Die militant-islamistische Huthi-Miliz im Jemen hat vor der Küste im Golf von Aden nach eigenen Angaben einen britischen Öltanker mit Raketen angegriffen. Ein Sprecher ihrer Streitkräfte sagte am Freitag im Fernsehsender der Extremistengruppe, das Schiff sei getroffen und in Brand gesetzt worden. Auch die zur britischen Marine gehörende Behörde UKMTO teilte mit, man untersuche Berichte über einen Brand an Bord eines Schiffes in dem Gebiet.
Angriffe auf wichtige Schifffahrtsstrecke
Seit Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Huthi - aus Solidarität mit der Hamas - immer wieder Frachter mit angeblicher israelischer Verbindung vor der jemenitischen Küste an. Der Jemen liegt an einer für den Welthandel wichtigsten Schifffahrtsstrecken, die über den Suezkanal in Ägypten das Mittelmeer mit dem Indischen Ozean verbindet. Die USA und Großbritannien hatten als Reaktion auf die Angriffe in den vergangenen Wochen mehrmals Militärschläge gegen Stellungen der Huthi durchgeführt.
Unterwegs für Trafigura-Konzern
Der Tanker «Marlin Luanda» war im Auftrag des Trafigura-Konzerns unterwegs, der global mit Rohstoffen handelt, wie das Unternehmen mitteilte. An Bord mussten Feuerlöschgeräte eingesetzt werden, hieß es in einer Mitteilung. Die Sicherheit der Besatzung habe oberste Priorität.
«Wir bleiben mit dem Schiff in Kontakt und beobachten die Situation aufmerksam. Militärschiffe sind in der Region unterwegs, um Hilfe zu leisten», hieß es weiter.
US-Zerstörer ebenfalls im Visier
Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs hatte am Nachmittag zudem auf X (ehemals Twitter) mitgeteilt, dass die Huthi im Golf von Aden eine ballistische Schiffsabwehrrakete auf einen Zerstörer der US-Marine abgefeuert hätten. Die Rakete sei abgeschossen worden. Es habe weder Schäden noch Verletzte gegeben.
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