First Hydrogen: Tests mit Wasserstoff-Fahrzeugen und Paketzustellern geplant

(dpa) First Hydrogen hat ein neues Kundensegment für ihre Wasserstoff-Fahrzeuge entdeckt: Man wolle jetzt auch auf die KEP-Dienste ein Augenmerk richten.

First Hydrogen FCEV an einer Wasserstoff-Station in Aberdeen (Schottland). (Symbolbild: First Hydrogen)
First Hydrogen FCEV an einer Wasserstoff-Station in Aberdeen (Schottland). (Symbolbild: First Hydrogen)
Nadine Bradl

First Hydrogen Corp. gibt bekannt, dass es als Reaktion auf das wachsende Interesse von Paketzustellern, die First Hydrogens wasserstoffbetriebenes Brennstoffzellenfahrzeug (FCEV) für Expresslieferungen nutzen möchten, die Flottenversuche für weitere kommerzielle Möglichkeiten öffnen wird. Nach erfolgreichen ersten Straßenversuchen mit Flottenbetreibern im Vereinigten Königreich seien Betriebsversuche der Proof-of-Concept-Demonstrationsfahrzeuge des Unternehmens mit mehreren Paketzustellern geplant, die ihre wachsenden umweltfreundlicheren Flotten ab Ende des dritten und vierten Quartals dieses Jahres erweitern wollen.

Neues Kunden-Segment

Bislang lag das Augenmerk von First Hydrogen vor allem auf Branchenteilnehmern wie Versorgungsunternehmen, die emissionsfreie Fahrzeuge benötigen, die in der Lage sind, größere Entfernungen zurückzulegen und schwerere Nutzlasten zu transportieren. Paketzusteller stehen vor besonderen Herausforderungen, was sie dazu veranlasst, neben der Batterietechnologie auch andere emissionsfreie Technologien zu sondieren, um Geschäfts- und Umweltziele zu erreichen. Diese Flotten bilden die mittlere und letzte Stufe der Lieferkette und legen traditionell kürzere Strecken zurück, um Waren von lokalen Knotenpunkten direkt zu den Verbrauchern oder Endverbrauchern zu befördern. Die zurückgelegten Strecken von Distributionszentren zu Paketstationen und Geschäften mit Paketabholservice oder Pick-up- und Drop-off-Punkten werden jedoch zunehmend länger. Mit weniger Zwischenstopps verursacht das Paketstationenmodell zwei Drittel weniger Kohlenstoffemissionen als die herkömmliche Hauszustellung, die durch den Einsatz umweltfreundlicherer Fahrzeuge noch weiter reduziert werden könnten1.

Wachsender Markt

Der Markt für Paketzustellfahrzeuge wird bis 2032 ein Volumen von über 210 Milliarden US$ erreichen. Der Boom des elektronischen Handels treibt das Wachstum des Zustellungsmarktes weiter voran. Weltweit gibt es 9,1 Millionen Online-Händler, die über ihre eigenen E-Commerce-Plattformen oder Online-Marktplätze Handel betreiben3, und der Umsatz wird bis 2026 voraussichtlich 8,1 Billionen US$ erreichen4. Dieser Einzelhandelskanal trägt zur steigenden Anzahl der Pakete bei, und da die Geschwindigkeit der Zustellung für den Service entscheidend ist, erhöht sich die Anzahl der Auslieferungsfahrer auf den Straßen und damit auch die Höhe der Fahrzeugemissionen.

Wasserstoffmobilität und Zustellung

Die Ingenieure von First Hydrogen betonen, dass die Fahrzeuge zwar für längere Fahrten konzipiert wurden, aber mit Hybridmotoren (Wasserstoff-Brennstoffzelle und Batterie) ausgestattet sind und sich somit für kürzere Fahrten in städtischen und vorstädtischen Gebieten eignen. Die Nutzbremsung trägt zum Aufladen der Batterie bei, insbesondere bei Fahrten mit vielen Starts und Stopps, wie z. B. bei Fahrten in bebauten Gebieten oder auf Strecken mit mehreren Stopps - einschließlich der Fahrten von Zustellfahrern, die häufige Stopps für die Auslieferung und Abholung einlegen (die Fahrer legen während einer Tagesschicht oft über 100 Stopps ein).

Die schnelle Betankung mit Wasserstoff verkürzt auch die Standzeit des Fahrzeugs, d. h. die Zeit, in der das Fahrzeug nicht auf der Straße ist und nicht betrieben werden kann - die Betankung des LCV von First Hydrogen dauert etwa 5 Minuten, während das Aufladen eines vergleichbaren Elektrofahrzeugs etwa 5 Stunden in Anspruch nimmt. Dadurch werden die täglichen Arbeitszyklen verlängert, da die Fahrzeuge für längere Schichten mit mehreren Fahrern zur Verfügung stehen, was den Flotten eine größere betriebliche Flexibilität bietet.

Steve Gill, CEO von First Hydrogen Automotive, erklärt: "Ziele zur Reduzierung von Kohlenstoffemissionen, Umweltzonen in Städten und die allmähliche Abschaffung von Diesel- und Benzinfahrzeugen positionieren die Wasserstoffmobilität als realistische Lösung für die Herausforderungen, denen sich Zusteller auf der letzten Meile gegenübersehen. Flottenmanager erkennen, dass batteriegetriebene Elektrofahrzeuge (BEV) allein nicht die Zuverlässigkeit und betriebliche Flexibilität bieten, die erforderlich sind, um den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden. Künftige Flotten müssen aus einer Mischung von BEV und FCEV bestehen, um diese Hindernisse zu überwinden und die Netto-Null-Ziele zu erreichen. Der große, wachsende Sektor der Paketzustellung muss dringend umweltfreundliche und wirtschaftlich tragfähige Flotten aufbauen, und unser Wasserstoff-LCV kann hierzu einen Beitrag leisten. Damit eröffnet sich uns die spannende Möglichkeit, einen neuen Kundenstamm zu erschließen, das Geschäftswachstum weiter zu beschleunigen und unsere Fahrzeuge möglicherweise schneller auf den Markt zu bringen."

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