Geotab-Analyse: Ohne Flotten-Blackout durchs "Golden Quarter" des Handels
Der kanadische Telematikspezialist Geotab hat auf die hohe Belastung für gewerbliche Fahrzeugflotten in der Last-Mile-Belieferung der Vorweihnachtszeit hingewiesen und hält Ratschläge bereit, wie sich die Belastung für die Flotte besser gestalten lässt. Zum eigentlichen Weihnachtsgeschäft kämen noch Aktionstage Black Friday und Cyber Monday, insgesamt die intensivste Phase im Last-Mile-Delivery-Geschäft, so die einleitende Feststellung.
Das sogenannte „Golden Quarter“ des Handels bringe für Fahrzeugflotten eine hohe Belastung mit sich. Der Anbieter hat während der letzten Saison in mehreren europäischen Ländern Daten analysiert. Diese erweisen, wie sich die Auslastung von Lieferfahrzeugen verändert.
Die Auswertung zeigt, dass die Zahl der Fahrten pro Fahrzeug zwischen Black Friday und den Feiertagen um zehn Prozent gegenüber dem Normalwert steigt, mit Ausnahme von Italien: Dort steigt die Zahl der Fahrten in der Vorweihnachtszeit auf 20 Prozent über dem Durchschnitt.
Eine Woche vor Heiligabend wendet sich der Trend: In allen untersuchten Märkten sinkt die Zahl der Fahrten dann um bis zu 30 Prozent unter den Normalwert. Die durchschnittliche Entfernung pro Fahrt sinkt ebenfalls im Zeitraum November bis Dezember in allen Ländern um vier bis zehn Prozent. In Deutschland gibt es jedoch in der Woche des 3. Dezembers eine Ausnahme, in der die Distanzen pro Fahrt den Normalwert fast wieder erreichen.
Geringere Entfernungen bedeuten mehr Stopps
Werden in den einzelnen Fahrten geringere Entfernungen zurückgelegt, bedeutet das, dass Fahrzeuge auf ihren Touren häufiger anhalten. Dies wiederum hat eine höhere Auslastung der Fahrer und eventuell längere Leerlaufzeiten zur Folge.
Tatsächlich nahmen die Leerlaufzeiten in fast allen sechs untersuchten Regionen zu. Auch hier bildet Italien wieder die Ausnahme und verzeichnet einen leichten Rückgang. Während die meisten Länder einen Anstieg der Leerlaufzeiten um zehn Prozent verzeichnen, erreichten die Niederlande einen Spitzenwert von +25 Prozent. Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen erhöhten sich in den meisten Märkten während der Vorweihnachtszeit, mit Ausnahme des Vereinigten Königreichs und Frankreichs.
Besonders auffällig ist jedoch der enorme Rückgang des Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen nach Weihnachten um bis zu 40 Prozent. Die Daten zeigen aus Sicht von Geotab klar, dass Flotten in der Zeit vor den Feiertagen wesentlich stärker ausgelastet sind als im restlichen Jahr.
Strategien für effiziente Feiertagslieferungen
Fuhrparkmanager stünden vor der Herausforderung, das Kundenbedürfnis einer zügigen Lieferung in Einklang mit dem Wohlbefinden der eigenen Angestellten zu bringen. Um Stress und Überstunden in der Belegschaft möglichst zu vermeiden, gilt es jetzt noch mehr als sonst im Jahr, die eigenen Fahrzeuge möglichst effektiv zu nutzen.
Fabian Seithel, Associate Vice President Sales and Business Development EMEA bei Geotab, hat hierfür einige Tipps für Unternehmen gesammelt:
- Routenplanung: Präzise Daten ermöglichen die Erstellung effizienterer Lieferrouten, reduzieren Transitzeiten und verbessern den Kundenservice.
- Bedarfsprognose: Basierend auf einer soliden Datengrundlage können Logistikunternehmen veränderte Nachfragemuster vorhersagen und so nicht ausgelastete Fahrzeuge reduzieren.
- Fahrzeugauslastung: Optimierte datengestützte Entscheidungen über die Art und den Einsatz von Fahrzeugen führen zu geringeren Betriebskosten und Umweltbelastungen.
- Kostenkontrolle: Eine effektive Verwaltung von Ressourcen und Routen führt zu Kosteneinsparungen und damit zu einer Verbesserung des Endergebnisses. Eine moderne Telematikplattform kann einen zentralen Zugriffspunkt bilden, um all diese Informationen aus verschiedenen Fahrzeugen zu aggregieren und Erkenntnisse daraus abzuleiten.
- Um die Vorteile vollumfänglich zu nutzen, sollte eine entsprechende Lösung allerdings auch in der Lage sein, Daten aus verschiedenen Quellen zu integrieren. Schließlich bestehen Flotten selten aus nur einem einzigen Fahrzeugtyp. Es bedarf also einer Plattform, die proprietäre Daten möglichst vieler namhafter Hersteller und Daten aus nachgerüsteten Telematikgeräten einspeisen kann.
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