Gas-Lkw: Bundestag verlängert Mautbefreiung bis 2023

Der Deutsche Bundestag hat die Mautbefreiung für Gas-Lkw um weitere drei Jahre bis 2023 verlängert.

Als Brückentechnologie sollen Gas-Lkw dienen auf dem Weg in einen emissionsarmen Güterverkehr. (Foto: BayWa)
Als Brückentechnologie sollen Gas-Lkw dienen auf dem Weg in einen emissionsarmen Güterverkehr. (Foto: BayWa)
Christine Harttmann

In ihrer Sitzung am 14. Mai 2020 votierten die Parlamentarier mehrheitlich für eine Fortführung der ursprünglich nur bis Ende 2020 geltende Bestimmung. Damit, so begründet der CSU-Abgeordnete Alois Rainer, werde der Markthochlauf der klimafreundlicheren Lkw als Alternative zum Diesel weiter unterstützt.

Timm Kehler, Vorstand der Brancheninitiative Zukunft Erdgas, wertet die Entscheidung des Bundestags für die Verlängerung der Mautbefreiung für Erdgas-Lkw zur Markteinführung erwartungsgemäß positiv:

„Damit wird ein wichtiger Impuls gesetzt, nach jahrzehntelanger Stagnation endlich praxisnahe Klimaschutzmaßnahmen im Güterverkehr umzusetzen. Auch dürfen sich die Bürger über deutlich geringere Lärmbelastungen der Erdgas-Lkw freuen.“

Er hoffe, so Kehler, dass „dieser Impuls nun auch von den deutschen Lkw-Herstellern aufgenommen wird, die diese Technologie, die weltweit stark steigende Absatzzahlen zeigt, bislang kaum anbieten“.

Lob kam außerdem von Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK):

„Damit schafft der Bund Planungssicherheit für Transportunternehmer, die auf umweltfreundliche Gas-Lkw setzen. Erdgas und Biomethan sind CO2-reduzierende Alternativen zum Diesel. Nutzfahrzeuge mit Gasantrieb sind schon jetzt serienreif und verfügbar.“ Der Beschluss des Bundestages sieht vor, dass überwiegend mit Erdgas betriebene Fahrzeuge bis Ende 2023 von der Lkw-Maut befreit bleiben.“

Zirpel rechnet vor, dass bei der Verbrennung von Erdgas (Methan) bis zu 20 Prozent weniger CO2 als bei Dieselkraftstoff entsteht und bezeichnet zugleich erneuerbar erzeugte Biomethan als „die entscheidende Perspektive für eine noch stärkere Reduzierung von Treibhausgasemissionen“. Es könne fossilem Gas ohne Mengenbeschränkung beigemischt werden.

„Reines Bio-Methan ermöglicht sogar CO2-Einsparungen von bis zu 90 Prozent. Schon heute erreicht Biogas in Europa einen Anteil von 17 Prozent des gesamten im Verkehr als Kraftstoff verwendeten Gases“, so Zirpel.

Neben dem Gas forcieren die internationalen Hersteller laut ihrem Verband jedoch die ganze Bandbreite alternativer Antrieben für Nutzfahrzeuge. Vor allem Elektro-Lkw und Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzelle würden sie entwickeln. Darüber hinaus befassen sie sich mit der Oberleitungstechnologie.

Reine Batterieelektrofahrzeuge, von außen aufladbare Hybridelektrofahrzeuge und Brennstoffzellenfahrzeuge sind ebenfalls weiterhin unbefristet komplett von der Lkw-Maut befreit.

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