34 Prozent im Jahre 2022 erhöht worden.
Bis zum Jahr 2050 strebe der Hersteller Netto-Null-Treibhausgasemissionen in seiner gesamten Wertschöpfungskette an, so die Angaben.
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