Fuhrpark: Spedition F. A. Kruse elektrifiziert die Logistik

Die in Brunsbüttel bei Hamburg ansässige Spedition hat drei elektrische Sattelzugmaschinen eingeweiht. Zwei Schnellladeadesäulen stehen ebenfalls bereits auf dem Hof.

Die Einweihung der Sattelzüge und der Ladesäulen hat das Unternehmen am 27. Juni 2024 auf dem Hof der Spedition mit einem feierlichen Akt begangen. (Foto: Friedrich A. Kruse jun. Internationale Spedition)
Die Einweihung der Sattelzüge und der Ladesäulen hat das Unternehmen am 27. Juni 2024 auf dem Hof der Spedition mit einem feierlichen Akt begangen. (Foto: Friedrich A. Kruse jun. Internationale Spedition)

Seit einigen Wochen betreibt die Spedition F. A. Kruse aus Brunsbüttel drei vollelektrische Zugmaschinen sowie zwei Ladesäulen mit jeweils 400 Kilowatt Leistung und zwei Ladepunkten. Im August werden zwei weitere E-Zugmaschinen hinzukommen.

Zusätzlich zu diesem ersten Schritt werde spätestens im 4. Quartal eine große Solaranlage mit einer Leistung von 1,6 Megawatt (Peak) installiert, teilt die Spedition mit. Damit würden die Transporte zu 100 Prozent umweltfreundlich. Der Schritt in die E-Logistik sei Teil der konsequenten Ausrichtung des Unternehmens auf Innovation und Klimaschutz.

Geschäftsführer Friedrich Kruse jun. und sein Speditionsleiter Torben Mootz beobachten den Markt der Elektromobilität schon lange und haben frühzeitig analysiert, ob diese Antriebsform in der Logistik Fuß fassen kann. Letztlich waren es zwei Faktoren, die den Stein ins Rollen brachten:

„Erstens wollen wir uns auf die Zukunft vorbereiten und früh alternative Antriebe wie Elektromotoren oder Wasserstoff ausprobieren“, erläuterte Friedrich Kruse. „Und zweitens möchten sowohl wir als auch unsere Kunden den CO2-Ausstoß verringern. Für uns als Logistiker sind die Antriebe der größte Hebel, um klimafreundlich zu werden.“

Die Einweihung der Sattelzüge und der Ladesäulen hat das Unternehmen am 27. Juni 2024 auf dem Hof der Spedition mit einem feierlichen Akt begangen. Unter den Gästen waren Kunden, Vertreter aus der Lokal- und Landespolitik sowie die Projektpartner.

Gemeinsam mit Kunden die Transporte dekarbonisieren

Zu den Kunden der Spedition gehört das Unternehmen Jungheinrich Norderstedt. Nils Sander aus der Jungheinrich-Geschäftsleitung äußerte sich beim Festakt sehr optimistisch und zufrieden:

„F.A. Kruse jun. und Jungheinrich ziehen an einem Strang, um die Logistik nachhaltiger zu machen. Durch den Einsatz der Elektro-Sattelzüge werden die Gütertransporte unserer Werke deutlich umweltfreundlicher. Die Senkung von Treibhausgasemissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette ist für Jungheinrich ein wichtiger Schritt, um Klimaneutralität zu erreichen.“

Anhand eines Beispiels aus der Praxis veranschaulichte Friedrich Kruse jun. zudem, wie gut die beiden Unternehmen in Sachen Klimaschutz zusammenarbeiten:

„Mit unseren E-Sattelzugmaschinen transportieren wir Lithium-Ionen-Akkus zu Jungheinrich nach Norderstedt. Dort werden die Akkus in E-Gabelstapler eingebaut, die wir wiederum in den Hallen unserer Spedition einsetzen.“

Volle Unterstützung aus der Politik

Auch seitens der Politik gab es Rückendeckung. Schleswig-Holsteins Energie-Staatssekretär Joschka Knuth lobte auf der Veranstaltung die Innovationskraft des Traditionsunternehmens Kruse.

„Die Spedition F. A. Kruse jun. setzt auf Elektromobilität. Das ist gut fürs Klima und hilft uns dabei, fossile Antriebe Stück für Stück hinter uns zu lassen“, so Knuth. „Da das Lkw-Verkehrsaufkommen in Zukunft weiter zunehmen wird, müssen wir auch unsere Anstrengungen zur Dekarbonisierung des schweren Straßengüterverkehrs verstärken. Die Spedition Kruse geht hier mit gutem Vorbild voran, weiter so.“

Regionale Partnerschaft zur Umsetzung des Projekts

Zur Umsetzung der Ladeinfrastruktur suchten die Verantwortlichen der Spedition, allen voran Friedrich Kruse und Torben Mootz, nach geeigneten Partnern aus der Region. Die Stadtwerke Brunsbüttel unterstützten das Projekt, denn das Unternehmen treibt bereits seit vielen Jahren den Ausbau der E-Mobilität in der Region.

„Wir waren sofort bereit. Unsere Kolleginnen und Kollegen aus unserer Kooperation Stadtwerke Steinburg übernahmen die Planung und Koordination und wir sorgten dafür, dass der Netzanschluss, der Trafo und die Stromlieferung funktionieren“, erläuterte Patricia Dau, Projektleiterin der Stadtwerke.

Die leistungsstarken Ladesäulen lieferte die Firma Nonoxx pro aus Neumünster. Trotz Lieferschwierigkeiten, zum Beispiel beim passenden Transformator, wurde das Projekt in rund einem halben Jahr realisiert und lief damit „in Brunsbüttel-Geschwindigkeit“, so Dau.

Neues Fahren, neue Strecken, neue Prozesse

Äußerlich unterscheiden sich die Elektro-Zugmaschine kaum von herkömmlichen Lkw. Dennoch bedeuten die neuen Fahrzeuge für den Betrieb, die Arbeitsabläufe, die Werkstatt sowie die Fahrerinnen und Fahrer eine Umstellung:

„Da die E-Lkw eine Reichweite von 350 bis 400 Kilometern haben, müssen die Logistiker die Strecken anders planen – so übernehmen E-Lkw-Fahrer mehr regionale Transporte, fahren etwa nach Hamburg, laden Container um und bringen diese anschließend nach Brunsbüttel“, berichtet Kruse. „In nur 45 Minuten sind die Fahrzeuge dann wieder ausreichend nachgeladen und können erneut auf Tour gehen.“

Abschließend brachte der Geschäftsführer das Vorhaben, das noch in diesem Jahr um Wasserstoff-Fahrzeuge ergänzt wird, auf den Punkt:

„Für uns ist Klimaschutz keine Theorie, sondern eine ehrliche Verpflichtung. Daher gehen wir beim Wandel hin zu einer nachhaltigen Logistik gerne voraus.“

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