Fuel-Cell-Antrieb: Kooperation zwischen Daimler, Iveco, Volvo Group

Mit dem Bündnis H2Accelerate wollen Daimler, Iveco, Volvo Group sowie OMV und Shell den Hochlauf des Wasserstoffantriebs im Transportbereich beschleunigen. 

Gas geben beim Wasserstoff: Eine Interessengemeinschaft aus Daimler, Iveco und Volvo Group will gemeinsam mit den Mineralölkonzernen Shell und OMV den Weg für den Fuel-Cell-Antrieb im Lkw bereiten. | Foto: Daimler
Gas geben beim Wasserstoff: Eine Interessengemeinschaft aus Daimler, Iveco und Volvo Group will gemeinsam mit den Mineralölkonzernen Shell und OMV den Weg für den Fuel-Cell-Antrieb im Lkw bereiten. | Foto: Daimler
Daniela Sawary-Kohnen
(erschienen bei LOGISTRA von Johannes Reichel)

Die Nutzfahrzeughersteller IVECO, die Daimler Truck AG, OMV, Shell und die Volvo Group haben eine Kooperation bekanntgegeben, um die Voraussetzungen für die Einführung von Wasserstoff-Lkw auf dem europäischen Massenmarkt zu schaffen. Immer mehr Länder und Unternehmen würden sich zu einem emissionsfreien Transport bekennen.

Man sei als Interessensgemeinschaft H2Accelerate davon überzeugt, dass Wasserstoff als zentrales Element der vollständigen Dekarbonisierung des Lkw-Bereichs eine entscheidende Rolle spielt. Mit der Einführung von wasserstoffbetriebenen Lkw in hohen Stückzahlen könnten zudem neue Industriebereiche entstehen, argumentieren die Anbieter weiter. Dazu zählt man etwa CO2-freie Wasserstoffproduktionsanlagen, große Wasserstoffverteilsysteme, ein Tankstellennetz mit hoher Kapazität für flüssigen und gasförmigen Wasserstoff und die Produktion von wasserstoffangetriebenen Lkw.

Die an der Interessengemeinschaft beteiligten Unternehmen gehen davon aus, dass synchronisierte Investitionen des gesamten Sektors in den 2020er Jahren die Bedingungen für die Massenmarkteinführung von wasserstoffbetriebenen schweren Lkw schaffen. Das sei die Voraussetzung, um das europäische Ziel eines emissionsfreien Straßengüterverkehrs bis zum Jahr 2050 zu erreichen.

Die flächendeckende Einführung von wasserstoffbetriebenen Lkw werde etwa ein Jahrzehnt in Anspruch nehmen, so die Prognose. Den Anfang machen dabei Kunden, die sich bereits frühzeitig zu dieser Technologie bekennen und entsprechende Lkw einsetzen wollen, glauben die Hersteller. Man rechnet damit, dass diese Lkw zunächst in regionalen Clustern sowie entlang der ausgelasteten europäischen Transportrouten mit einer guten Wasserstoff-Tankstellenversorgung zum Einsatz kommen. Im Laufe des Jahrzehnts, so die Prognose, würden diese Cluster dann miteinander verbunden, sodass ein europaweites Netzwerk entsteht.

Die Anbieter rechnen mit mehreren Implementierungsphasen. In der ersten Phase entstünden erste 20 Tankstellen mit hoher Kapazität und erste hunderte Lkw. In Phase 2 geht man dann von einer europaweiten Abdeckung der wichtigsten Transportrouten aus, in der zweiten Hälfte der 2020er-Jahre und rechnet mit vierstelligen Produktionszahlen pro Jahr, sprich einer rapiden Volumenerhöhung auf über 10.000 Lkw. Die Tankstellen wiesen dann neben einer hohen Kapazität auch hohe Funktionssicherheit auf.

Allerdings seien während des gesamten Ausbaus öffentliche Mittel erforderlich. Diese zu akquirieren, dazu wollen die Beteiligten in einer ersten Phase für frühe Vorserienprojekte beitragen. Parallel dazu wolle man mit politischen Entscheidungsträgern und Regulierungsbehörden zusammenarbeiten. Das gemeinsame Ziel sei dabei, ein politisches Umfeld zu schaffen, das die künftige Serienfertigung von Wasserstoff-Lkw und ein europaweites Betankungsnetz für CO2-freien Wasserstoff unterstütze, so die Intention.

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