Fraunhofer IML: Dragon soll Gefahrgut-Transporte manipulationssicher machen

Rund 4,4 Millionen Tonnen Gefahrgut werden jährlich auf deutschen Straßen transportiert und es werden mehr. Eine neue Blockchain-Device soll sie digitalisieren.

Mit der Dragon-Lösung des Fraunhofer IML sollen sich Gefahrgut-Transporte rechts- und manipulationssicher organisieren lassen. | Bild: Fraunhofer
Mit der Dragon-Lösung des Fraunhofer IML sollen sich Gefahrgut-Transporte rechts- und manipulationssicher organisieren lassen. | Bild: Fraunhofer
Redaktion (allg.)
(erschienen bei LOGISTRA von Tobias Schweikl)

Das Fraunhofer IML hat eine neue Blockchain-Device mit Namen „Dragon“ (Device for Reliable Dangerous Goods Transport) entwickelt. Damit sollen sich Gefahrgut-Transporte rechts- und manipulationssicher organisieren lassen. Angesichts des steigenden Gefahrgutaufkommens auf deutschen Straßen sei dies eine zwingend notwendige Entwicklung, so das Institut. Ein im Rahmen des Europäischen Blockchain-Instituts entwickelter Prototyp wurde nun auf dem „Zukunftskongress Logistik – 39. Dortmunder Gespräche“ präsentiert.

„Mit Dragon gibt es für den Gefahrgutbereich erstmals eine Lösung, um beliebige mobile Endgeräte blockchainfähig zu machen. Blockchainfähige Devices leisten angesichts des stetig steigenden Gefahrgutaufkommens einen wichtigen Beitrag für die Modernisierung des Gefahrgutmanagements“, so Prof. Michael Henke, Institutsleiter am Fraunhofer IML.

Der Ansatz „Bring your own Device“ mache es möglich, das große Potenzial der Blockchain-Technologie in die operative Gefahrgutlogistik zu bringen, so Henke weiter. Gerade bei einem stark rechtlich geprägten Thema wie dem Gefahrguttransport, bei dem vom Absender über den Verlader und Beförderer bis zum Empfänger zudem viele Akteure beteiligt sind, entfalte die Technologie ihr Potenzial. 

Mit Dragon sollen künftig relevante Begleitdokumente aus der Blockchain abgerufen, Ereignisse kontinuierlich getrackt und sogenannte Smart Contracts ausgelöst werden. Dadurch ließen sich wiederkehrende Prozesse der Gefahrgutabwicklung automatisieren und rechtssicher speichern. Das spare Zeit und minimiere menschliche Fehler. Das Device begleiten soll zudem ein elektronisches Beförderungspapier, das den Informationsaustausch zwischen den Prozessbeteiligten vereinfachen soll. Dieses sei manipulationssicher und enthalte immer den aktuellsten Informationsstand, so das Institut.

Eine Möglichkeit zur Verwaltung der digitalen Papiere wird aktuell im Teilprojekt „Dangerous“ im Rahmen des Europäischen Blockchain-Instituts entwickelt und soll Open Source zur Verfügung gestellt werden.

Bereits im Oktober 2020 hatte das Fraunhofer IML einen ersten Prototyp eines Blockchain-Device als erste von mehreren Blockchain-basierten Geräteentwicklungen „made in NRW“ vorgestellt. Das Projekt zum Aufbau des Europäischen Blockchain-Instituts in Nordrhein-Westfalen wird seit Mai 2020 mit rund 7,6 Mio. Euro vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Es ist eng verzahnt mit dem Projekt „Silicon Economy“, das durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert wird.

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