Fahrverbote: Erdgas soll‘s richten

Angesichts des sich immer weiter verschärfenden Dieselskandals und des gerade erst in Stuttgart gefällten Urteils für Fahrverbote werden Forderungen laut, den CNG-Antrieb stärker zu forcieren.
Sauberer als mit Diesel ließen sich die Verbrennungsmotoren mit LNG allemal betreiben. (Foto: C. Harttmann)
Sauberer als mit Diesel ließen sich die Verbrennungsmotoren mit LNG allemal betreiben. (Foto: C. Harttmann)
Christine Harttmann

Während Politik und Autohersteller beim Dieselgipfel versuchten den Dieselmotor zu retten, stehe mit dem CNG-Antrieb (früher Erdgas) eine nachhaltige und alltagstaugliche Lösung längst bereit, postulierte der CNG-Club. Diese Alternative müsse im politischen Handeln und bei Unternehmensentscheidungen endlich angemessen berücksichtigt werden.

„Die Verantwortlichen in Politik und Automobilindustrie verstricken sich immer mehr in Rückzugsgefechten oder lassen sich von realitätsfernen Wunschvorstellungen leiten“, kommentierte Miklos Graf Dezasse die aktuelle Diskussion um Fahrverbote und den heutigen „Diesel-Gipfel“ in Berlin. Der Präsident des CNG-Clubs pries den CNG-Motor als sofort einsetzbare Alternative zu Diesel- und Benzin-Motoren an. Damit seien kurzfristig deutliche Erfolge bei der Luftreinhaltung, beim Klimaschutz und bei der Verkehrswende möglich – schneller als beim hochgejubelten Einstieg in die Elektromobilität. Volkswirtschaftlich sinnvoller sei die sofort verfügbare Energie einschließlich der sofort verfügbaren Fahrzeuge, vom Kleinwagen bis zum Omnibus ohnehin.

„Es wird Zeit, dass die Dekarbonisierung des Verkehrs auch in den Köpfen der Minister und Ministerpräsidenten sowie Konzern-Lenker ankommt“, erklärte Dezasse, der darauf verwies, dass der CNG-Antrieb auch bei den Stickoxid-Emissionen schnell für maßgebliche Entlastungen in den Innenstädten sorgen werde. „Der Verbrennungsmotor ist nicht das Problem, sondern die Kraftstoffe Benzin und Diesel“, brachte es Birgit Maria Wöber, Vorstand beim CNG-Club, auf den Punkt. Mit dem CNG-Antrieb gebe es weder bei Stickoxiden noch bei Feinstaub Probleme. Wöber betonte darüber hinaus, dass es mit CNG möglich sei, die CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren – um 90 Prozent, wenn mit Biomethan gefahren wird.

In dasselbe Horn stößt der Deutsche Verband Flüssiggas (DVFG). Laut dem DVFG-Vorsitzenden Rainer Scharr zeigte sich das im Test unter realen Fahrbedingungen. „Mit Autogas fiel die Stickoxid-Belastung bis zu 51mal niedriger aus als bei einem vergleichbaren Diesel-Fahrzeug. Im Vergleich zum Benzin-Betrieb wiederum sank der Partikelausstoß um bis zu 99 Prozent – Autogas bietet damit gleich zwei zentralen Herausforderungen der Luftreinhaltung Paroli.“

Scharr zufolge kommt noch dazu, dass Autogas mit mehr als 7.400 Tankstellen der einzige Alternativkraftstoff ist, der in Deutschland über eine lückenlose Infrastruktur verfügt. Der Deutsche Bundestag habe den umweltpolitischen Beitrag von Autogas mit der Verlängerung des Steuervorteils Anfang Juni bereits anerkannt. „Wir appellieren an die Bundesregierung, auch Gasantrieben die Vorteile einzuräumen, die der Gesetzgeber bisher allein Elektromobilen gewährt. Eine Kaufprämie für neue Autogas-Fahrzeuge würde einen entscheidenden Impuls in Richtung der Automobilhersteller senden“, erklärte Scharr.

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