Fraunhofer IML: Nächste Stufe für „Digitales Testfeld Air Cargo“

Am 13. Mai 2024 zeigten Forschende des Fraunhofer IML gemeinsam mit der Frankfurt University of Applied Sciences, der Kravag Versicherung und den Industriepartnern Cargogate, CHI, Sovereign Speed und DB Schenker am Flughafen München erste konkrete Ergebnisse des Forschungsprojekts Digitales Testfeld Air Cargo (DTAC).

Ein bisschen wie Science-Fiction erschien das Roboter-Aufgebot bei der Demonstration der ersten Forschungsergebnisse am Münchner Flughafen. (Foto: Flughafen München GmbH)
Ein bisschen wie Science-Fiction erschien das Roboter-Aufgebot bei der Demonstration der ersten Forschungsergebnisse am Münchner Flughafen. (Foto: Flughafen München GmbH)
Anna Barbara Brüggmann

Bis September 2024 ist das Forschungsprojekt Digitales Testfeld Air Cargo (DTAC) angesetzt, das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit rund sieben Millionen Euro gefördert wird.

Es soll der Frage nachgehen, wie sich Effizienz und Leistungsfähigkeit der Luftfrachttransportkette optimieren lassen. Erreicht werden soll dies den Projektpartnern zufolge durch eine bessere Vernetzung und Digitalisierung der Abläufe.

Vor Vertretern aus Politik, Industrie, Verwaltung und Medien haben Forschende des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML nun auf dem Gelände des Flughafens München erste Ergebnisse des Forschungsvorhabens demonstriert.

Wie könnten demnach Lösungen aussehen, die das Potenzial digitaler Technologien optimal nutzen und die Zukunft der Luftfracht aktiv mitgestalten werden?

Während der Projektvorstellung in München wurden dazu mehrere autonome und automatisierte Geräte eingesetzt - um besonders arbeitsintensive und repetitive Schritte an relevanten Schnittstellen in der Abfertigung komplett zu übernehmen oder um die Mitarbeitenden bei ihrer körperlich schweren Arbeit zu unterstützen.

„Die Kooperation zwischen dem Fraunhofer IML und dem Flughafen München ist zukunftweisend. Angesichts des steigenden Luftfrachtaufkommens und der Herausforderungen bei der Personalrekrutierung hilft uns die Digitalisierung und Robotik in naher Zukunft, die Fracht- und Gepäckabfertigung effizienter und die Arbeitsplätze in diesen Bereichen attraktiver gestalten zu können“, erklärte Dr. Jan-Henrik Andersson, Chief Commercial Officer & Chief Security Officer Flughafen München GmbH.

Fleißige Roboter-Helfer

Zum Einsatz kamen beispielsweise verschiedene Roboter, so auch der mit Scanner und 4K-Kamera ausgestattete Roboterhund Spot des US-amerikanischen Herstellers Boston Dynamics. Er sollte autonom im Lager patrouillieren und dort zur Einlagerung bereite Großlagerpaletten und entsprechende Lagerplätze identifizieren.

Den Zwischentransport zum automatisch arbeitenden Hochregallager übernahm ein autonom arbeitender Gabelstapler und der vom Fraunhofer IML entwickelte omnidirektionale, hochdynamische Roboter O³dyn war wiederum für den Transport von Europaletten in das benachbarte Lager zuständig.

Auch von den Dortmunder Forschenden entwickelt wurde der sogenannte EvoBot. Es handle sich um ein dynamisch stabiles System mit zwei Greifarmen, das auf dem Prinzip eines inversen Pendels beruht und kein externes Kontergewicht benötige.

Der Evobot sollte Packstücke von einer Europalette auf das Förderband eines Röntgengeräts legen und nach dem Röntgenvorgang wieder zurück auf die Palette bringen.

Bald ganz autonom?

Gesteuert wurden die Prozesse über die Fraunhofer-Leitsystemsoftware openTCS, ein Tool zur Koordination von Fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTF).

Während der Vorführung am Flughafen München seien noch nicht alle Prozessschritte vollständig autonom vonstatten gegangen, der ein oder andere Vorgang sei noch manuell gesteuert worden. Doch den Forschenden zufolge werde sich der

Automatisierungsgrad bei der Luftfrachtabfertigung sehr schnell deutlich erhöhen. „Bei der Koordination und Steuerung der Fahrzeuge wird uns in Zukunft Künstliche Intelligenz unterstützen. Sie liefert die notwendigen Werkzeuge und Algorithmen, mit denen wir die Laufwege der autonomen Roboter vorausberechnen und Kollisionen sicher vermeiden können“, so Prof. Michael Henke, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML.

Seiner Aussage nach werde man schon bald vollständig autonom arbeitende Systeme erhalten, mit denen die Luftfrachtbranche fit für die Zukunft gemacht werden soll.

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