Geotab: Wie man auf einen elektrisch betriebenen Fuhrpark umstellt

Geodis gibt Tipps, wie man optimal auf einen grünen Fuhrpark umstellen kann. Die Zahl aller verkauften E-Fahrzeuge fiel im Vergleich zu März 2019 zwar um 37,7 Prozent, trotzdem verzeichnet das Kraftfahrt-Bundesamt für alternative Antriebe ein dreistelliges Wachstum im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Dank dezidierter Telematikdaten kann man seinen Fuhrpark auf das Umstellungspotenzial hin analysieren. | Grafik: Geotab
Dank dezidierter Telematikdaten kann man seinen Fuhrpark auf das Umstellungspotenzial hin analysieren. | Grafik: Geotab
Daniela Sawary-Kohnen
(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

Alternative Antriebe sind auf dem Vormarsch, auch in Flotten. So wuchs die Zahl der Hybrid-Fahrzeuge um 208 Prozent und die der Elektrofahrzeuge laut Geotab um 56 Prozent. Der Aufschwung für Elektromobilität ist also auch durch die Corona-Krise nicht zu bremsen und immer mehr Unternehmen ziehen die Umstellung auf grüne Fuhrparks in Betracht.

Diese bedarf allerdings gewisser Vorausplanung und einer Evaluation verschiedener Aspekte, um erfolgreich zu sein. Klaus Böckers, Vice President Nordics, Central and Eastern Europe von Geotab, erklärt dazu die wichtigsten Aspekte, die es bei der Umstellung auf einen elektrisierten Fuhrpark gibt. Interessant ist hier auch die Tatsache, dass Geotab selbst Telematiktools entwickelt, die im Idealfall allein aufgrund der Fahrdaten der Fahrzeuge Fuhrparkempfehlungen aussprechen können, ob und wo sich eine Umstellung auf alternative Antriebe lohnt. All das fließt in Böckers Tipps und Bewertungen mit ein.  

1. Die Reichweite

Der größte Hinderungsgrund für die Einführung elektrischer Fahrzeuge in einen Fuhrpark sind die Bedenken hinsichtlich der Reichweite und der Lademöglichkeiten sowie der Ladedauer. Wer mit einem Elektrofahrzeug unterwegs 'nachtanken' muss, hat nicht die gleiche Anzahl an Lademöglichkeiten, wie ein Benziner und muss natürlich auch die Ladedauer mit einplanen. Die Analyse der maximalen Reichweite ist daher ein wichtigster Anhaltspunkt, der für oder gegen den Einsatz eines Fahrzeugs mit Elektroantrieb spricht. Ist diese identifiziert, lassen sich die entsprechenden Fahrzeuge nach Anwendungsgebiet auswählen. Je nach Anforderungsprofil können dann Elektrofahrzeuge empfohlen werden, die den Bedürfnissen angepasst sind. Bei regelmäßigen und größeren Entfernungen sind Plug-In-Hybride auch eine Alternative.

2. Betriebskosten

Ein weiterer wichtiger Indikator, welches Elektrofahrzeug passend für die eigenen Bedürfnisse ist, sind die Betriebskosten des zu ersetzenden Fahrzeugs. Die unverbindliche Preisempfehlung der Hersteller sowie die Angebotspreise für Elektrofahrzeuge sind häufig höher als für Fahrzeuge mit konventionellem Verbrennungsmotor. Das stellt für viele ein weiteres Hindernis auf dem Weg zum elektrischen Fuhrpark dar. Da eine höhere Batteriekapazität heutzutage noch teuer bezahlt wird macht es auch absolut Sinn sein Anforderungsprofil an den Fahrzeugpark zu kennen und durch eine passende Batteriekapazität die Investitionskosten zu optimieren. Der Betrieb von Elektrofahrzeugen ist allerdings günstiger als der eines herkömmlichen Fahrzeugs. Dementsprechend lassen sich die höheren Anschaffungskosten durch geringere Betriebskosten langfristig kompensieren. Dafür ist es allerdings nötig, bereits im Vorfeld die Betriebskosten des bestehenden Fuhrparks zu kennen, um anhand des Vergleichs mit den prognostizierten Kosten des Elektrofahrzeugs zu klären, wie sinnvoll die Umstellung ist.

3. Ladezustand und Ladezyklen

Ein elektrischer Fuhrpark setzt voraus, dass die Infrastruktur in der Lage ist, Fahrzeuge während ihrer Standdauer effizient aufzuladen, um beim nächsten Einsatz genügend Reichweite zu gewährleisten. Bei dem Start in die Elektromobilität sind wahrscheinlich die existierenden Lademöglichkeiten noch genügend, aber eine größer angelegte Umstellung auf Elektromobilität erfordert jedoch eine Ladeinfrastruktur, die in der Lage ist, die Anzahl der Fahrzeuge in der geforderten Zeit laden kann.

Deshalb empfiehlt es sich, im Vorfeld die Frage zu klären, wie viele Ladestationen erforderlich sind und bereits die dafür vorgesehenen Standorte festzulegen. Dazu gehört auch, die Planung auf Basis individueller Gegebenheiten erfolgen zu lassen, da Standdauer und Standort für jeden Fuhrpark unterschiedlich sind.

Was bedeutet das?

Die Elektromobilität gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Den Zielen der Reduktion von Kraftstoffkosten und Schadstoffemissionen stehen dabei einige Hindernisse gegenüber. Diese lassen sich durch zeitnahe Vorbereitung, durch Nutzung der technischen Möglichkeiten und konsequentes Monitoring der aktuellen und prognostizierten Parameter besser beseitigen.

Wichtig ist, im Vorfeld wie im laufenden Betrieb nach der Umstellung die wesentlichen Informationen laufend im Blick zu behalten, um die Nutzung der Fahrzeuge zu optimieren und die Rentabilität eines elektrisierten Fuhrparks sicherzustellen.

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