Das neue Schiffshebewerk Niederfinow ist nach rund 14 Jahren Bauzeit in Anwesenheit von Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke feierlich eingeweiht und für den Schiffsverkehr freigegeben worden. Das Bauwerk ist mit 55 m Höhe, 46 m Breite und einer Länge von 133 m deutlich größer dimensioniert als das mittlerweile knapp 90 Jahre alte ursprüngliche Hebewerk in direkter Nachbarschaft. Durch die nutzbare Troglänge von 115 m können es nun auch Großmotorgüterschiffe am Oder-Havel-Kanal passieren. Die im ostdeutschen Wasserstraßennetz häufig genutzten 114 m langen Schubverbände, bestehend aus Schubschiff und drei Leichtern, brauchen für die Passage nicht mehr geteilt zu werden.
Potenziale für die Verlagerung aufs Schiff
Gleichzeitig bietet die Anlage Potenziale für eine vermehrte Verlagerung von Gütern im mittel- und ostdeutschen Wasserstraßennetz auf das umweltfreundliche Binnenschiff. Sie erfüllt eine wichtige Scharnierfunktion zwischen den Schiffsverkehren auf den Wasserstraßen der Länder Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg (rund 2 Mio. Gütertonnen pro Jahr), der Ostsee und den Berliner Wasserstraßen (rund 2,5 Mio. Gütertonnen). Auf den Berliner Wasserstraßen werden vor allem Kohle, Erze, Steine und Erden, Holzwaren und Papier sowie Sekundärrohstoffe und Abfälle transportiert.
30 Jahre Planungen und Umsetzung
Der Weg von der Planung bis zur Verkehrsfreigabe war mehr als steinig: Bereits im Jahr 1992 wurde der Bau eines neuen Abstieges in Niederfinow in die Bundesverkehrswegeplanung aufgenommen. In den folgenden acht Jahren untersuchte das Wasserstraßen-Neubauamt (WNA) Berlin viele Varianten, bis schließlich 1999 die optimale Lösung für die Entwurfsplanung feststand. Von 2001 bis 2005 fand das Planfeststellungsverfahren statt. Die weitere technische Bearbeitung bis hin zur Erstellung der Verdingungsunterlagen erfolgte ab 2002. Es sollten weitere sechs Jahre vergehen, bis das WNA im Mai 2008 den Bauauftrag für den Neubau des Schiffshebewerks Niederfinow vergab. Die Fertigstellung war bereits für 2014 vorgesehen, verzögerte sich aber um weitere acht Jahre, während die Baukosten, welche 2018 noch auf knapp 300 Mio. Euro beziffert wurden, auf nunmehr rund 520 Mio. Euro angewachsen sind.
Wir richten den dringenden Appell an Politik und Verwaltung, die unrühmliche Entstehungsgeschichte des Schiffshebewerks Niederfinow zum Anlass zu nehmen, alle Möglichkeiten zum Beschleunigen von wichtigen Wasserstraßeninfrastrukturprojekten unter Einbeziehung digitaler Lösungen und Maßnahmen zu Standardisierung von Bauwerken auszuschöpfen. Zeiträume von 30 Jahren von der Aufnahme eines Projekts in die Verkehrswegeplanung bis zur Verkehrsfreigabe sind schlichtweg inakzeptabel. (BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen)
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