Goldschmaus Gruppe: E-Lkw Volvo FL mit Schmitz Cargobull-Koffer
Mit vier Prozent Marktanteil und 2.000 Mitarbeitern gehört die Goldschmaus Gruppe zu den größten fleischverarbeitenden Betrieben in Deutschland. Von den zwei Produktionsstandorten in Garrel und Oldenburg aus verlassen pro Woche ca. 4.500 Tonnen Frischfleisch die Schlachtbetriebe zum Verkauf auf nationalen und internationalen Märkten. Davon fährt das Unternehmen 550 Tonnen pro Woche im Nahverkehr mit eigenem Fuhrpark aus. In der Beschaffung setzt die Goldschmaus Gruppe auf regionale Erzeugergemeinschaften, mehr als 90 Prozent der Höfe liegen in einem Umkreis von 100 km um den Schlachtbetrieb.
„Mit diesem Konzept setzen wir bewusst auf regionale Wirtschaftskreisläufe und auf kurze Wege. Dieses Prinzip der ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit spiegelt sich in der Transport-Logistik im Nahverkehr wider, wo der emissionsfreie Transport unser Ziel ist“, sagt Goldschmaus-Geschäftsführer Daniel Runden.
Energieversorgung aus Eigenproduktion
Dabei bezieht der Fleisch-Produzent auch die Energieversorgung mit ein.
„Wir beziehen Strom aus unseren eigenen Blockheiz-Kraftwerken, die 83 Prozent unseres Bedarfs produzieren. Zudem bauen wir, dort wo möglich, Photovoltaik-Anlagen aus. Aktuell sind es etwa 1,5 MW Leistung auf den Dächern unserer Produktionsbetriebe“, so der Geschäftsführer. „Auf diese Weise können wir auch unseren Elektro-Lkw mit einem sehr attraktiven Strom-Gestehungspreis von 0,15 € pro Kilowattstunde betreiben“.
Diese vergleichsweise geringen Stromkosten und der moderate Verbrauch von Lkw und Kühlanlage ermöglichen eine schnellere Amortisation der hohen Investitionskosten. Um letztere zu reduzieren, hat Goldschmaus insgesamt drei Förderanträge für Elektro-Kühl-Lkw eingereicht und auch drei Förderbescheide erhalten. Das Projekt Elektro Lkw für den Nahverkehr wird im Rahmen der Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur (KsNI) mit insgesamt 335.780,74 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert, Anträge werden durch das Bundesamt für Logistik und Mobilität bewilligt.
Kühlfahrzeug-Konzept: Volvo, Schmitz und Mitsubishi
Mit den positiven Förderbescheiden war der Weg frei für die Konfiguration und Bestellung der Fahrzeuge samt Schmitz-Kühlkoffer und Mitsubishi-Kühlanlage. Beim Basis-Fahrzeug fiel die Wahl auf den Volvo FL mit 16 Tonnen zGM und 42 Kubikmeter Ladevolumen im Frischdienst-Kühlkoffer von Schmitz Cargobull.
Die Frischdienst-Transporte bei +2 Grad Celsius sind nach IFS Food zertifiziert, womit auch die permanente Überwachung der Solltemperaturen erfolgt. Bei der Kühltechnik setzt die Goldschmaus Gruppe seit mehr als 20 Jahren auf Mitsubishi und Mitsubishi Thermal Transport Europe GmbH (MTTE) – eine gewachsene Partnerschaft.
Die TEJ in der vollelektrischen Version ist für den Anwender die Anlage der Wahl.
„Sie ist die erste Transportkühlanlage, die mit Gleichstrom (DC) betrieben werden kann und damit bereits für vollelektrische Lkw vorbereitet ist“, erläutert MTTE-Vertriebsleiter Christian Meyer, der auch das Projekt betreut hat. „Zudem sorgt die von Mitsubishi entwickelte Hyper-Inverter-Technologie für eine gute Balance der Kälteleistung und Batteriekapazität. Denn der Inverter passt die Rotationsgeschwindigkeit des Kompressors immer optimal an.“
Ein weiterer Vorzug der neuen Elektro-TEJ liegt in der Abdeckung eines sehr breiten Betriebsspannungsbereiches von 250 bis 400 Volt DC, in der durch den Hyper-Inverter immer die volle Leistung der Anlage abgerufen werden könne, so der Hersteller. Ein hermetischer Kompressor sorge zudem für eine hohe Lebensdauer des Aggregats.
„Für uns als Anwender war von vornherein klar: wenn wir den ersten Elektro-Lkw anschaffen, dann kann dieser nur mit einer Elektro-Kühlung kommen. Somit haben wir ein emissionsfreies Gesamtpaket, und nur eine 100 Prozent emissionsfreie Lösung ergibt für uns Sinn“, ergänzt Goldschmaus-Geschäftsführer Daniel Runden.
Batteriepaket von AddVolt
Der Vorteil der eingebauten Kombination liegt darin, dass die Kühlmaschine über ein extra zu ladendes ein AddVolt-Batteriepaket mit 34,6 kWh Kapazität autark versorgt wird. Somit wird die Traktionsbatterie des Lkw nicht belastet. Zudem kann der Frachtraum auch bei Entlade-Stopps weiter gekühlt werden. Dabei schafft die Mitsubishi TEJ dank hoher Energieeffizienz eine Kälteleistung von maximal 13.000 Watt bei 0 Grad Celsius Laderaum-Solltemperatur.
„Die Kühlmaschinen-Batterie musste auf den Touren bisher nur einmal pro Woche geladen werden. Bei einer Kapazität der Traktionsbatterie von 250 kWh schafft der Volvo FL Electric die elektrische Reichweite von maximal 300 Kilometern laut Datenblatt bisher problemlos“, so die Bilanz von Goldschmaus-Fuhrparkleiter Lutz Kalkbrenner nach den ersten Monaten im Realbetrieb.
Der durchschnittliche Verbrauch lag laut Anwender bisher bei rund 75 kWh auf 100 Kilometern – ein sehr guter Wert für ein Kühlfahrzeug mit 16 Tonnen zGM. Allerdings war der Zeitraum von August bis November relativ kurz und somit steht noch die Auswertung über ein komplettes Jahr aus.
„Die Performance der TEJ 130 ist klasse“, resümiert Goldschmaus-Geschäftsführer Daniel Runden anlässlich eines MTTE-Pressetermins im November 2023 in Osnabrück. „Die Anlage kühlt schnell und zuverlässig herunter. Durch die Autarkie kann die Kühlmaschine länger betrieben werden und bringt bei Bedarf die volle Leistung.“
Grund genug für den Kunden, die nächsten zwei Kühlfahrzeuge mit TEJ-Kühlmaschinen zu bestellen.
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