Goldhofer: Rekord-Schwertransport zur Raffinerie in Rajasthan

Mit einem überdimensionalen Schwertransport über eine Distanz von 600 Kilometern auf dem Landweg sicherte sich der indische Projektlogistiker Prism Logistics eine Auszeichnung bei den Heavy Lift Awards 2023. Das Unternehmen gewann in der Kategorie „Overland Transport Provider of the Year“. Die Jury habe sich von den enormen Dimensionen des Projekts, der Größe der Fracht sowie den zurückgelegten Distanzen überzeugen lassen, teilt Goldhofer mit. Der Hersteller unterstützt den Wettbewerb als Sponsor.

Fast ein ganzes Jahr

Das prämierte Logistikprojekt startete im August 2022 und endete nach 364 Tagen im Juli 2023. Die Transportroute führte auf dem Landweg vom Hafen in Mundra zur Raffinerie in Rajasthan nach Barmer. Transportiert wurden 34 übergroße Ladungen mit einer Länge von bis zu 55 Metern, einer Breite von zehn Metern und einem Gewicht von jeweils rund 750 Tonnen. Insgesamt waren sieben Konvois unterwegs. 12.582 Tonnen wurden bewegt. Im Einsatz waren rund 1.100 Achslinien sowie mehr als 115 Selbstfahrer. Mehr als die Hälfte dieser Achsen stammte laut Goldhofer aus dessen Produktion.

Im Dezember 2022 wurde die erste Ladung im Hafen von Mundra auf die Achslinien verladen. Dabei habe Prism erstmals in Indien die Möglichkeit genutzt, die Fracht seitlich zu be- und entladen, so Goldhofer. Die selbstfahrenden PST-Module hätten dabei die nötige Präzision und Manövrierfähigkeit geboten, um die komplizierte Aufgabe auf engem Raum zu bewältigen.

Jede Menge Hürden

Auf dem anschließenden 600 Kilometer langen Weg nach Barmer galt es, weitere Hindernisse zu überwinden. Unter anderem mussten die Teams fünf Bahnübergänge in Gujarat und einen in Rajasthan passieren. Dazu musste Prism die Transportroute und -zeiten mit der indischen Eisenbahn abstimmen, die notwendigen Genehmigungen einholen und dann an den Bahnübergängen die Schienen und die Straße vorübergehend sperren. Auch für die Abschaltung zahlreicher Hochspannungsleitungen mussten im Vorfeld Genehmigungen eingeholt werden.

Außerdem mussten für die Querung der Konvois über 1.000 Stromleitungen abgeschaltet werden. Dazu musste die gesamte Straßenausstattung entfernt werden - Masten, Verkehrsschilder, Stromleitungen, kleine Häuser entlang der Autobahn, Gräben mussten zugeschüttet werden.