Frachtdiebstahl: Statsitik belegt Anstieg um mehr als 70 Prozent

Deutlich mehr Diebstähle registrierte die Transported Asset Protection Association (Tapa) im vergangenen Jahr in Europa.
Besonders gefährdet scheinen geparkte Lkw zu sein. (Foto: ADAC)
Besonders gefährdet scheinen geparkte Lkw zu sein. (Foto: ADAC)
Christine Harttmann

Die Vereinigung für internationale Transportsicherheit berichtet von einem Anstieg der Frachtdiebstähle in der EMEA-Region (Europa, Afrika und Mittlerer Osten). Laut dem Jahresbericht für 2016 dokumentierte Tapa im vergangenen Jahr 2.611 Diebstähle von transportierten Gütern. Das sind 72,3 Prozent mehr als im Jahr 2015. Damals waren 1.515 Fälle gemeldet. Tapa ergänzt jedoch, dass die Dunkelziffer wesentlich höher sein dürfte.

Die Vereinigung dokumentiert Fälle, die bestohlene Unternehmen oder die Polizeikräfte der jeweiligen Länder an Tapa melden. Nach den neuesten Statistiken geschahen 91,2 Prozent der Diebstähle in der EMEA-Region in sechs Ländern: im Vereinigten Königreich, in den Niederlanden, in Deutschland, Schweden, Russland und Italien. Tapa fügt an, dass diese Länder jedoch nicht unbedingt die unsichersten Orte in der Region sind. Die Datengrundlage sei in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich, vor allem weil die Polizei unterschiedlich häufig Diebstähle an Tapa meldet.

Die Firmen und die Sicherheitskräfte geben zum Teil den Wert der gestohlenen Güter an. Aus den Daten für 2016 lässt sich ein durchschnittlicher Schaden von 68.359 Euro berechnen. In 133 Fällen betrug der Schaden mehr als 100.000 Euro. Zu Gewalt oder Androhung von Gewalt kam es im vergangenen Jahr 87 Mal, das sind 3,4 Prozent aller Fälle.

Besonders gefährdet scheinen geparkte Lkw zu sein. In 40,7 Prozent der Fälle klauten die Täter die Ware aus Lkw auf unbewachten Parkplätzen. Die Diebe bevorzugten 2016 vor allem Nahrungsmittel und Getränke als Beute. Mit 10,6 Prozent der Fälle machte diese Warengruppe den größten Anteil an allen Diebstählen aus. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass Lebensmittel in großen Mengen unterwegs sind. Manchmal liegen die Gefahrenquellen innerhalb der Transportfirma. Für den Fall mit dem größten Einzelschaden im Tapa-Jahresbericht 2016 war der Mitarbeiter einer Transportfirma verantwortlich. Er stahl im italienischen Arezzo einen gepanzerten Lieferwagen mit Juwelen und Edelmetall im Wert von vier Millionen Euro. (ld)

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